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Fahrwerk...

Verfasst: 24.07.2008, 14:23
von Laverdalothar
Moin Männers,

aus gegebenem Anlass hier noch mal ein Hinweis: Es wird oft über die Marzocchi-Gabeln geschimpft. Sicher manchmal zu recht, oftmals aber auch eben nicht. Oft fehlt es an winzigen Kleinigkeiten wie zum Beispiel dem richtigen Ölstand, einer vollständigen "Entspannung" oder einer richtigen Einstellung (Ja, auch die Marzocchi Gabeln kann man "einstellen" - nur eben anders als moderne...).

Anlass dieses Beitrags ist, dass ich gestern mal meine Jota aus dem Winterschlaf erweckt habe (übrigens SOFORT gestartet und nach ein paar Gasstößen war auch der 3. Zylinder da... :mrgreen: ) um die YSS Stoßdämpfer zu montieren und einzustellen.

Also Moppäd geholt, Cico-Sitzbank ab und die Konis demontiert. Danach die YSS ran und erst mal schauen wie es aussieht... Naja - fast kein Unterschied, die haben ja auch schwarze Federn und sind sonst oben und unten silbern...

OK - nun kam der schwierige Teil: Einstellung der Federbeine. Im Stand lässt sich halt nur eins machen: Zugstufe auf Mittelposition stellen und Negativ-Federweg (Differenz zwischen völlig ausgefedert und mit Fahrer beladen) messen und schauen, ob das ungefähr 1/3 vom Gesamtfederweg ist. Mmmhhh - waren 50% - also Vorspannung erhöhen... Das hab ich dann in der Folge 3-4 mal gemacht und mich so an den richtigen Wert rangetastet. War auch kein Problem, die YSS haben ja wie alle modernen Fahrwerke eine Gewinde-Vorspannung. Hier einfach mit einem Messchieber den Abstand zwischen oberem Anschlag und der Kontermutter der Vorspannung gemessen und entsprechend eingestellt. (bei der Cico-Verkleidung kommt man da allerdings nur durch Demontage der Sitzbank dran... grrrr).

Bei einer der vielen Auf- und Abbock-Vorgänge ist mir dann aufgefallen, dass die Maschine vorne in der Gabel schon erheblich einsackte, wenn ich sie nur vom Ständer nahm. Erheblich ist aber ein so ungenaues Maß :roll: , daher hab ich dann mal einen Kabelbinder genommen, um das obere Rohr gemacht, Gabel ausgefedert und Kabelbinder so weit wie möglich auf die Staubkappe der Gabel-Simmerringe gedrückt, ohne die Staubkappe einzudellen. Jetzt Motorrad vorsichtig vom Ständer, aufsteigen, kurz Füße hoch und wieder entlasten und aufbocken. Siehe da - 50% eingesackt anstatt 33%... grrrr. OK - muss also mehr Vorspannung her (am Schnitzel gestern KANN das ja nicht gelegen haben... :oops:).

Motorrad also Aufgebockt, die oberen Kappen aufgemacht und sofort ist mir was aufgefallen: der rechte Holm war ca. 2 mm mehr durchgeschoben als der linke! Da das aber gleich sein muss, dieses sofort geändert. Danach die Distanzstücke raus und messen...

Da man jetzt ja eh die Gabel offen hatte, konnte ich natürlich auch gleich mal den Ölstand in der Gabel nachschauen, schließlich hatte ich den seit dem Zusammenbau durch eine Fachfirma vor 7 Jahren nicht mehr gecheckt. Gesagt getan: Zollstock bei vollständig durchgesackter Gabel (ACHTUNG: die Sau springt dann vom Mittelständer!!) von oben in die Gabel einführen und Luftpolster messen. Sollte ja 170mm sein, also mal mutig bis 170mm den Zolli eingeführt, rausgezogen - trocken!

OK - dann eben 180mm... eingeführt, rausgezogen - na? Richtig! Trocken!!

