LiFePo4 in einer Zane?

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Moderator: Jürgen W.

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Laverdalothar
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LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

Moin,

nachdem unverschämter Weise trotz völliger Wartungs-Ignoranz meinerseits die Hawker PC680 in meiner Zane nunmehr nach kaum 8 Jahren die Wiederaufladung selbst mittels C-tek-Ladegerät völlig verweigert (bricht bei 4 ab mit roter Warn-LED, egal in welchem Modus...), muss ich wohl oder übel wieder mal was neues kaufen.

Da ich vor ca. 3-4 Jahren mal mit Markus Geist über das Thema LiFePo in einer Zane diskutiert hatte und er mir versicherte, dass seine 668 und auch die Duc damit hervorragend laufen würden, hab ich nun auch vor sowas bei meiner zu installieren. Mir geht es dabei weniger um Gewichtsersparnis als mehr um die höhere Startfestigkeit und die geringere Selbstentladung.

Hat jemand hier konkrete Erfahrungen damit (und bitte keine Sinnfragen stellen...) bzw. kann Tips geben, worauf zu achten ist? Plane eine ML LFP14 von Landport einzubauen, da ich mit deren Batterien bis jetzt ausschließlich gute Erfahrungen gemacht habe (die in der Jota ist seit fast 10 Jahren im Gebrauch, nachdem dort sowohl die Hawker als auch eine andere Gel-Batterie jeweils nach 2 Jahren defekt gingen...).

Lieben Dank im Voraus!
LG

Lothar

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Laverdalothar
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

OK - war wohl auch zu blauäugig zu glauben, dass hier jemand a) Zane fährt und b) sich einen LiFePo4 schon installiert hat... 8-)

Also - hab mir eine Landport ML LFM14 bestellt über ebay für 114€ inkl. Versand. Batterie kam nach 4 Tagen an und war gut verpackt. Ausgepackt und - wow - die ist mal klein... etwa 3/5 so hoch wie die Hawker, schmäler und kürzer. Es sind aber jede Menge Klebe-Schaumstoff-Teile dabei, so dass man nach Ausbau der Hawker (watt ne Fummelei...) die 2 schön nebeneinander stellen kann, die Klebe-Pads aufbringen und so die Größe der Hawker immitieren kann.

Hab mir dazu noch von C-tek ein Lithium-Ladegerät gekauft, gab es gerade bei Tante Louise mit 20% Rabatt als Kundenkarten-Inhaber. Mit diesem hab ich den LiFePo4 erst mal geladen (ca. 30 Minuten, dann war er bei Stufe 7).

Einbau war dann echt Kinderkram, hab gleich noch ein Paar Kabel anders verlegt und alles wieder zusammengebaut.

Erwartungsschwanger erst mal den Schlüssel rum und Starterknopf gedrück. Dauerte eine ganze Weile bis sie ansprang aber die Batterie hat keinerlei Schwächen gezeigt!. Als die Formula erst mal an war und ein wenig "in Tritt" kam, war jeder Startversuch danach eine wahre Freude! Die sprang so schnell an wie noch nie in ihrem Leben!!

Wenn die Batterie jetzt auch noch halbwegs so lange hält wie gehoft, kann ich den Kauf nur dringend jedem empfehlen! Man spart sicher 3 Kilo Gewicht noch zusätzlich ein...

LG

Lothar

EDIT: ich korrigiere: über 6 Kilo spart man ein!! Die Hawker wiegt 7 Kilo lt. Amazon, dieser Akku 800g... :shock:

Ich gehe jetzt mal Schnitzel essen... :mrgreen:
LG

Lothar

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wolfgangbz
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von wolfgangbz »

Hallo Lothar,
nachdem meine Zane wieder lebt,
rüste ich jetzt auch auf einen Lithium-Akku um. Ich hoffe ich werde damit ähnlich gute Erfahrungen sammeln.
Danke für deinen informativen Bericht.
Gruß wolfgangbz
Gruß wolfgangbz
jl-zane
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von jl-zane »

hallo jungs,

könnt ihr mal ein paar photos einstellen oder mailen?

grüsze jörg
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Laverdalothar
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

Von der Batterie? Eingebaut sieht man die ja nicht mehr...
LG

Lothar

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jl-zane
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von jl-zane »

hallo lothar,

mal ohne seitendeckel, um zu sehen wie das ding darin rumfliegt

dank und grusz jörg
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Laverdalothar
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

Maschine steht schon im Winterlager, aber da wirst Du auch dann nicht viel sehen, bei der Formula ist da der Rahmen vor der Batterie.

Rumfliegen tut da - richtig montiert - nix. Der Akku kommt mit jede Menge anklebbaren Schaumstoff-pads. Ich hab die alte Batterie hinter die neue gestellt und die neue solange mit Schaumstoff-Pads unterlegt, bis sie gleiche Höhe hatten (Kabel sind ja recht kurz bei der Formula). Dann hab ich seitlich und vorne und hinten ebenfalls noch ausgeglichen und das so gepanzerte Akkulein in den original Schacht geschoben, hat auf Anhieb gepasst. Dann Kabel angeschraubt und oben das originale Distanz-Pad (gleiches Material schätze ich wie die Klebepads...) angebracht. Steht sicher eingeklemmt in der original-Box drin. Innenkotflügel wieder festgeschraubt und gut.

