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Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 08:30
von Lavatory
moin Ernesto,
ja, da bin ich auch sehr erstaunt, sind es doch gerade diese Jungs, die den Aufstieg der großen Breganze-Laverdas bewußt miterlebt haben und auch damals schon die finanziellen Möglichkeiten einer Anschaffung hatte.
nicht getrauen? ............ das kann ja wohl nicht sein!
mit meinen 56 Lebensjahren kann ich ja nun schon ein wenig mitreden und sagen, jedes Alter hat seine Vor- und Nachteile, die man nutzen und akzeptieren muß.
klar, als Jugendlicher konnte ich die 100 Meter schneller laufen als heute; dafür kann ich sie heute erheblich schneller fahren ........ !
als 18-jähriger war ich froh einen Käfer zu besitzen (die Schlaufen waren klasse!), heute habe ich die Auswahl für (fast) jeden Zweck zur Verfügung.
während heute die Jugendlichen am Eingang zur Disco Schlange stehen und nur per Gesichtskontrolle eingelassen werden, winke ich dem Mann in der schwarzen Jacke (man kennt sich), er kommt ("alles glaa? ... wie gett? ..."), erhält einen "Passierschein" und führt mich an der Kolonne vorbei hinein ("ville Spass! ... wenn was iss, nur rufe").
nein; Altersgram gibt es in jedem Alter und nur dann, wenn jemand bewußt feststellt, das er seine angestrebten Ziele nicht erreicht hat und es jetzt nicht mehr aufzuholen ist; das ist heute teilweise schon bei Jugendlichen zu beobachten.
hier kann das aber eigentlich nicht zutreffen; wer, egal in welchem Altern, sich diese kostenverursachenden und "sinnlosen" Laverda-Spielzeuge leisten kann hat es eigentlich geschafft; und, je älter der Fahrer, um so stolzer kann er sein, diese unhandlichen Dinger bewegen zu können.
... oder hat sich diese in den 60/70er wilde Generation zwischenzeitlich tatsächlich derart dezimiert?
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 10:57
von Ernesto
Werter Ernesto, ist doch toll dass Du Dich getraut hast !!!
Sieh an!
Die Jugend meint also, sie hätte auch was zu melden!
Tzzzz, werden auch immer frecher.....
Ernesto
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 11:00
von Walle
Lavatory hat geschrieben:
... oder hat sich diese in den 60/70er wilde Generation zwischenzeitlich tatsächlich derart dezimiert?
Nö, die gibt es immer noch