Als bei 190, 200 und 220 auch nix kam wurde ich langsam nervös... Also mal ganz bis zum Anschlag (380mm oder so) rein und schauen - puh - doch noch Öl drin...

Nach dem ich beide Seiten gemessen hatte, bin ich erst mal Öl holen gegangen... Es fehlten rechts 100mm und links 70mm am Ölstand!!! (Urs: jetzt weist Du, warum die Gabel so weich war in Kirchdorf 2006!!).

OK - also Gabel aufgefüllt auf 165mm (bei BEIDEN Seiten natürlich...), Federn und Distanzstücke wieder rein und das ganze wieder zugeschraubt. Danach die Gabel entspannt und alles wieder von oben bis unten festgezogen. Motorrad vom Ständer, Bremse gezogen und KRÄFTIG eingefedert - siehe da - kein Durchschlagen mehr! :mrgreen:

Da man ja immer nur einen Fehler gleichzeitig korrigieren soll, hab ich die Vorspannung bei der Aktion NICHT erhöht, wohl aber danach noch mal den Negativ-Federweg gemessen. Siehe da: bis auf 2 mm genau so, wie er sein soll!! :mrgreen:

Danach mal im Stand (OK - ist nicht sonderlich aussagekräftig, aber zumindest würde man GROBE Fehler so entdecken...) am hinteren Ende des Tanks von oben auf die Maschine gedrückt und - vorne wie hinten federt es gleichmäßig und gleich tief ein! Federraten scheinen also halbwegs zu harmonisieren! Das Gleiche dann mal mit Fahrer auf der Maschine - passt schon mal soweit!

Zugstufe der Gabel scheint auch soweit zu stimmen (zumindest lt. einem Lehrvideo von Öhlins, in dem es hieß: "Wenn man das auf beiden Rädern stehende Motorrad vorne schnell eintaucht und dann wieder kommen lässt, sollte es über den Ruhepunkt hinaus ausfedern und dann sofort zum Ruhepunkt zurück kehren ohne nachzufedern. Federt es nicht über den Ruhepunkt hinaus, ist die Zugstufen-Dämpfung zu stramm. Federt es mehr als nur einmal über den Ruhepunkt und zurück auf diesen Punkt, ist die Zugstufen-Dämpfung zu schwach." Hier tat sie genau das, was man im Video auch sah...

Heute abend steht die erste Fahrt an - ich bin gespannt und werde berichten... :D

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 24.07.2008, 17:32
von Laverdalothar
Hab übrigens beim "stöbern" mal eine interessante Seite gefunden, die auch mal auf die Hintergründe einer Fahrwerks-Geometrie sowie den Grundzügen der Einstellung recht anschaulich (teils animiert) eingeht. Schaut doch bei Interesse mal rein:

http://www.oelsumpfonline.de/

dann auf Fahrwerk (Getriebe ist übrigens auch SEHR interessant...).

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 25.07.2008, 09:18
von Laverdalothar
So - bin mal die ersten Kilometer auf diversen verschiedenen Belag-Situationen gefahren und muss sagen - bin SEHR zufrieden!! Die YSS dämpfen sauber die kurzen Stöße weg, ohne sie ins Rückrat zu leiten, bei langen Bodenwellen in Kurven bleibt die Fuhre komplett stabil. SO muss das sein!! ;-)

Einzige bemerkte Situationen, an denen ich noch arbeiten muss:

-Das Lenkerflattern bei 80km/h im Schiebebetrieb ist stärker geworden. Liegt wahrscheinlich an einem jetzt zu hohen Heck?!? Oder zu wenig Negativ-Federweg vorne? oder doch hinten? Muss ich also die Vorspannung verringern oder schauen, ob ich die Dämpfer noch kürzen kann (sie haben ja Längenverstellung... 8) ) oder im umgekehrten Falle die Gabel vorne etwas durchstecken... Mmmhhhh - Piet? Stöggi?? Franky?? Ihr habt doch da mehr Erfahrung. Habt Ihr nen Tipp??

