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Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 09.10.2009, 12:30
von Muralis
Hallo, ich möchte mal wieder das gesammelte Fachwissen der Foriker anzapfen und das eventuell nicht mal das letzte mal. Meine 1000/1 entshet im Augenblick schnell wieder auf, aber es tauchen ein paar neue Fragen auf, wie jetzt am Motor, so dachte ich mal eben die Nockenwelle rauszuschmeißen und ein paar andere rein, wollte ich schon vor funfundzwanzig Jahren machen, aber nach dem Einbau der Jotakolben hatte ich da nicht mehr weiter gemacht, ein VW-Bus mit Bett war ein sinnvolleres Gefährt.

Frage: gibt es die Nockenwellen auch preiswerter, kann man die vorhandenene, originalen Umschleifen? (geht jedenfalls beim Käfer, un der hat ein paar mehr Nocken auf der Welle.

Frage 2: Falls noch jemand weiß welche Ventile (35/39,5), außer denen des Reiters über den Bodensee passen würden, wäre ich schon wieder zwei Schritte weiter.

Danke

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 09.10.2009, 13:09
von Laverdalothar
Hi Muralis,

vorab mal: ohne das angestrebte Ziel bzw. die weiteren Maßnahmen (Einlaß-Kanal optimieren? Höhere Verdichtung? Welcher Hubraum? Einsatzzweck?) zu kennen ist eine Empfehlung schwierig und es können Maßnahmen einzeln betrachtet toll klingen, im Zusammenspiel aber ggf. nichts oder eher negatives erreichen. Daher wäre mal eine Kurzbeschreibung des Konzepts ganz hilfreich, es gibt hier einige, die Veränderungen am Motor schon gemacht haben und Dir aus der Erfahrung einiges an "Sackgassen" bzw. Kosten ersparen können.

Mir bekannt sind die folgenden Nockenprofile:

A/11
A/12 (weniger Hub, "schlappere" Nocke...)
4/C (der beste Kompromiss aus meiner Sicht)
7/C (sehr fette Renn-Nocke mit spitzer Leistungscharakteristik; erfordert weitreichende Zusatz-Maßnahmen)
Axtel (Zubehör-Nocke; eine umgeschliffene A/11 die der 4/C-Charakteristik ähnelt...).

Letzte Nocke beantwortet auch Deine Frage: Ja, man kann die Nocken umschleifen. Allerdings ob es viel bringt, hängt von vielen Faktoren ab. Man kann auch Nocken aufschweißen und entsprechend "neu formen" (dann wieder abschleifen auf das gewünschte Profil...). Alles eine Frage von Ziel, Sinn und Aufwand. Wenn dich aber 350€/Nocke schocken, brauchst Du über letzteres wahrscheinlich gar nicht nachdenken...

Neben Andy Wagner gibt es im übrigen auch OCT (www.octeam.de), die entsprechende Ventile verkaufen bzw. auch Nockenwellen. Zumeist etwas günstiger als Andy, dafür kann die Lieferzeit etwas höher sein.

Größere Ventile bringen aber nicht automatisch mehr Leistung oder Drehoment. In Verbindung mit abgeschliffenen Nocken z.B. verringert sich der Ringspalt und somit die Atmung des Zylinders u.U. sogar...

Hier solltest Du ganz klar überlegen, was Du machen möchtest und bereit bist auszugeben. Sprich: was ist Ziel Deiner Operation und was Dein Budget. Danach kann man eine Empfehlung aussprechen, die relativ sicher ein gewisses Ergebnis erzielt. Die Kosten rangieren da zwischen 1.000 und 10.000€ - nur für den Motor... :roll: Anpassung an Vergasern und Auspuff etc. sind hier nicht inbegriffen.

Will Dich nicht abschrecken, nur bitte nicht nach dem Motto "Ich hau mal größere Ventile und ne andere Nocke rein, wird dann schon genug Leistung bei rausfallen". Das kann schnell nach hinten losgehen, wenn es nicht zusammen passt. Das hab ich bereits hinter mir... :oops:

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 10.10.2009, 01:36
von Muralis
Schocken tut es mich nicht wirklich, ich fand es nur seltsam, das aufwendigere Nockenwellen, wie die für VW-Motoren wesentlich preiswerter sind. Deshalb meine Frage, es hätte ja sein können das jemand eine Quelle hat wo die Dinger etwas weniger kosten. Ich bin halt skeptisch bei Menschen die das Ende von Beziehungen in Kundenrundmails verkünden.

