Und das Geheimnis ist...?

Forum des Laverda-Register zum Austausch von Erfahrungen!

Moderator: Jürgen W.

Welches neue Projekt gehe ich an eurer Meinung nach?

Umfrage endete am 02.01.2012, 16:59

Aufbau einer lange verschollenen 750 SFC
2
8%
Nachfertigung einer V6 Replika mit einem Fremd-Motor
4
17%
Aufbau eines Renners auf Basis einer Zane mit Triumph 695i Motor
2
8%
Aufbau einer Motoplast Laverda aus Einzelteilen
8
33%
Restauration einer Motodd MKIV
4
17%
Einbau eines Kompressors in die Jota
4
17%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 24

Benutzeravatar
skywalker-66
2-Step
Beiträge: 226
Registriert: 21.10.2009, 12:47
Wohnort: Bad Wildungen

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von skywalker-66 »

Hallo Lothar,

habe mir deinen Rahmen angeschaut!

Erst habe ich an einen Kawa Rahmen gedacht....aber.
Das ist eine "Motodd Mk4" habe mir einpaar Bilder gegoogle`t z.b. "Laverdaparadies" hat welche.
Der Rahmen sieht genauso aus, 120° motor mit 1200ccm ein Racer!
Gibt es den Rahmen noch? Oder ist das eine Eigenanfertigung?

Hätte der Rahmen ein großes Oberrohr hätte man auf einen Egli nachbau schließen müssen.

Gruß Peter

PS. Wünsche einen Guten Rutsch ins neue 2012!!!
Zuletzt geändert von skywalker-66 am 30.12.2011, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
Bin wieder da, Laverda treu geblieben!
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 12173
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von Laverdalothar »

Moin Peter,

Motodd Rahmen haben immer Unterzüge gehabt, die bei dem hier fehlen... Es ist ein Rahmen Baujahr zwischen 1978 und 1981, kein Nachbau meines Wissens nach.

Zentrales Oberrohr hatten übrigens auch die Rau-Rahmen, nicht nur Egli... :wink:

Beim Trippel ist das fette Zentral-Rohr aber nur sehr schwierig und mit ettlichen Kompromissen zu bewerkstelligen, da Du immer im Konflikt stehst mit dem mittleren Vergaser sowie simple Wartungsarbeiten wie Ventile einstellen zwangsläufig einen Motorausbau bedingen... Wenn das nicht wäre, wäre ein Zentralrohr-Rahmen alleine schon aufgrund des geringeren Gewichts wünschenswert gewesen (Der Rahmen von Burkhardt Brühl z.B. wiegt knapp 12 Kilo, der hier 16...)

Und wie gesagt: es ist eine der oben angegebenen Optionen, da war Motodd nicht dabei... :wink:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
detlef
2-Step
Beiträge: 1027
Registriert: 29.03.2009, 21:55
Wohnort: berlin

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von detlef »

Zentrales Oberrohr hatten übrigens auch die Rau-Rahmen, nicht nur Egli... :wink:



...hi Lothar!

Wenn ich denn schon mal was weiß, dann muß das auch raus. Rau hat nicht nur Zentralrohrrahmen gebaut. Ich habe vor hunderten von Jahren mal einen Gitterrohrrahmen von Rau gesehen, in den ein Dreizylinder eingehängt war. Aber das wohl mehr oder weniger ein Einzelstück. Ansonsten gabs nen kleinen Unterschied zwischen Rau und Egli. Der Egli hat den Steuerkopf vorne ans Rückratrohr drangelötet, bei Rau ging der Steuerkopf durch das Rohr hindurch.

detlef
detlef
2-Step
Beiträge: 1027
Registriert: 29.03.2009, 21:55
Wohnort: berlin

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von detlef »

...damit nicht jeder denkt, hier säße der Größte aller Legastheniker vorm Rechner, das heißt natürlich Rückgratrohr und nicht Rückratrohr. Das tat mir beim nachlesen eben richtig in den Augen weh....


detlef
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 12173
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von Laverdalothar »

kleiner Tipp: es gibt den "EDIT" Knopf, da kann man so was ausbessern, dann merkt das gaaar keiner... :mrgreen:

und ja, die RAU Laverda war wohl ein Gitterrohr-Geflecht. Rau hat beides gebaut und richtig erkannt, der große Unterschied zwischen Egli und Rau war u.a. das Thema wie wird das Lenkkopf-Rohr angebraten. Man kann sich trefflich streiten was besser war, optisch eleganter finde ich die Lösung von Egli, steifer und stabiler aber sicher die Lösung von Rau...

Dennoch haben beide Zentrahlrohr-Varianten das gleiche Problem: für jede Arbeit am Ventil-Trieb muss der Motor raus. Net guad. Wahrscheinlich hatte Rau das erkannt und deswegen die Rau Laverda anders konzipiert...

Also - die Lösung der Gesichte ist:

es ist ein Motoplast Rahmen.