-bei Schräglage und kleinen Bodenwellen/Schlaglöchern kommt leichte Unruhe in den Lenker. Ich will nicht von einem Versatz des Vorderrades sprechen, aber es geht in die Richtung. Allerdings war ich auch erst ca. 15km unterwegs, als ich das bemerkte, Reifen eventuell nicht 100% warm?? Sonst würde ich auch hier auf zu straffe Dämpfung/zu wenig negativ Federweg vorne tippen - oder? Hinten blieb alles 100% ruhig...

Bin für Tipps dankbar... ;-)

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 25.07.2008, 09:34
von stöggi
hi lothar.
was soll man aus der ferne dazu sagen ausser das dein fahrwerksdurchhang unbeladen mit 30% zu hoch ist. lenkerflattern (shimmy) kommt in erster linie bei den alten socken ( diagonalbauweise ) vor. wenn die kiste hinten zu hoch stehen würde hättest du eher ein übergrosses handling. kann ich mir aber nicht vorstellen :lol:
mach dein luftpolser mal auf 140 mm, und check deinen luftdruck.
und dann schick mir die dämpfer mal zum probieren. :D

die beste kurzanleitung zum thema fahrwerk die ich kenne ist das buch von benny wilbers. und das popometer von 10000km rennstrecke auf abenteuerlichen mopeds wie harley etc. gell piet?

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 25.07.2008, 09:39
von stöggi
hi lothar.
vielleicht ist dein lenkerflattern ja auch lenkerschlagen durch die vielen power wheelies weil deine kiste so viel leistung hat.

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 25.07.2008, 11:01
von Laverdalothar
Hi Michael,

das mit der Leistung kann natürlich sein, allerdings im Schiebebetrieb?? und nur da tritt es auf... ;-)

Ernsthaft: die 30% negativ-Federweg sind im beladenen Zustand, nicht unbeladen. Dann OK aus Deiner Sicht?

Luftdruck bei den BT012SS ist vorne 2,4, hinten 2,7 (lt. Bridgestone so richtig...).

Handling ist übrigens fahrradmäßig, was es allerdings auch schon vorher war mit den Konis. Führe das auf die Kastenschwinge, die GSX-Räder, die 370mm langen Stoßdämpfer (gegenüber original 360 bzw. Koni mit 362mm) und die BT012SS zurück; harmoniert irgendwie klasse insgesammt... (Frag mal Willy Werndl oder Piet. Urs und MarkusSF2 haben sie auch schon gefahren, Markus sogar mehrere 100Km auf der letzten Alpentour). Jetzt funktioniert auch noch die Gabel weitestgehend (OK natürlich nicht wie eine moderne USD-Gabel - eh klar...), die vorher zu weich war.

Ich hab hinten wie gesagt 370mm lange Dämpfer drin. Die für die Maschine vorgeschriebenen Konis sind 362mm lang. Könnte also durchaus sein, dass die 8mm was ausmachen. Allerdings ist die Gabel jetzt im Fahrbetrieb höher (vorher 50% negativ, leichtes schlagen, jetzt 34% allerdings Heck parallel auch etwas höher und immer noch schlagen bzw. etwas mehr schlagen im Schiebebetrieb).

Nächste Möglichkeit wäre aus meiner Sicht noch eine falsch Wuchtung des Rades - oder? Muss eh mal demnächst den Vorderreifen tauschen, danach mal weiter schauen...

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 25.07.2008, 11:20
von Laverdalothar
Ach - wegen Stoßdämpfer leihen und so: Mache Dir hiermit ein unanständiges Angebot: komm doch einfach zum Stammtisch heute nach Leichlingen, da kannst Du das komplette Motorrad mal probefahren... :mrgreen:

Übernachtung bei mir währe kein Problem, solltest dann nur bis 19:30 in Bergisch Gladbach sein (von Dir aus ca. 2 Stunden Fahrt mit dem Auto oder 1 Stunde 20 mit dem Motorrad... hihihihi).