Ich habe jedenfalls grade den Motor zerlegt und zum Glück festgestellt das ein Nockenwellenlager doch etwas riefig ist, hat zwar dem Traktormotor nicht geschadet, und wird auch nicht Schaden aber wechseln ist sicher besser :D.


Da die Ventile jedenfalls nach Augenschein ok sind wird es wohl nur ein moderates Tuning wie bei einigen Sulzbacher-Laverdas werden, Kolben mit höherer Verdichtung sind ja schon drin), C4 Nockenwelle, Vergaserbedüsung/einstellung anpassen, fertig. Ach so, ich werde unsere selbstgebaute elektronische Teelichtzündung gegen eine Ignitechzündung tauschen (Dank an das Forum)

Hat das schon jemand von Euch gemacht? (Ich meine nur die C4 Nocken reingebaut, ohne ventilmäßige Veränderung), wenn ja gibt es einen nachweisbaren Leistungszuwachs? Laut Sulzbacherprospekt http://www.laverdafreunde.at/Images/pdf ... er1977.pdf sollte diese Kombination 92 PS gebracht haben. Vieleicht haben die Österreicher aber auch italienische Pferdchen in Ihrem Laverdas und die sind ja bekanntlich schwächer als die DIN-Pferde.

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 10.10.2009, 08:16
von Laverdalothar
Hi Muralis,

naja - überleg mal bitte, das die Nocken für eine Laverda in maximal 10er Sätzen nachgebaut werden, die für einen Käfer-Motor zu tausenden...

Die Kombination von Sulzbacher umfasst wenn ich das richtig sehe (3CLH meinst Du sicher) auch eine angepasste Auspuff-Anlage. Das ist nicht ganz unentscheidend auf der Suche nach der Leistung...

Ich hab das, was Du vorhast auch schon gemacht. Hier mal meine "Jota-Historie":

O-Zustand: normaler 3CL Motor mit offenen Trichtern, A/11 Nocken und 3-1 Megaphone, original Zündung. Ergebnis: kein Drehoment, keine Leistung, aber Lärm ohne Ende.

Stufe 1: Spanischer Auspuff 3-2 mit original Krümmern und Jota Sammler. Klang jetzt wie ein Käfer, Drehmoment etwas besser, Leistung im normal Bereich. Insgesamt "weichgespült"...

Stufe 2: Jota-Rohre (Campbell). Sound klasse, Drehmoment satt ab 1.000 Umdrehungen, Leistungsloch in der Mitte, obenrum "zugeschnürt"

Stufe 3: 4/C Einlass, A/11 Auslass, Jota Rohre, DMC-Zündung (DMC 1). Mehr Druck in der Mitte und oben,leichte Einbuße im unteren Bereich (minimal). Leistungsloch in der Mitte immer noch vorhanden

Dann kam mein Reschenpass-Crash. Danach Vollrestauration und Motor-Tuning 1. Stufe:

Stufe 4: 1000ccm, hohe Verdichtung, 4/C-Nocken E/A, SFC-Kopf mit optimierten Einlässen (Flow-Bench), 37mm Krümmer Edelstahl mit Sammler (Keihan?), Jota Rohre, 40er Vergaser (Dell'Orto) mit konischen Einlaß-Stutzen, offene Trichter. Konnte den Motor nicht 100% ausfahren, da ein Lagerschaden an der Kurbelwelle (äußeres rechtes Lager hatte einen Haarriß und zerlegte sich...) ein erneutes Öffnen des Motors notwendig machte. Grundsätzlich war es aber ein wirklich guter Motor, wobei sich viel später rausstellte, dass das Leistungsloch in der Mitte am Sammler lag...

Stufe 5 - heutiger Zustand: Erhöhung des Hubraums auf 1200ccm, Keihin Vergaser, optimierter 3-2 Sammler, rest wie oben

Stufe 5 ist nun ein Ergebnis, mit dem ich hochgradig zufrieden bin. Der Motor hat gemessene 100 PS am Hinterrad (ca. 110 PS an der Kupplung) sowie 103 NM am Hinterrad (ca. 112 an der Kupplung). Bei 3.000 U/min liegen hiervon bereits 82Nm am Hinterrad an, das Leistungsloch ist weg und das Teil macht einfach einen höllen Spaß!

