Hallo Cornelius,
viele der Erfahrungen, die ich bis jetzt mit Laverdas gemacht habe bzw. (achtung - hier bemühe ich wieder andere, um meine Theorie zu stützen...  

 ) die Leute in meinem Bekanntenkreis gemacht haben, lassen leider keinen anderen Schluss zu. Sprechen wir zunächst mal von meinen Motorrädern...:
-180° Jota. Verkäufer kam mit Fahrwerk nicht klar. Motor lief wie ein Sack Nüsse, Vergaser waren verdreckt, Zündung nicht 100% in Ordnung, Ochsenauge fehlte, Verkleidungsscheibe gerissen usw. usw. usw.. Er hat frustriert aufgegeben und sich wieder ne Duc gekauft! Merke: Vorbesitzer kam nicht zurecht mit ihr!
-1000SFC: Stand 6 Jahre beim Besitzer, sprang nicht an, brauchte Vollabnahme, Vergaser vergammelt usw. - sonst einigermaßen. Allerdings viel zu teuer eingekauft (eigene Gier war größer als die Vernunft...). Merke: Vorbesitzer hatte zuviele Maschinen und Platzproblem
-750S Formula: Vorbesitzer kam mit Startverhalten (oder besser: mit NICHT-Startverhalten) nicht zurecht und hat sie für einen SPOTT-PREIS an OCT verkauft. Hier hab ich sie - zusammen mit einer Motorrevision und ein paar kleinen technischen Modifikationen - zu einem "normalen" Preis gekauft. Alles in allem OK. Merke: Vorbesitzer kam nicht zurecht mit ihr!
-750SF (72): War in 3. Hand. Besitzer hatte sie seit 35 Jahren (!!), war aber mit der Restauration völlig überfordert, konnte sie daher günstig kaufen. Merke: Vorbesitzer kam nicht zurecht mit ihr!
Und nun die externen Beispiele:
-Gerolds Disaster muss ich ja nicht noch mal erzählen, will kein weiteres Salz in alte Wunden reiben... nur soviel: Kernschrott in Blender-Verpackung!
-Markus Ho: 750SF2. Motor drückte Öl ohne Ende, Gabel defekt, Vergaser defekt, Zündung nicht optimal, Schwingenlager ausgeschlagen, Radlager defekt, hintere Trommel ausgebrochen, Bremszylinder fest, Handbremspumpe defekt, falsche Auspüffer drauf usw. usw. usw. Merke: Blender mit erheblichen Mängeln, Basis NOCH OK, da nach und nach zu machen...
-Eugen: Als bekannt wurde, dass seine 3C 1. Serie von Nieland "Instandgesetzt" wurde konnte der Tip nur heißen: reiß alles auseinander und mach alles neu - was sich leider bewahrheitet hat... Merke: Kernschrott in Blender-Verpackung!
-Mein Bruder Robert hatte eine 180° Jota von Andregetto gekauft. Lief suuuuuper das Teil! Auf einem Treffen in Italien lernte er einen Besitzer einer 1000SFC kennen, der recht unglücklich mit seiner SFC war. Nach kurzer Probefahrt der Jota wollte er unbedingt tauschen. Gemacht - getan. Sie tauschten die Motorräder. Robert hatte allerdings Glück, es war nur ein Wackelkontakt an einer Sicherung... Trotzdem: der Grund, warum der SFC-Besitzer die los werden wollte? Er kam nicht mit dem Defekt zurecht... Merke: Vorbesitzer kam nicht zurecht mit ihr!
-Ein weiterer Bekannter (Teilnehmer dieses Forums, Name wird nicht genannt) verkaufte seine 1000SFC nur, weil trotz repariertem Rahmenbruch einfach das Fahrwerk große Sch... war und nicht seinen Vorstellungen entsprach (diesmal kein technischer Defekt oder unvermögen der Person, schlicht und ergreifend passten Erwartungshaltung und Ergebnis nicht übereinander. So kam es zumindest bei mir an).  Merke: Maschine war OK, entsprach aber nicht den Erwartungen. Notwendige Modifikationen wären viel zu Aufwendig gewesen! Hinzu kam noch ein anderer (privater/beruflicher) Grund, auf den ich hier nicht näher eingehen will.
-Freund von mir möchte gerne seine Ghost Legend verkaufen. Motorrad ist in einem traumhaften Zustand, Motor läuft sauber mit viel Druck. Einzig: mit dem Fahrwerk (merke: DIE Stärke der Zanes...) kommt er nicht zurecht... Merke: Vorbesitzer kommt nicht zurecht mit ihr!
-Freund von mir hat seine erste Laverda (120° Jota) vor kurzem nach mehr als 10 Jahren verkauft. Trotz richten des Rahmens und diverser Optimierungen lies sich einfach kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen hinsichtlich Handling etc. Merke: Vorbesitzer kam nicht zurecht mit ihr!
Ich könnte so endlos weiter machen. Fakt ist, dass nach meiner Erfahrung bis auf die bereits von mir mehrfach genannten sonstigen Umstände (finanzieller Engpass, gesundheitliche Probleme, Platz-Probleme weil mehrere Maschinen etc. etc.) normaler Weise niemand eine Laverda, mit der er eigentlich zufrieden ist, verkauft (es sei denn, er verdient seinen Lebensunterhalt damit...).
Ich würde meine 750SF auch niemals verkaufen, wenn meine Frau mir nicht die Hölle heiß machen würde (Platzproblem...). Welchen Grund hätte ich auch sonst, jemand anderen glücklich zu machen mit einer voll restaurierten Maschine zum Selbstkosten-Preis?!?!?  
So, und nun beurteilt mal selbst, ob meine gemachten Erfahrungen plus die aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis bei euch die gleichen Schlussfolgerungen hervorgerufen hätten... 
