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Kreem Weiss

Verfasst: 26.10.2014, 17:08
von h.c.maurer
Moin zusammen.
Ich habe gestern den (GFK)Tank meiner SFC trockengelegt und hatte beim Abnehmen Sprit an den Fingern - an und für sich nix Neues, Tankdeckeldichtung undicht....dachte ich zumindest.
Leider läuft der Sprit quasi ungehindert mitten durchs Laminat, ungefähr auf Höhe Lenkkopflager genau am Oberrohr des Rahmens.
Beschädigung ist keine zu erkennen, auch die Naht zwischen Ober und Unterschale ist dicht.
Ich hatte den Tank seinerzeit mit Kreem Weiss 2-Komponenten beschichtet, das ist jetzt glaube ich 3 oder 4 Jahre her.
Wie bekomme ich die Beschichtung da jetzt wieder raus?? Einfach neu beschichten wird ja nicht funktionieren.
Hat da jemand Erfahrungen oder eine rettende Idee?

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 26.10.2014, 17:54
von Andre G
Hallo H.C,
Wolfgang Haerter schwört ja auf caswell und versteht gar nicht warum wir immer diese creme nehmen.
Ob dir das jetzt hilft?
Liebe Grüße
Andre thumbup

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 26.10.2014, 18:06
von h.c.maurer
Die "Creme" ist halt ein renommiertes deutsches Produkt. Das war mein Kaufgrund. Hat in diesem Fall leider nicht funktioniert. Trotz richtiger Verarbeitung. (Tank nagelneu und vorher mit der Originalkreemsoße gesäubert / entfettet, richtiges Mischungsverhältnis, richtige Temperatur, und das Ganze wegen Winterpause auch noch 3 Monate im Wohnzimmer ohne Sprit stehen gehabt, also nix mit zu früh belastet oder so)
Nun muß der Krempel erstmal wieder raus aus dem Tank. Das ist eigentlich das einzige Problem

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 26.10.2014, 23:47
von Laverdalothar
Azeton meine ich. Frag mal bei Kreem an

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 27.10.2014, 05:50
von Armin
Guten Morgen

Also ich weiss nicht ob das so gut ist bei einem GFK Tank das Zeug zu verarbeiten, grade die Vorarbeit mit der Säure tut dem GFK ev. nicht so gut ?!

Grüße Armin

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 27.10.2014, 08:55
von rsagau
Hallo H.C.
Soweit ich weiß sollte Azeton bei GFK nicht verwendet werden. Ich verwende bei GFK Tanks einfachen Bremsenreiniger.
Hatte ca. 5 Jahre nach dem beschichten meines GFK Tanks das gleiche Problem. Das GFK delaminierte und der Tank wurde undicht. Ich vermute, dass nach einiger Zeit die Benzindämpfe auch durch die Tankbeschichtung diffundieren und das GFK auflösen.
Meine Lackierung zeigte auch nach einiger Zeit Bläschen auf der Tankoberseite. Also dort wo die Benzindämpfe immer vorhanden sind.

Grüße
rsagau

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 27.10.2014, 09:16
von h.c.maurer
Die Bläschen im Lack habe ich auch....

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 27.10.2014, 11:12
von Ernesto
Hallo, H.-C.
Wie Lothar schon schrieb, würde ich erstmal das Naheliegendste versuchen:
http://www.kreem.at/index.php?id=kontakt

Kann natürlich sein, daß die Dir irgendeine "Original-Kreem"-Soße empfehlen,
aber bevor Du lange experimentierst.....

Gruß, Ernesto

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 27.10.2014, 19:38
von Andreas G.
Moin, ich denke das Problem mit der Spritinkontinenz haben mit dem aktuellen Benzin wohl die meisten GFK Tanks.

Wie die Beschichtung aus dem Tank heraus zu bekommen ist weiß ich auch nicht, was aber bei meinem Tank geholfen hat ist ein 2 Komponenten Harz welches mir seinerzeit Eric (LAV750) hier im Forum empfohlen hat. Habe es in meinen alten Tank eingebracht und von da an war er dicht.