Grob kannst Du bei Deinem Tuning davon ausgehen, dass ein kerngesunder Motor mit höherer Verdichtung etwa um die prozentuale Steigerung der Verdichtung an Leistung zunimmt. Hast Du also vorher 9,1:1 und erhöhst auf 10:1, so wird der Motor ungefähr 10% mehr Leistung haben (ist aber keine Garantie, nur ein grober Richtwert!!). Bei Deiner Basis (3C/1), die im wirklichen Leben ca. 72 - 74 PS hatte (Kupplung) sind das ergo etwa 80PS. Die 4/C erhöht das ganze noch mal um 5 - 7%, also etwa 85 - 86 PS (und mit viel Glück ähnliche Drehomemnt-Werte). Das Mehr an Druck muß aber auch irgendwo hin, daher die geänderte Auspuff-Anlage von Sulzbacher, die dann die restlichen Pferdchen freisetzt. Um die 90PS sind mit solch einem Motor durchaus möglich.

Bei originaler Auspuff-Anlage denke ich aber wirst Du endtäuscht sein, da Du ein großes Leistungsloch in der Mitte bekommst und - relativ wahrscheinlich - auch eins oberhalb von 6.000 U/min. Zumindest waren das meine Erfahrungen. Aber ein Auspuff ist ja schnell gewechselt... :mrgreen:

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 10.10.2009, 10:00
von Muralis
Na, Sportnocken für Käfer und Bus werden sicher nicht zu tausenden aufgelegt, jedenfalls nicht die Guten, die packen die genauso bei Bestellung in die Nockenwellenkopiermaschine wie alle anderen, ist aber egal und außerdem bin ich ein Verfechter der freien Marktwirtschaft und da ist ein knappes Angebot für den Anbieter immer interessant, ich freue mich als Unternehmer für solche Nischenfinder, als Konsument weniger.

Das ist die Antwort die ich sehen wollte, danke. Das mit dem Sammler interessiert mich, wir hatten "vorm Krieg" lediglich Krümmer mit größerem Durchmesser verwendet, die originale Verengung im Sammler, war ja wirklich 3-1, aufgeweitet und Endschalldämpfer drauf, wahlweise originale oder hübsche leichte, Variante eins war eher röchelnder Porsche (ich meine damit einen luftgekühlten) Variante zwei schnelles Gewitter, abends mit Blitzen. Höchstgeschwindigkeit lag laut Tacho knapp in der Blinkleuchte, aber was sagt ein Tacho schon aus, ist ja eher eine grobe Schätzung.

Wir hatten und damals ständig bemüht den auf graden Strecken immer schneller werdenden Japanesen in den Genuß von überholenden Gewittern zu bringen, deshalb sind einige Sachen schon gemacht.

Falls es möglich ist schicke mir mal ein paar Bildchen vom Sammler, ich wollte mir einen hübscheren schweißen, dh. die Krümmerrohre eleganter fortführen und vereinigen.

Und noch einmal vielen Dank für die aufopfernd ausgiebigen Antworten, damit komme ich wieder in das Thema rein

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 10.10.2009, 18:43
von Laverdalothar
Kein Thema, ich schreib 10-Finger-System mit knapp 180 Anschlägen - bin mein eigenes Schreibzimmer... :lol:

Bilder vom Sammler kann ich im Moment gut machen, da der Auspuff eh gerade ab ist wegen des Ölverlusts. Ist übrigens wirklich der Auslass und hier leider die Führung. Sch...!!! Wird wieder alles in allem einen Tausender kosten (weil wenn dann macht man ja nicht eine sondern alle...).

Dennoch werde ich jetzt erst mal Motul 3000 reintun (mineralisch 20W50) und schauen. Eventuell führt das deutlich dickere Öl zu besserem Ergebnis. Wenn nicht, kann ich den Motor immer noch ausbauen und den Kopf ziehen... :oops: Das wird dann aber Winter werden... YERK - wo sie gerade soooo schön lief.... *heul* :cry:

Zumindest sind jetzt mal die Ventile bei der SFC wieder eingestellt, allerdings schon mit Schimps an der unteren Grenze... Werde da auch mal einen Blick drauf halten...