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 26.07.2008, 17:38
von FRRRanky
Hi Bub,
Laverdalothar hat geschrieben: Könnte also durchaus sein, dass die 8mm was ausmachen.
Du musst die Heckhoehe bestimmen, nicht die Federbeinlaenge :)
von den 8 mm bleiben, wenn der Federweg zw. Koni und den anderen Daempfern gleich ist und der prozentuale Neg. Federweg gleich eingestellt ist, nur noch 2/3, also etwa 5 mm. Und die fuehlst Du definitiv nicht am Fahrverhalten.

[/quote]
Nächste Möglichkeit wäre aus meiner Sicht noch eine falsch Wuchtung des Rades - oder? Muss eh mal demnächst den Vorderreifen tauschen, danach mal weiter schauen...[/quote]

80 km/h ist die typische Resonanzfrequenz fuer das Vorderradflattern, hat faktisch jedes Motorrad - einige sind halt etwas mehr sensibel drauf.
Unwucht im Reifen, z.B. Standplatten nach Winterpause, Bremsung etc., ist auf jeden Fall der erste Ansatzpunkt, danach kommt Lenkkopflager und natuelich kann auch der Reifentyp die Ursache sein.
Einmal konnte ich das Vorderradflattern nur dadurch rausbringen, dass ich einen (neuen) Reifen nach 500 km auf in paar Gramm genau selbst nachgewuchtet habe, weil keine der "dynamischen" Auswuchtmaschinen des Fachhandels das ausreichend praezise hinbekommt. Seither mach ich das immer und es gab bis jetzt keine Probleme mehr mit dem 80 km/h Flattern.
Dass das Flattern bei Dir jetzt staerker ist, koennte auch damit zusammenhaengen, dass Deine Gabel jetzt "RICHTIG" eingestellt ist, d.h. durch die diversen Dinge, die Du gemacht hast, hast Du das "Schwingungssystem" Gabel veraendert und es reagiert jetzt weniger daempfend auf die 80 km/h Resonanz. Wie gesagt, es haengt nciht damit zusammen, dass das Geraet jetzt hinten womoeglich ein paar Millimeter hoeher ist.

Was die Einstellerei nach Handbuch betrifft, verliere nie das eigentliche Ziel aus den Augen: Die Federelemente, worunter auch die die Reifen fallen, haben genau - und nur genau - 2 Aufgaben: Traktion und Handling.
Ein straffes Setup ist auf einer topfebenen Strasse vom Handling her ein Traum weil wenig Unruhe ins Motorrad kommt, auf einer Buckelpiste ein Alptraum, wenn die Reifen auf unruhigem Belag die Haftung verlieren da sie der Strassenoberflaeche nicht folgen koennen. Merkt man z.B. am rythmischen Pfeifen/Rutschen des Vorderreifens bei staerkerem Bremsen oder Wegrubbeln in Schraeglage. Ueber/Untersteuern beim Kurvenfahren ist ebefalls meist auf falsche Einstellung zurueckzufuehren, ein zu tiefes Heck zum Beispiel, das auch durch eine falsch eingestellte Federbasis oder zu weiche Feder, die sich beim Gasanlegen zusammendrueckt [*], hervorgerufen wird, draengt die 120-Grad Drillinge mit Verve gegen das Kurvenaeussere.
Also wenn man sich mit dem Thema wirklich beschaeftigen will, dann helfen so Aussage wie "gefuehlsmaessig liegt sie jetzt gut" nicht wirklich, sondern da muss man anlysieren: Traktion vorne/hinten, Uebertragung von Bremsleistung, Neutralitaet in Kurven, Einlenkverhalten (jemand der hart einlenkt, womoeglich noch auf der Bremse, benoetigt ein strafferes Setup als jemand mit rundem Fahrstil). Das letzte Feintuning bekommt man dann nur noch auf der Rennstrecke, wo die Daempfungseinstellungen am Reifenverschleiss ausgerichtet werden, da ein schlechtes Verschleissbild immer auch Haftungsprobleme bedeutet.

Frank

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 26.07.2008, 18:17
von piet
Lothar, willst du Michael beleidigen, 1h20min................? nee,nee,nee. :wink:

Von Powerwheelies träum ich auch....