Die Orangenhaut wollte ich dann mal runterschrubben und neu lackieren lassen, beim "Wollen" ist es aber auch geblieben.

Bin zur Zeit in DK, sonst hätte ich im Keller mal nachgeschaut wie der Kram heißt, habe nämlich noch ein zweites Gebinde für einen neuen GFK Tank. Ist dann reine Prophylaxe, der soll schon Benzin beständig sein.

Andreas

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 28.10.2014, 09:32
von Laverdalothar
Die Diskussion mit dem Harz bei GFK-Tanks hatten wir auch im internationalen Forum schon. Ein Mitglied (Boba) dort baut GFK-Tanks aus Kohlefaser-Matten in Sichtcarbon-Optik - wunderschön! Er verwendet wohl ebenfalls ein anderes Harz, das auch bei den aktuellen Spritt-Sorten mit bis zu 10% Methanol-Anteil dicht sein soll. Seine Kunden bestätigen das bisher auch, wobei die ersten Tanks jetzt gerade mal 3-4 Jahre alt sein dürften. Diese scheinen wohl dicht zu sein.

der Thread im internationalen Forum: http://www.laverdaforum.com/forum/index ... #msg177688

Boba empfiehlt da ein Epoxi-Harz zu nehmen. Die meisten Tanks werden mit Poliester Harz gemacht, was wohl nicht Methanol-beständig ist. Er spricht dort u.a. auch (wie Andre schon geschrieben hat) von einer Marke "Caswells", die wohl eine Tankbeschichtung anbieten, die letztlich nichts anderes ist als ein Epoxi-Harz. http://www.caswellplating.com/restorati ... ealer.html

Ich weiß allerdings nicht, ob man einfach über das Kreem Weiß den Epoxi-Harz drüber machen kann oder ob dessen Lösungsmittel ggf. das Kreem-Zeugs aufweichen?!?

HDH

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 28.10.2014, 11:22
von Ernesto
Hallo, Lothar.
Sicher, die Tanks von boba sind wunderschön, eigentlich zu
schade zum Lackieren.
Aber das Ganze ist auch eine finanzielle Angelegenheit.
Wenn man einen schön lackierten Tank hat, will man den
natürlich retten. Und es gibt ja Kollegen, die mit einer
guten Beschichtung keine Probleme mehr haben.
s. Andreas G.

Gruß, Ernesto

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 28.10.2014, 12:04
von Laverdalothar
Hallo Ernesto,

so meinte ich meinen Beitrag in Richtung H.-C. auch nicht :wink: Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es für die Epoxi-Variante bereits belegte Ergebnisse gibt und es zum Nachrüsten eben auch hergenommen werden kann. Deswegen ja auch der Hinweis, das man prüfen möge in wie weit man das über das Kreem-Weiss drüber machen kann. :wink:

Wer eine Neuanschaffung eines GFK-Tanks beabsichtigt, dem kann man allerdings Boba's Tanks empfehlen. hab selbst ein paar Teile von ihm - super schön und federleicht. Alternativ kann man auch die Tanks der standard Hersteller nehmen und diese nachträglich mit Epoxi abdichten.

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 28.10.2014, 15:16
von stöggi
ich habe letztes jahr eine beschichteten sfc tank, bei dem sich die beschichtung löste, bei einem fachbetrieb retten lassen wollen.

fazit, unmöflich. das ding hat sich durch die beize kpl. aufgelöst.
vergiss es h.c.

die einzige chance die ich sehe ist eine gummiblase im tank.

ruf mal hier an: http://www.magni-bayern.de/
mit nem gruß von mir. er hat ein neues beschichtungs verfahren und stellt auch tanks her.