Tja - damit wäre bewiesen, dass auch die 1000SFC's bleifreien Spritt offenbar doch nicht mögen... Werde ich wohl doch wieder zum Zusatz greifen... :roll:

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 10.10.2009, 18:46
von Laverdalothar
Ach noch zu den Nocken: die Nocken der Laverda haben ja auch noch den Tacho-Antrieb dran. Den schrägverzahnt machen zu lassen ist nicht ganz so einfach und relativ teuer.

Na - sei es drum, die Nocken kosten in der Herstellung sicherlich deutlich weniger, aber man muss ja auch die Lager-, Vorfinanzierungs- und sonstige Betriebskosten, MwSt usw. abziehen. Wenn Du dann als Händler am Schluss noch 50 € an der Nocke hast, dann ist das viel...

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 12.10.2009, 16:57
von 1000er
Hallo Lothar
Vielen Dank für die Auflistung der einzelnen Optimierungs-Stufen an deiner Jota. Es zeigt schön wie sehr der Teufel im Detail stecken kann. Offensichtlich ist es bloss mit Krawalltüten anschrauben nicht getan.

Du erwähnst Probleme im Sammler. Was heisst das etwas konkreter?

Ich habe nämlich einen Satz Krümmer /Sammler von OCT mit Innendurchmesser 35mm der auf den Anbau wartet. Von aussen sieht alles ganz fix aus, innen ragen die Abzweigrohre bis zu 10mm in das Sammlerrohr hinein. Der optimalen Funktion wird das kaum zuträglich sein. Werde versuchen das so gut wie von aussen möglich nachzuarbeiten.
Gibt es sonst noch was zu beachten?

Gruss und schönen Abend

Florian

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 12.10.2009, 18:23
von Laverdalothar
Hi Florian.

yep - da beschreibst Du EXAKT das Problem der Sammler: die Verarbeitung führt zu Rückstau im System. Der kann prinzipiell auch gewollt sein (Puls-Frequenzen), ist aber im Fall dieser Sammler völlig falsch ausgeführt (falls überhaupt notwendig...). Falls Du Edelstahl schweißen kannst, änder ihn wie unten gezeigt ab...

Mein Sammler wurde damals von einem Auspuffbauer aus einem System ähnlich Deinem von OCT gekauften plus einer Optimierung angefertigt. Rückstau eleminiert, sauberer Abgang, gebogene Endstücke - SO muss ein Auspuff sein. Die Schweißnähte sind nicht so berauschend, hat halt der Azubi auf Anweisung "zusammengebraten". Wass soll's, dafür hab ich damals nur 120€ für die Änderung bezahlt - mit Montage und allem (inkl. des Einschweiß-Stutzen für die Lambda-Sonde...). Siehe:

Bild

Einziger Nachteil dieses Sammlers: beim Ölwechsel läuft das Öl über die rechte Außenseite des rechten Rohrs. Kurz abwischen nach dem Ablassen, Spritzer Bremsenreiniger hinterher und gut ist.

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 13.10.2009, 18:59
von 1000er
Ey Lothar, boaaah kraaaase Auspuufff Mann!!!
Wenn das Erkan sieht wirds im wohl gleich heiss in der Hose:lol:

Danke für die Bestätigung meiner Vermutung. Der Sammler auf deinem Foto ist ja eine ganz elegante Lösung, die offensichtlich sehr zufriedenstellend arbeitet.

In diesem Zusammenhang dachte ich schon mal nach, das grosse Sammlerrohr etwas zu kürzen, und dafür die beiden Ausgangsröhren durch Bogenstücke zu ersetzen. Das ganze natürlich sauber angepasst und geschweisst, das die Strömungsoptimierung nich gleich wieder im Eimer ist.

Noch eine kleine Frage: Was haben die beiden Rohre für Durchmesser (innen/aussen)?

Gruss und schönabend

Florian

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 31.10.2009, 00:01
von Laverdalothar
Bin mir nicht sicher, ob die Frage an mich ging?!?

Mein Lambda-Meßgerät gibt es leider nicht mehr, kam von www.lambdatester.de.

Reaktion ist wirklich extrem schnell (ist ein beheizte Sonde), Anzeigebereich soll 0,8 - 1,16 sein (bzw. 12,5:1 - 17:1).