Hab noch beim Festschrauben der Kabel zusätzlich das Ladekabel für den C-Tec-Lader angebracht und sauber verlegt, so kann der Akku im Winter drin bleiben und wird nur an das C-Tec gehangen.
LG

Lothar

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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von detlef »

Rumfliegen tut da - richtig montiert - nix. Der Akku kommt mit jede Menge anklebbaren Schaumstoff-pads. Ich hab die alte Batterie hinter die neue gestellt und die neue solange mit Schaumstoff-Pads unterlegt, bis sie gleiche Höhe



...clever...und wenns regnet bekommste gleich noch mehr Grip wenn die Dinger sich mit Wasser vollsaugen...endlich mal n gelungener Beitrag zur Verkehrssicherheit... :mrgreen:

duckundweg
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Laverdalothar
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

Wer fährt den im Regen?!? wtf
LG

Lothar

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stöggi
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von stöggi »

Ich habe einem Kunden einen Graupner 4A Accu montiert in seiner SF1. ich war erst skeptisch ob des Kabelquerschnittes. Aber er versicherte mir dass er diesen Accu in mehreren anderen Möffs von ihm zur Zufriedenheit benutzt. Also hab ich das Ding verbaut und hab mir gedacht, jetzt lass ich mal die kabel glühen. biggrin

Also ca. 20 Sek. den Anlasser orgeln lassen. Und was passiert? Höchstens handwarm. Echt beeindruckend. Gewicht so um 1kg. Braucht halt auch wieder ein Extra Ladegerät, aber das Ding kommt in meine Rennschlurre.
www.sport-connection.de

Meine Laverda kann ich mit 5 ltr. auf 100Km fahren. Aber das wäre Benzinverschwendung.
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cw orange
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von cw orange »

Moin Lothar,

ist das Thema LiFePO4-Akku für Dich noch relevant? Habe so ein Teil in meiner 1000er drin und könnte mit ein paar ersten Eindrücken dienen.

Schönen Abend

Thorsten
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Laverdalothar
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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Thorsten, hab sie ja auch schon in der Zane drin, ich denke, Eindrücke wären auf jeden Fall interessant. Nicht nur für mich, hab offline auch die eine oder andere Frage bekommen, daher immer her damit!! ;-)
LG

Lothar

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Re: LiFePo4 in einer Zane?

Beitrag von cw orange »

Moin Lothar,

kann zu den Eindrücken und sonstigen praktischen Gesichtspunkten gerne ein paar Zeilen schreiben.

Die theoretischen Grundlagen sind hier im Forum schon sehr gut abgehandelt worden:
viewtopic.php?f=2&t=2467&p=19177&hilit=lifepo#p19166

Praktisch hieraus ist die Feststellung max. Ladespannung 14,4 Volt. Sollte der Regler der Drehstrom-LiMa hier zu
großzügig sein, kann er z.B. gegen den Regler No 3 von Sachse ausgetauscht werden. Der ist einstellbar.

Beim Kauf ist auf das Vorhandensein eines Batteriemanagementsystems zu achten, denn dann kann der
LiFePO4-Akku bequem sowohl fremd- als auch über die LiMa geladen werden. Was die Größe des Akkus angeht,
ist der Kaltstrom (als eher theoretische Größe) bzw. der benötigte Anlasserstrom und nicht die Batterie-Kapazität
in Ah die relevante Größe.

Viele Hersteller geben daher Vergleichstypen an, mit denen man auf der sicheren Seite ist. Im Einzelfall kann
man auch mal 'nen kleineren Akku testen, wenn es umbautechnisch nötig ist.

Für die 1000er wollte ich endlich ein vernünftiges Starterverhalten haben und habe deswegen einen Akku mit
18Ah genommen, der locker die 300A liefert, die der alte Boschanlasser schon mal sehen will. Seit dem habe
ich endlich einen zuverlässigen Anlassvorgang! thumbup

Zum Ladegerät vielleicht noch eine Anmerkung: die Standardladegeräte mit ihrer Haltefunktion oder dem
"Batterie-Aktivator" taugen für Lithium Akkus nix. Da wird einfach nur ein reines Ladegerät mit 14,4V-Begren-
zung benötigt, z.B. der Procharger XL von Tante Louise, der dann einfach abschaltet.

Vielleicht noch eine Anmerkung zum Temperaturverhalten: unter 5°C nimmt die verfügbare Kapazität des
Akkus ab, dann einfach Licht an, das wärmt den Akku vor und nach wenigen Minuten kann normal gestartet
werden. Die Akkus können bis -30°C auf diese Weise verwendet werden. Bis 0°C habe ich das auch schon
getestet - kein Problem.

Der Vorteil der LiFePO4 Akkus gegenüber anderen Lithium Akkus ist, dass sie mit dem Spannungssalat des
Bordnetzes besser zurecht kommen. Das erkauft man sich mit einer marginal schlechteren Energiedichte. Die
Teile sind also minimal größer/schwerer als normale Lithium-Akkus.

Ich selbst habe den Akku seit 2 Jahren im Einsatz und alles ist gut.

Falls Du oder Ihr noch konkrete Fragen habt, kann ich die gerne beantworten.

Schöne Zeit

Thorsten
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