Reifenwuchtung kannst du ausschliessen, dann würde der Reifen sich über einenen ziemlich weiten Geschwindigkeitsbereich bemerkbar machen. Vielleicht ist dein -ve Federweg doch zu Komfortbetont, im Schiebebetrieb verkürzt sich die Gabel nochmals und der Nachlauf ebenfalls. Kann sein dass die Vorderhand dann ein wenig nervös wird. Probier mal ein bisschen mehr Vorspannung oder die Gabel wieder 2-3 cm wieder raus schieben.

In Spa habe ich mal ein wenig mit Reifendrücke gespielt, raus gekommen sind 1,9bar(ME99 MBS und Pirelli dingsbums) vo und 2,1 (BT012SS) hi, kalt. Hat super funktioniert mit phenomenalen grip. Besonders der 11 Jahr alte ME99 wurde von einigen sehr skeptisch beäugt, aber der funktioniert noch wie neu, Ehrenwort! Die Druckreduzierung im Pirelli brachte etwas Linderung bei unser Chattering Problem in Schräglage, da war wohl zu wenig Dämpfung in den Reifenflanken(vorher 2,3bar)..........

Schaukeln in Schräglage wird oft durch zu straffe Zugstufe verursacht, Bodenwellen können nicht schnell genug "verarbeitet" werden bevor die nächste das Heck einfedern lässt. Entweder Zugstufe verringern(besser) oder Vorspannung erhöhen(weniger gut).

piet

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 26.07.2008, 18:29
von FRRRanky
Hi,
hab mir das gerade noch mals genau durchgelesen (sollte man eigentlich vorher machen :)), deshalb noch ein paar Kommentare:


> Es wird oft über die Marzocchi-Gabeln geschimpft.

na der, der hier hauptsaechlich ueber die Marzos schimpft bist doch DU :DD
Also ich find die nicht schlecht, genausowenig wie die Ceriani Stossdaempfer der alten 750, die mir pers. sogar besser taugen als Konis...


> dass die Maschine vorne in der Gabel schon erheblich einsackte, wenn
> ich sie nur vom Ständer nahm.

dazu gleich noch was unten.

> was aufgefallen: der rechte Holm war ca. 2 mm mehr durchgeschoben

ah , ich hatte beim ersten ueberfliegen was von 2 cm gelesen....
also 2 mm merkst Du NICHT, denn die liegen noch unterhalb der natuerlichen italienischen Laengenschwankung jener Zeit! Ehrlich! die Holme von z.B. RGS oder Atlas sind naemlich nicht gleich lang und wenn ich sie "oben" ausrichte, stimmen sie "unten" nicht mehr, und zwar erheblich! "Unten" ist mir aber wichtiger schliesslich mag ich die Radachse nicht verspannt einbauen.
Und wie gesagt 2 mm "oben" merkt man noch nicht einmal.

> mal den Ölstand in der Gabel nachschauen, schließlich hatte ich den seit > dem Zusammenbau durch eine Fachfirma vor 7 Jahren nicht mehr

SIEBEN Jahre altes Oel? Und das vom Slick-50 Verfechter! :)
(uebrigens wir haben schon mind. 2 Monate nicht mehr drueber diskutiert, warum Teflon nirgends haftet...:))))
Jedenfalls, das Oel gehoert RAUS :) egal wieviel Du gefahren bist.
Also bei einem normal bewegten Motorrad merkt man schon einen riesigen Unterschied nach 2 Jahren, bei meinen Rennern merk ich ihn trotzt der mickrigen km-Leistung jedes Jahr.