Kommt bei meiner SFC recht gut hin, die läuft tatsächlich noch zu fett, was auch angezeigt wird. Hab schon die Nadel 1 Kerbe runter gesetzt, reicht aber noch lange nicht aus... Wir haben das mit den mV-Angaben des Herstellers der Sonde und über entsprechende Meßgeräte die Spannungen an die Anzeige abgegeben. Zumindest zeigt die an, was versprochen wird. Ob die Sonde das leisten kann, weiß ich aber nicht, hoffe es mal...

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 31.10.2009, 11:25
von Laverdalothar
Hi Papplo,

mmhh - also die Sonde liefert von 60mv (Lambda 1,16) bis 1160mv Werte, das Meßgerät stellt diese in 20 Schritten dar, also relativ fein granuliert. Auch ist ein "sprunghafter" Anstieg der mV-Zahl nicht zu sehen, das würde das Meßgerät ebenfalls mit einem Sprung über mehrere LED's anzeigen. Wenn man z.B. Gas weg nimmt, reagiert das absolut unverzüglich mit einer "Lichtorgel" Richtung mager, sobald Du den Gashahn leicht öffnest geht es sofort wieder Richtung fett.

Da kein TPS angeschlossen ist, muss es sich um Meßwerte der Sonde handeln. Das Ding ist alles andere als träge... Selbst wenn man mal eine Fehlzündung hat, siehst Du das sofort mit einem Ausschlag, auch der unrunde Leerlauf wird entsprechend durch "tanzende" LED's dargestellt.

Lambda-Sonden gibt es mit den verschiedensten Meßbereichen und Sensibilitäten. Lt. Hersteller ist dies eine Breitband-Sonde mit einem Fokus auf den Bereich zwischen 0,8 und 1,16. Gut - kann ich jetzt nicht nachweisen, aber die unglaublich sensible Reaktion der Anzeige deutet zumindest mal darauf hin, dass das so ist. Wie gesagt: wir haben das Kästchen mal aufmachen müssen, da ich Depp das Teil falsch rum angeschlossen hatte. Dabei ging der Volt-Regler (dieses "3-Bein") kaputt, den wir ausgetauscht haben und gleichzeitig eine Diode zwecks Verpolungs-Schutz eingebaut haben. Der Bekannte von mir, der das gemacht hat, hat die Funktion anschließend überprüft (Baut elektronische Meßeinheiten für Großfahrzeuge usw.) und spezielle die Anzeige-Schritte wurden mit der folgenden Hersteller-Tabelle überprüft und für korrekt befunden:

Bild

Ebenso wurde die abgegebene Spannung der Lambda-Sonde am Motorrad überprüft während des Laufs und auch hier entsprechend mit den Soll-Anzeigewerten und den Ist-Anzeigewerten verglichen. Auch das stimmte, daher fühle ich mich da halbwegs auf der sicheren Seite...

Von Lambda 1 bin ich derzeit zudem noch weit, weit weg... :oops:

Der Hersteller empfiehlt auch eher einen Lambda-Wert von 0,9 max. für den Fahrbereich und 0,85 für den Beschleunigungsbereich. Ich bin derzeit bei 0,8 mit der 1000SFC, was sich auch durch schwarze Rußwolken beim Beschleunigen sowie 9,5 Liter Verbrauch bemerkbar macht...

Schau Dir auch mal den Polestar PRO OX an von http://www.starlane24.de/

Bischen arg modernes Mäusekino, aber nicht uninteressant in den Funktionen. Leider viel Funktionen die man nicht braucht aber mitbezahlen muss...

Re: Kosten Laverda 1000 Nockenwellen immer um 350 Euro?

Verfasst: 02.11.2009, 00:16
von Laverdalothar
pablo99 hat geschrieben:servus lothar,

wenn du die mV/lambda-werte aus deiner schönen übersicht in ein diagramm mit linearen achsen aufträgst, kannst du den spannungssprung im bereich zwischen 0,95 und 1,05 erkennen.
leider hab ich's ad-hoc nicht geschafft ein bild des diagramms einzufügen. :cry:


grüsse
pablo
Here you go:

Bild

keine Ahnung, was für eine Sonde es ist. Für meine Zwecke reicht sie jedoch aus, da eine so feine Abstimmung eigentlich nur wirklich per TPS und wahrscheinlich auch nur für eine Einspritz-Anlage in Frage kommt...

Aber lass mal Deine Erfahrungen hören, wenn Du das Gerät hast. Würde mich schon interessieren. :-)[/img]