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 03.11.2014, 16:33
von FRRRanky
Laverdalothar hat geschrieben:Hallo Ernesto,

so meinte ich meinen Beitrag in Richtung H.-C. auch nicht :wink: Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es für die Epoxi-Variante bereits belegte Ergebnisse gibt und es zum Nachrüsten eben auch hergenommen werden kann. Deswegen ja auch der Hinweis, das man prüfen möge in wie weit man das über das Kreem-Weiss drüber machen kann. :wink:
noch ein paar Zwischenrufe:
1. etliche Bremsenreiniger enthalten ebenfalls ordentlich Aceton, also uffpasse !
2. GFK Tanks mit normalem 1-Komponenten-Harz (Polyester-Harz) waren auch vor E-10 Zeiten durchlässig. Z.B. hielten auf den dünnen GFK-Endurotanks Lacke oder Aufkleber noch nie dauerhaft,
weil das Benzin irgendwann durchdiffundiert. Die 40-Liter-Fässer der Weltreisen-Fraktion sind nach x Jahren alle undicht. Normales Harz taugt einfach nicht auf Langzeit.
3. Epoxidharze gibts solche und solche und es kommt auch auf die Verabeitung drauf an. Epoixde für bezin(chemie)resistente Beschichtungen sind nach Norm "C" genormt (nach "Typ C", "Klasse C", "Class C" etc suchen).
Gibts von div. Herstellern, das sind übliche Industrieharze (also nix Geheimwissenschaft).
Das Kreme-Weiss wird grosso-modo auch nix anderes sein. Ob die Sachen dann in 10 Jahren noch halten werd man dann schon wissen.
4. Das Problem von den alten Tanks ist, daß das Benzin ins Material gesickert ist. D.h. a) das Glasfaser-Laminat ist bereits "angelöst" und b) die schön fettenden Kohlenwasserstoffe sind im Laminat drin.
Auf dieses Sabbrzuig drauf zu epoxieren wird nie so gut halten wie ein frisches GFK.

5. Zur Frage der Beschichtungsentfernung:
Mit Lösungsmitteln, wenn denn was gäbe, is das mal zu hinterfragen, weil die Beschichtungen ja gegen chemisches Lösen resistent sind und man somit eher den Rest des Tanks auflöst :)
Im blödesten FAll hat sich die alte Beschichtung stellenweise vom GFK-Tank gelöst. Blöd, weil die Hohlräume bekommt man nicht mehr gefüllt.
Wenn man es richtig machen will: an der Stoßnaht aufschneiden, alte Beschichtung rausschleifen,beide Tankhälften mit 2-3 Schichten Expoxid C belegen, Tankhälften wieder zusammenlaminieren, Stoßnaht
von innen mit C-Expoxy ausgießen, Lackieren.
Wenn man was pfuschen will: Tank lange austrocknen lassen. Zwecks Entfettung mehrere male mit jeweils einer frischen Ladung Aceton schwenken, aber nicht zu lange. Jeweils zwischendrin trocknen lassen.
Dann von dem o. gen. C-Harz eine ordentliche Portion reingießen: Epoxid in einer Schale anmischen, mit einem Haarfön erwärmen, damit es giesflüssig(er) wird, aber auf keinen Fall zu heiß machen, weil das die Abbindezeit runter bis zu einer Minute reduziert und man in der Zeit das Expoxid nciht mehr verteilen kann, dann Epoxi in den Tank gießen und verteilen. Hier wird wahrscheinlich die Hauptschwierigkeit liegen: das Epoxy wird an der beschriebenen undichten Stelle abfließen. Ich würd ich vielleicht versuchen, das Epoxy mit Einmalspritzen und Schlauchverlängerungen durch d. Tankdeckelloch genau über die Stelle fließen zu lassen.
Wenn das Töff nicht dauerhaft benutzt wird (nur mal für ne Parade oder ein Treffen im Jahr) bei Nichtgebrauch Bezin ganz raus und trocken stehen lassen (Tankdeckel auf). Dann wird auch der Pfusch ne Weile halten :)

Viel Spaß

Frank (auch ein GFK-Tank-Geplagter)

Re: Kreem Weiss

Verfasst: 03.11.2014, 19:05
von h.c.maurer
Ich denke, Frankys Variante mit aufschneiden und mechanisch die alte Beschichtung entfernen ist mir am sympatischsten. Oder ich verbimmel den Tank so wie er ist in der Bucht und kaufe bei Seby Poly einen neuen....
Diese Tanks scheinen tatsächlich dicht zu sein!