allerdings der Großteil völlig verspießt, versnobt und vergeistigt, für diese Menschen waren damals , und übrigens auch noch heute, das Motorrad " die " Eintrittskarte zu Cliquen, Gruppen Bekanntschaften. Die meisten haben ihr ganzes Ausrüstungsgerödel nach sechs, sieben Jahren verkauft - sie brauchten es nicht mehr, an diese Stelle traten Frauen, Kinder Beruf und Job - vielleicht besser ausgedrückt, der mittlerweile erreichte Status benötigte dieses Spielzeug nicht mehr.
Wenn von meinen damaligen, ausgehend von rund vierzig Bekannten, heute noch vielleicht 5 % ein Zweirad bewegen sind es viele :!:
Und nein, 1974 ist es für mich auf jeden Fall finanziell nicht realisierbar gewesen so ein Zweirad zu erwerben, hatte Glück das ich aufgrund meines Jobs überhaupt Motorrad fahren konnte - das dafür dann aber gleich am besten 365 Tage im Jahr
Gruß Walle
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 11:24
von Siggi
Ernesto hat geschrieben:Warum trauen die 60-70 jährigen sich nicht?
Davon gibt es doch bestimmt einige.
Ernesto
nun, ich hab mich getraut. Ich kann ja nichts für mein Alter! :?
Immerhin sind meine Mopeds zusammengerechnet viel älter als ich. 8)
Siggi
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 11:25
von Lavatory
hallo walle,
stimmt, allgemein betrachtet sind Deine Argumente richtig;
aber:
hier geht es um Laverda-Fahrer!
die waren schon immer, zu allen Zeiten, etwas Besonderes!
(kann/mag jeder verstehen wie er will)
einmal von diesen Exoten, die sich schon immer von der trivialen Masse sonstiger Motorräder abhob, richtig angefressen, kommt man eigentlich nicht mehr davon los.
ich hatte auch, "karrierebedingt", eine laverdalose Pause, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr ohne ................ .
(muß ich wohl nicht näher erläutern; ich denke, das kennt hier fast jeder)
...... und Spießer gibt´s überall, habe auch hier schon von solchen verfaßte Beiträge gelesen ............. bzw. auf Treffen erlebt
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 11:26
von Laverdalothar
Ich denke einfach, dass es sicherlich noch ein paar über 70-jährige Laverdisti außer Rudi gibt, diese aber - genau wie Rudi - nicht unbedingt in einem Forum sich "tummeln" geschweige denn überhaupt einen Computer besitzen...
Als in den 70er die 750er rauskamen, waren diese Herren aber auch schon 30 oder älter, haben - wie Walle es beschreibt - erst mal Familie, Häuschen usw. aufbauen. Damals war es dann auch eher angesagt, ein Auto zu fahren und sei es eine Isetta, wie mein Vater. In den 80er war das Thema Motorrad fast "out", ebenso Anfang der 90er. Viele dieser Herren und Damen haben mit Sicherheit nie wieder ein Motorrad gefahren oder - wie mein Vater - erst wieder nach der Pensionierung mit ihrem damaligen Jugendmotorrad (und das war dann im Falle Laverda eher eine 75er oder 100er oder so) angefangen. Geh mal auf italienische Laverda-Treffen. Die älteren Herren die da kommen, haben zumeist blitzsauber restaurierte 75er oder 100er auf dem Anhänger (oder Vespa 3-Rad...).
Lustige Begebenheit übrigens: Mein Vater war mal ende der 60er bei einem größeren Industrie-Konzern im Ort angestellt. Auf einer Betriebsfeier flirtete eine leicht angeheiterte Kollegin mit ihm. Als das Gespräch auf Fahrzeuge kam, wollte mein Vater eigentlich nicht sagen was er fährt und antwortete auf die bohrenden Fragen mit "Ein offener italienischer Sport-Zweisitzer". Nach langem Drängen der jungen Dame ging man raus zum Parkplatz. Als sie die Lambretta "Sport"meines Vaters sah, drehte sie auf ihren hochhackigen Absätzen um und sprach auch Jahre später kein Wort mehr mit ihm...
Und ich muss zugeben, bei dem Anblick (es war so ziemlich das hässlichste, was Lambretta je gebaut hat) wäre ich wahrscheinlich auch abgehauen...:

Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 12:00
von Lavatory
Lothar ................................... !!!
in den 80er Jahren (also 75 - 85) war die Hochzeit für große, starke Motorräder mit bärenstarken Motoren in z.T. Wackelfahrwerken, deren Reifen mit der Leistung völlig überfordert waren (74 war mein Start ins Laverda-Dreizylinderleben; .... "ich war dabei ....").
ok, Deine Generation kann das ja nicht wissen; damals bist Du ja noch in kurzer Lederhose mit der Blechtrommel hinter der Dorfkapelle hergelaufen und bist vor jedem vorbeifahrenden Motorrad ängstlich zurückgeschreckt.
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 12:22
von Laverdalothar
Die Diskussion mit 80er Jahren hatten wir schon mal... die 80er Jahre fangen 1980 an, auch wenn Du als einziger Mensch auf der Welt das gerne anders hättest. Zeig mir doch bitte mal eine offizielle Definition (nicht nur Deine höchstpersönliche Meinung) die das so defniert wie Du. Ich bin gespannt...
siehe hierzu:
http://de.thefreedictionary.com/Achtzigerjahre
http://de.wikipedia.org/wiki/80er_Jahre
Du möchtest es offizieller? Reicht Dir was von der Bundesregierung? Gerne:
http://www.bmz.de/de/ministerium/dokume ... _flyer.pdf geh mal auf 60er Jahre und schau ab wann die dort starten...
Zu den Beständen an 2-Rädern schau Dir das hier bitte mal an...:
http://www.kba.de/cln_007/nn_191172/DE/ ... reihe.html
Sehr erstaunlich zu sehen: 1965 - 1980 starker Einbruch in den Beständen. 1985 dann zwar Verdoppelung der Bestände, was aber wieder bis mitte der 90er gehalten wurde. Erst danach geht es wieder stark nach oben bis in die 2000er Jahre, in denen der Bestand fast konstant blieb über der 3 Millionen-Grenze. Zur gleichen Zeit (1965 - 1985) übrigens "explodierte" förmlich der Bestand an PKW (Wirtschaftswunder...) und wuchs im Schnitt pro Jahr um 1 Millionen an!
Also - nix mit Boom in den 60er und 70er Jahren für die Motorräder sondern dicke Flaute bis mitte der 80er. Der dann folgende zwischen-Boom war den Japanern zu verdanken, die modernere, leistungsstärkere und jetzt auch Fahrwerks-stabile Big-Bikes produzierten. Zum gleichen Zeitpunkt starben die europäischen Hersteller wie die Fliegen (Benelli, Laverda, Guzzi, Morrini, Ducati) und wurden teilweise nur durch staatliche Hilfe oder durch massive Investitionen und Erneuerungen mit entsprechenden Renn-Erfolgen (Ducati) gerettet.
Erstaunlich, dass ich das trotz Blechtrommel und Lederhose alles mitbekommen habe...

Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 12:25
von Walle
@ Lavatory
Reifen völlig überfordert

würde ich jetzt mal so nicht stehen lassen wollen, Rille 11 Metzeler gab doch soviel her das bei der Laverda von Bj. 75 der Primärkettenspanner zuerst angeschrägt, und zuletzt, ok auf Grund einer ungünstig verlaufenden Bodenwelle in Schräglage herausgerissen wurde, mit den Brückensteinen auf Hockenheim innerhalb von 20 Minuten ne vier in eins durchgeschreddert war, und mit einer der ersten nagelneuen GS 1000 gleich mal Rundenzeiten von knapp 2,5 sec. unter den Rundenzeiten eines Dieter Brauns mit seiner 350er erreicht wurden

ok - war handgestopt 8)
Das mit den japanischen Wackelfahrwerken unterschreibe ich sofort vorbehaltslos
Gruß Walle
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 12:25
von Walle
@ Lavatory
Reifen völlig überfordert

würde ich jetzt mal so nicht stehen lassen wollen, Rille 11 Metzeler gab doch soviel her das bei der Laverda von Bj. 75 der Primärkettenspanner zuerst angeschrägt, und zuletzt, ok auf Grund einer ungünstig verlaufenden Bodenwelle in Schräglage herausgerissen wurde, mit den Brückensteinen auf Hockenheim innerhalb von 20 Minuten ne vier in eins durchgeschreddert war, und mit einer der ersten nagelneuen GS 1000 gleich mal Rundenzeiten von knapp 2,5 sec. unter den Rundenzeiten eines Dieter Brauns mit seiner 350er erreicht wurden