Motoplast hat wohl mit Laverda teilweise zusammen gearbeitet (eventuell den Space-Frame entwickelt?!? Könnte zeitlich passen...) und hat ein Rahmen-Konzept ende der 70er rausgebracht für die Laverda Trippel, das die Stabilität des original-Rahmens noch überbieten sollte. Man baute auf Kastenschwinge, verschiedene Anlenk-Positionen für die Stoßdämpfer (sowohl am Rahmen als auch an der Schwinge), ein Gitterrohr-Rahmen Konzept sowie eine schnelle Zugängigkeit aller Komponenten. Hierfür wurde u.a. ein Monocoque entwickelt, dass über einen Alu-Tank drüber gestülpt wurde und mit der Sitzbank eine Einheit darstellte. Nur durch 2 Gummi-Verschlüsse aus dem Ralley Zubehör gesichert, war damit das Bike in weniger als 1 Minute "obenrum nackisch", was im Rennbetrieb viel Zeit spart aber auch für Privatleute hohe Service-Freundlichkeit bedeutete.

Den Rahmen gab es in 2 generellen Ausbaustufen wohl soweit ich sehen konnte und darüber hinaus mit Dual- und mit Monoshock. Die Schwinge gab es mit oder ohne Oberzüge/Unterzüge in allen Varianten.

Hier ein paar Bilder von Motoplast Motorrädern:

Mit dieser hier hat wohl auch Laverda selbst mal an Rennen teilgenommen ?!?

Bild

wunderschöne aber vollverkleidete Motoplast. Hier ist schon der Rahmen verbaut, den ich auch habe. Lediglich die Schwinge ist anders (Mono-shock, Unterzüge etc.)
Bild

mal als "Streetfighter"...
Bild

Und hier mal in 70er/80er "Kriegsbemalung" mit dem angesprochenen Monocoque:

Bild

und mal "nackisch":

Bild
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Benutzeravatar
skywalker-66
2-Step
Beiträge: 226
Registriert: 21.10.2009, 12:47
Wohnort: Bad Wildungen

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von skywalker-66 »

Hallo Lothar,
das mit den Unterzügen ist mir aufgefallen aber ich bin wohl RGS blind :roll:
Motoplast, habe ich bisher noch nie gehört aber sehr interessant, da bin ich mal gespannt.
Monocoque gab es öfter z. B. Krauser hat sowas gebaut, ist das eine Zeiterscheinung dieser Zeit? Scheint fast so.
Die Problematik eines Zentralrohres, liegt auf der Hand bei den Dreizylindern. Es waren viele Rahmenbauer unterwegs in den end `70 und Anfang `80 die nachfrage war da. Durch die "räudigen" Fahrwerke der Japaner und der zunehmenden Leistung bestand auch bedarf.
Auf der suche nach dem beherschbarem Bigbike wurde einiges versucht.

Schön sowas mit der Laverda zusehen, wenn doch nur das mit der 6 Zylinder Maschine noch käme..... :lol:

Gruß Peter

Geheimnis gelüftet 8)
Bin wieder da, Laverda treu geblieben!
Stephan
2-Step
Beiträge: 266
Registriert: 13.07.2010, 16:03
Wohnort: Düsseldorf

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von Stephan »

Hallo Lothar

die Rote sieht schon spitze aus. Dann mal viel Spaß beim "bauen"!

Gruß aus Düsseldorf
es ist doch nur mein Hobby!
Hannes
2-Step
Beiträge: 621
Registriert: 09.04.2008, 21:32
Wohnort: Kärnten

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von Hannes »

Das Motoplast-Mopperl müsste ja schon längst fertig sein, oder habe ich da was versäumt question
LG Hannes
Gerad entdeckt: Wenn man rechts dreht, wird die Landschaft schneller.
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 12173
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Und das Geheimnis ist...?

Beitrag von Laverdalothar »

Moin Hannes,

ja - fast fertig... die Kurbelwelle allerdings erst... shifty

ernsthaft: Ich brauch den komplettierten Motor um den Rest bauen zu können. Fahrwerk steht schon (schöne gefräste Gabelbrücken, eine 41,7er Gabel von einer Guzzi Daytona, 320er (!!) Bremsscheiben mit 4-Kolbenzangen, GSX-R-Räder in 18" (damit man bei klassischen Veranstaltungen noch mitfahren darf...), 750 SFC-Sitzbank aus Carbon, Fußrasten mit Kugellagerung etc. - soweit, so gut.

Der Motor wird wo möglich erleichtert und optimiert (hochverdichteter 1117er Motor, Kopf auf SFC-Spezifikationen umgebaut und optimiert, entweder Mikuni oder Keihin Flachschieber (wahrscheinlich letzteres). Überlege noch, ob ich die Luftfilter eventuell in eine LuFi Kasten einbaue, der Kanäle bekommt die die Luft vorne links und rechts vom Lenkkopf ansaugen (ähnlich Zane 750). Tank muss ich leider komplett neu bauen, der kollidiert mit den Versagern.

Kommt dann eine klassiche Halbschale mit 2 Scheinwerfern drauf, Motogadget Instrument und zentrale Elektik-Box, LiFePo-Akku. Soweit der Plan...

Angestrebt sind unter 200Kilo. Mal schauen, ob ich das hinbekomme...
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Antworten