> gecheckt. Gesagt getan: Zollstock bei vollständig durchgesackter Gabel
> (ACHTUNG: die Sau springt dann vom Mittelständer!!) von oben in die

Wenn Du eh grad am Rumfummeln bist, dann messe jetzt mal den Oelstand *auf* dem Hauptstaender inclusive Feder (also nur Stopfen oben aus und Meterstab rein) und schreib Dir die beiden Werte auf, dann brauchst Du das naechste Mal die Kiste nicht mehr abzubocken, ich kenn das naemlich auch , wenn so 250 km Monstrum sich ploetzlich selbststaendig macht... ganz abgesehen von der aufs ganze Haus uebertragenen Nervoesitaet, dass bloss keiner das Motorrad in dieser Position auch nur anhauchen darf... :)

> Vorspannung bei der Aktion NICHT erhöht, wohl aber danach noch mal >
> den Negativ-Federweg gemessen. Siehe da: bis auf 2 mm genau so, wie

auch hier ist es egal ob das 2 mm mehr oder weniger sind, also ich hab den Trippel glaub ich so auf etwas 3,5 cm eingestellt.

Jetzt die Frage: wieviel sackt eigentlich die Gabel ein, wenn Du das Motorrad nur abbockst ohne Dich draufzuhocken? Tip:
1. einmal leicht runderdruecken und eintauchen, *langsam* rauskommen lassen, messen
2. einmal leicht hochziehen und austauchen, *langsam* absenken, messen.

das ganze 2-3 mal wiederholen, Differenz < 1,5 cm (bei den Marzos), Mittelwert ca 1 cm (ich glaub, darueber haben wir schon mal diskutiert, Gabelrohre polieren und so...).

> Zugstufe der Gabel scheint auch soweit zu stimmen (zumindest lt. einem Lehrvideo von Öhlins, in dem es hieß: "Wenn man das auf beiden Rädern

s. hierzu Anmerkungen zur Traktion aus dem anderen Posting....

Frank

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 26.07.2008, 19:51
von Laverdalothar
Hi Stöggi, Franky, Piet,

Alles völig richtig, was ihr schreibt. Ich hab bis jetzt erst eine kleine Proberunde (35Km oder so) gefahren mit der guten, da ich erst gegen 21:30 los konnte und irgendwann war es dann halt dunkel... :oops:

Das Öl wird noch gewechselt (versprochen) und auch mit dem allseits gerühmten Gabelgleitverbesserer ausgestattet (um der Gleitverbesserungsdiskussion à la Slick50 eine neue Variante beizufügen... hihi... :mrgreen: )

Beim Bremsen und Gasgeben verhält sie sich eigentlich völlig neutral, Fahrbetrieb auf "Puckelpiste" zeigt straffes aber nicht unangenehmes Fahrverhalten: vorne wie hinten sind die "gefühlten Unebenheiten" etwa gleich stark zu fühlen, ein Aufschaukeln findet auch in langen Kurven und Bodenwellen nicht statt, eher eine sehr kurze Unruhe im Lenker, aber wirklich nur minimal.

Vom Ständer genommen unbelastet sinkt sie jetzt maximal 1 - 1,5 cm ein und belastet sind es etwa 3,5 (3,7 währen der theoretische Idealwert bei 11 cm Gesamtfederweg), sollte also passen.

Gemessen hab ich beim Heck natürlich die tatsächliche Einfederung (also Verhältnis Heckhöhe zu Boden), nicht die Stoßdämpfer-Einsacktiefe...

5mm machen lt. Öhlins ne Menge aus. Man solle hier im mm Bereich arbeiten, insofern sind 8mm mehr Dämpferlänge und damit 5mm mehr Heckhöhe sicher nicht unentscheidend.

Ich werde den Kübel noch mal mit neuem Öl ausstatten (Gabel...), werde danach die Reifen mal richtig warm fahren und eventuell den Luftdruck mal 0,1 Bar-weise verringern. Wenn es dann noch immer da ist, werde ich den Reifen tauschen und neu wuchten (wollte mir schon immer mal so ein Wuchtgerät von Louis holen...). Danach sind Negativ-Federweg und andere Dinge dran...

2mm machen vieleicht nix aus an der Gabel, aber die Summe aller Fehljustierungen können sich da schon übel addieren...

Holme hatte ich damals erneuert (2001) und waren 100% gleich lang (hatte ich nachgeprüft).

