seit einigen Tagen bin ich von einer Urlaubstour nach Italien zurück; mit Frau, ordentlich Gepäck und 750 SF. Rund 3200 km in Ligurien (im Hinterland von La Spezia, sehr zu empfehlen, flüssige Kurven ohne Ende und kein Verkehr) und der Toscana.
Das Wetter war ziemlich bescheiden, in den Bergen jeden Tag ab 14 Uhr heftige Gewitter – lediglich am Meer und am Bolsenasee blieb es auch nachmittags trocken.
Statt eines Reiseberichts ein paar Highlights:
Bereits am 1. Tag ist der Leerlauf weg und sie zieht schlecht. Ursache: Das Ventilspiel ist am linken Auslass weg, ich stelle nach. Das wiederholt sich alle 4-500 km, obwohl ich die Drehzahl so niedrig wie möglich halte. An den anderen Ventilen ist das Spiel konstant. Warum zum Teufel gräbt sich nur dieses eine Ventil in den Kopf??? Diese Frage gehört jetzt wohl in den Technikbereich :? (Ja ich benütze einen Bleiersatzzusatz zum Sprit)
Am 2. Tag ruft mein Sohnemann an: Mein Auto hat Motorschaden.
Ab dem 3. Tag kann ich nicht mehr in den 1. Gang schalten. Ist schon blöd in engen aufwärts-Serpentinen mit Sozia und Gepäck (zum Glück zieht sie trotz 6C-Nocke schon bei knapp 2000 Touren ordentlich durch, wenn man mit dem Gas vorsichtig umgeht)
Da man 98 Oktan Sprit nur selten bekommt, klingelt sie. Nehme die Zündung ein paar Grad zurück.
Mein Schalthebel zerbröselt. Er ist Eigenbau und hat über 15 Jahre problemlos gehalten. Warum gerade jetzt? Improvisiere mit einer Schraube, die mir allerdings den Stiefel ruiniert.
Die Scheinwerferhalterung bricht. Hat über 15 Jahre ... (s.o.). Problem mit Strapsen gebändigt.
Der Kupplungszug bricht. Ist ja kein Problem, als erfahrener Laverdista hat man ja einen dabei (außer man hat eine hydraulische Kupplung, da lohnt das dann nicht). Pech nur, wenn der Nippel nicht in den Kupplungshebel passt. Scheiße! Und an der Tanke kriegt man heute zwar Schnaps und Chips, aber Werkzeug haben die nicht. Ich kann nur ein Stück Schmirgelleinwand auftreiben und fange mal an... Dann kommt ein Ex-Laverdista vorbei und bietet Hilfe an, er fährt mich in eine Werkstatt, die eine Feile hat. Nach einigen Minuten ist das Problem gelöst.
Licht geht nicht mehr, vermutlich liegt es am Schalter. Ziehe ein Kabel vom Sicherungskasten direkt an die Lampe.
Einen Tag lang geht der Anlasser nicht. Vermutlich sind die Kohlen hängen geblieben.
Nach dem Anziehen der Regenkombis vergesse ich den Packsack mit den Pullovern (ganz neuer Pulli meiner Frau!) festzuzurren, fällt mir nach 10 km spontan ein, also umdrehen und suchen. Es ist grad einer dabei den Sack einzusammeln und „beiseite zu schaffen“ – Glück gehabt, Ehefrieden gerettet.
Licht geht schon wieder nicht, Wackelkontakt am Lampenstecker, vermutlich Vibrationsschaden. Wenn ich den Stecker in eine Richtung drücke, geht es, ist aber während der Fahrt umständlich, simuliere den Finger mit Klebeband, das hält bis fast nach hause.
Fast zu hause höre ich was klappern, ist mir aber wurscht. Daheim sehe ich, dass die Hupe nur noch an den Kabeln hängt...
Es war also ganz nett.
Saluti a tutti
Siggi
     
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