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PU_Lack?
Verfasst: 06.02.2010, 15:11
von Muralis
Mal ne Frage die mir der Lackierer gestern nicht beantworten konnte/wollte: Also wenn wir als Siebdrucker einen sehr beständigen, gegen abrasive Putzmittel resistenten Druck auf Metallen benötigen nehmen wir einen PU- Zweikomponentenlack, der sogar bedingt tiefziehfähig ist. Ich hatte jetzt gedacht ein Industrie PU-Lack, der sich auch wunderbar lackieren läßt, jedenfalls kann ich damit ebene Flächen glänzend ohne Nasen lackieren (die betonung liegt auf Flächen, bei Rundungen versage ich kläglich), wäre auch für die Mopedsachen das sinnvollste, weil weniger Kratzer auf dem Tank entstehen können als mit den Autolacken. Ich bekam keine schlüssige Antwort warum das nicht ginge, nur das es nicht ginge, weil die Mercedeslacke die er für das Moped vorschlage sowieso die besten sind. Falls hier ein Fachmensch bezüglich Lackierung ist bitte ich um ein Statement. Ist es wirklich kein Unterschied in der Haltbarkeit?
Re: PU_Lack?
Verfasst: 07.02.2010, 11:01
von Jörg SF1
Muralis hat geschrieben:Mal ne Frage die mir der Lackierer gestern nicht beantworten konnte/wollte: Also wenn wir als Siebdrucker einen sehr beständigen, gegen abrasive Putzmittel resistenten Druck auf Metallen benötigen nehmen wir einen PU- Zweikomponentenlack, der sogar bedingt tiefziehfähig ist. Ich hatte jetzt gedacht ein Industrie PU-Lack, der sich auch wunderbar lackieren läßt, jedenfalls kann ich damit ebene Flächen glänzend ohne Nasen lackieren (die betonung liegt auf Flächen, bei Rundungen versage ich kläglich), wäre auch für die Mopedsachen das sinnvollste, weil weniger Kratzer auf dem Tank entstehen können als mit den Autolacken. Ich bekam keine schlüssige Antwort warum das nicht ginge, nur das es nicht ginge, weil die Mercedeslacke die er für das Moped vorschlage sowieso die besten sind. Falls hier ein Fachmensch bezüglich Lackierung ist bitte ich um ein Statement. Ist es wirklich kein Unterschied in der Haltbarkeit?
Hallo,
ist jetzt nicht mein Spezialgebiet aber könnte es sein das die Lackiereien schlicht und einfach aus Umweltgesetzliche Gründen keine Polyurethanlacke mehr verarbeiten dürfen?
Da war doch was mit ausschliesslich Lacken auf Wasserbasis,oder?
Ansonsten denke ich mal sollte es für einen Lackierer kein Problem darstellen besagten Lack zu verarbeiten.
Re: PU_Lack?
Verfasst: 08.02.2010, 23:02
von h.c.maurer
Ich habe früher alle meine Surfbretter und Segelbooe mit PU-Lack lackiert.
Von der Verarbeitung her völlig problemlos und von der Haltbarkeit her meiner Meinung nach phantastisch. Außerdem sehr resistent gegen Schwingungen und Verbiegungen sowie Brutalitäten wie auf den Strand segeln oder das Boot auf den Strand ziehen. Die Bootslacke von International, dem meiner Meinung nach besten Hrsteller von Bootslacken waren auch immer PU-2K-Lacke.
Gruß H.-C.
Re: PU_Lack?
Verfasst: 09.02.2010, 08:46
von Muralis
Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung, alea iacta est. Dann werde ich am WE, mal erst meine Fähigkeiten beim lacken testen, abschleifen kann ich immer noch, aber vielleicht spare ich 600 Euronen.
Re: PU_Lack?
Verfasst: 10.02.2010, 11:45
von Sigi
Hi,
der Grund ist natürlich mal wieder die Umwelt

und EU
Haltbarer und besser sind die alten Lacke allemal.
http://www.bmu.de/chemikalien/downloads/doc/6131.php
Gruß
Sigi
Re: PU_Lack?
Verfasst: 11.02.2010, 09:19
von Franz
Hi Sigi,
das ist der Wandel der Zeit. Früher gab es auch das "Schweinfurter Grün", eines der giftigsten Pigmente oder Bleimennige, das mit den Fettsäuren öliger Bindemittel sehr beständige Bleiseifen bildete, besonders gute Korrosionschutzwirkung erzielte, aber giftig ist. Sei es in der Herstellung oder Verarbeitung. Bei den 2-Komponenten-Acryllacken wurde durch die lange Entwicklung und Marktpräsenz eine sehr hohe Qualität erreicht. Für mich immer noch das Maß aller Dinge.
Die VOC ist schon seit zig-Jahren angekündigt oder in Umsetzung.
Entsprechend kamen / kommen Aufllagen auf die Verarbeiter zu und umdenken im Umgang mit den neuen Materialen.
Einige werden in Zukunft Probleme mit den alten Lackierungen bekommen bzw. entsprechende Qualitäten kaufen zu können, das war aber schon vor mehr als 10 - Jahren abzusehen.
Das Lagern von z.B. 2-K-Acryllacken wirft insofern ein Problem auf, denn werden z.B. die pigmentierten Lacke nicht regelmäßig umgerührt, verklumpen die Pigmente durch Sedmentation. Noch schwieriger ist es bei den Härtern, die unter anderem Polyisocanate beinhalten. Diese neigen dazu Wasser / Wasserdampf aufzunehmen und können selbst im geschlossenen Behälter aushärten. Hierfür lag früher die Empfehlung den Härter nicht länger als ein halbes Jahr zu lagern, da sonst mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist.
Wie auch immer ..... nix is besser als der alte 2-K-Acryl
Gruß Franz
Re: PU_Lack?
Verfasst: 21.02.2010, 13:30
von skywalker-66
Hallo Leute,
PU - Lack Polyurethan ist nicht Agryl - letzterer ist heute der "Wasserlack"
Jedoch der PU-Lack ist die "Porsche Farbe" und wurde auf einigen PKW´s verwandt. Die Laverda RGS 1000 wurde auch mit PU-Lack lackiert.
Ein nachlackieren ist deshalb etwas heikel es hält kein anderer Lack auf PU- Lack. Er müsste komplett runter geschliffen werden oder mit PU-Lack lackiert werden nach einem ordentlich anschliff natürlich.
Habe mit `nem Kuppel in den `80 ein Mitsubishi Saporro lackiert mit Harzlack = PU-Lack
Gruß Peter
Noch ein Senf dazu: Habe in 2007 meine Yamaha mit der Dose gelackt, sah auch erst sehr gut aus. Aber nach einem 1/2 Jahr nicht mehr. Benzin löst die heutigen Farben an. Wasserlack aus der Dose ist "shit", so meine Erfahrung. PU ist haltbar