ok - war handgestopt 8)
Das mit den japanischen Wackelfahrwerken unterschreibe ich sofort vorbehaltslos
Gruß Walle
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 13:24
von Lavatory
hey Lothar,
jetzt willst Du aber schakern; bist doch kaufmännisch ausgebildet und hast dabei ebenso gelernt zu runden wie auch dich eindeutig auszudrücken; daß Dir der Unterschied zwischen wortfaulem Straßenslang und Geschäftssprache bekannt ist zeigst Du mit deiner Aussage, " als die 750er in der 70er rauskamen"; eben: 1968.
richtig, Walle,
vorne war weniger das Problem (außer, daß der "Rille" bei starkem Anbremsen früh und heftig pfiff), aber hinten (die meisten Maschinen hatten Heckantrieb).
4.00 war eben nicht so üppig, 1976 kam dann der 130/80 als erster "Breitreifen" auf dem Markt; whow!, was für ein Schlappen!
wurde natürlich sofort auf die 2.15er Felge gequetscht und eine "enorme" Verbesserung der Straßenlage gefühlt gewollt; mit den heutigen, modernen Gummimischungen war das aber nicht vergleichbar.
bei mir hielt damals ein Hinterreifen so 2000 - 2500 km (und das nicht, weil er so weich war und Supergrip gehabt hätte; nein, die Dinger waren relativ hart und raspelten dennoch flott runter)
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 13:40
von Laverdalothar
Gemeint war "groß rauskamen". OK - korrigiere dem entsprechend: "Ende der 60er, Anfang der 70er groß rauskamen..."
Dennoch ist es ein bisschen weit hergeholt, die "70er" als den Zeitraum von 1965 - 1975 zu betiteln. Weiß nicht, wer dich auf das schmale Brett gehoben hat... Das hat auch nichts mit kaufmännischer Rundung zu tun, die es bei Daten nicht gibt. Wenn Dich das Finanzamt auffordert, die Belege der 90er Jahre reinzureichen kannst Du auch nicht die von 1985 - 1994 vorlegen. Da würdest Du sofort ein Schreiben zurückbekommen, das man die Jahrgänge 1985 - 1989 zur Entlastung zurück schickt und die fehlenden Belege von 1995 - 1999 noch nachzureichen sind.
Du hast da eine sehr eigenwillige Vermischung von Kaufmännischem Runden (das es nur bei Preisen z.B. gibt, und auch da nur nach dem Komma ab der 3. Stelle im allgemeinen...) und festgelegten Definitionen von Zeiträumen. Wie kann man Jahrzehnte kaufmännisch runden? Die Denkweise ist mir irgendwie etwas zu schräg wenn ich ehrlich bin. Aber es mögen sich bitte gerne die melden, die das auch so sehen wie Günther. Meldet sich keiner, solltest du mal Deine Denkweise dem allgemeinen Verständnis anpassen. Google einfach mal "Kaufmännisches runden". Das bezieht sich dort nahezu ausschließlich auf Geldbeträge und auf Nachkommastellen...
BMZ benutzt Straßensläng. Ignoranter geht es echt nicht mehr...
Aber in der Eifel liefen die Uhren schon immer etwas anders...

Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 14:00
von Lavatory
naja, wir könnten ja eine Umfrage starten ....................;
dann hätten wir evtl. einen Mehrheitsentscheid, ohne Gewähr auf Richtigkeit.
das "schmale Brett" war das altsprachliche Gymnasium des Bischöflichen Konvikts; aber die dort lehrenden Sprachenexperten hatten vermutlich im Verhältnis zum heutigen Internetwissen (was meist allgemeinverständlich und umgangssprachlich gehalten ist; gilt auch für Veröffentlichungen z.B. der Regierung) keine Ahnung ................. .
wie schon mal erwähnt: es gibt auch Wissen außerhalb von WIKIPEDIA ........ (gilt für alles)
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 15:16
von FRRRanky
> bist Du also genau 40 und weißt nicht wo Du hingehörst, nimm "40-50".
GRMPF!
Vorschlag: bis 40 1/2 = unter 40, ueber 40 1/2 = 40-50....
Frank (feilschend)
Re: wie "alt" ist der durchschnittliche Breganze-L
Verfasst: 17.01.2010, 15:18
von FRRRanky
Ernesto hat geschrieben:
Sieh an!
Die Jugend [...] werden auch immer frecher.....
die "Jugend" war schon immer so, schon bei ollen Sokrates.
Die "Alten" vergessen bloss im Laufe der Zeit, wie sie frueher waren :)
Franky