;-)

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 27.07.2008, 14:00
von Laverdalothar
Hi Manfred,

mmhh - naja - es geht mir auch nicht um ein Fahrwerk der Referenz-Klasse (das wäre mit der Marzocchi dann doch nicht machbar - von allem anderen mal völlig abgesehen...). Das aktuelle Fahrverhalten meines Motorrades liegt WELTEN (und das meine ich wirklich nicht übertrieben...) von einer normalen Laverda weg. Die durchgeführten Änderungen haben - würde ich sagen - das Fahrverhalten Richtung einer VFR750 von ende der 90er transformiert (zumindest die von meinem Schwager fährt sich da SEHR ähnlich - ein Traum an Stabilität...!). Ähnliches ist mit der 1000 SFC passiert, als ich mal die Wilbers verbaut habe... Ich hab auch jahrelang geglaubt, Konis wären das non-plus-ultra. Naja - aber ich hab auch jahrelang das Gleich von Metzeler ME33/55/99 geglaubt... :oops:

Worum es mir eigentlich geht ist das Lenker-Schlagen bei 80 weg zu kriegen. Ist nur vorhanden, wenn man die Hände vom Lenker nimmt (jaja - "dann nimm sie halt nicht weg!" - ich weiß... Muss aber manchmal sein, wenn man z.B. "mal eben" den Tankrucksack wieder richten will....). Das minimale "Schlagen" (eher eine Unruhe im Lenker) sollte nur als Hinweise gelten um das Problem eventuell einzugrenzen. Sonst bin ich 100% zufrieden mit dem Fahrwerk. Viel besser geht es nicht mit den vorhandenen Rahmenbedingungen.

Werde also - wie beschrieben - erst mal Öl wechseln, dann Rad neu wuchten und dann erst an die Veränderung der Geometrie gehen (Gabel weiter durch stecken oder eben entgegengesetzt das Heck wieder leicht absenken). Natürlich - da hast Du recht - Stück für Stück und immer nur eins... Und die Strecke ist immer die Selbe: die Serpentinen von Altenberg nach Blecher hoch. Da kann ich fast alle Fahrsituationen relativ gut durchprobieren, inklusive Bremsungen aus der Schräglage bzw. in die selbige, Bodenwellen, bergauf wie bergab (also mit unterschiedlichen Belastungs-Situationen für die Gabel und das Heck) etc. etc. Auf dem Weg dahin kommt so manche "Puckelpiste", auf der man das Ansprechverhalten gut bestimmen kann.

Werde berichten, sobald ich die Ursache gefunden habe. Sonst wie gesagt sind die YSS yetzt schon mal zu empfehlen... Über Haltbarkeit kann ich noch nix sagen, aber besser als die Konis sind sie (zumal für den gleichen Preis) allemal!

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 27.07.2008, 17:58
von Jörg SF1
Worum es mir eigentlich geht ist das Lenker-Schlagen bei 80 weg zu kriegen. Ist nur vorhanden, wenn man die Hände vom Lenker nimmt (jaja - "dann nimm sie halt nicht weg!" - ich weiß...


Hi Lothar mein Bester :lol: ,

nun dieses wackeln bei 80-90 hatte ich an der 750er auch mal gehabt. Nachdem das LKL mal richtig von mir eingestellt wurde und ein neuer Reifen vorne drauf gekommen ist war es verschwunden.
Würde also als erstes mal das Lager vorne prüfen(event. zu stramm) und den Reifen auf Rundlauf kontrollieren.

Am einfachsten ist aber folgender Trick: Diesen Geschwindigkeitsbereich schneeell hinter sich bringen :twisted:

Re: Fahrwerk...

Verfasst: 28.07.2008, 02:43
von Laverdalothar
Lenkkopf ist ja vom Fachbetrieb eingebaut und eingestellt worden, kann ja eigentlich nicht... oder? Werde ich auch prüfen und geb euch bescheid...

So, jetzt hab ich dann für die nächsten 4 Wochen wieder genug zu tun - DANKE! ;-)