Wolfgang G. hat geschrieben:Hi Lothar,
schwierig über Preise ein gerechtes Urteil zu fällen. Wären 5.500 oder 6.400 für Dich i.O. wenn alles korrekt wäre?
Schon deutlich eher aus meiner Sicht. Nach dem Motto: "egal welche Substanz, eine 750er wird immer 6.500€ kosten" wäre für diese Maschiene ein Preis von ca. 4.500€ max sicher gerechtfertigt. Keiner weiß, was an dem Motor "teilrevidiert" denn nun letztlich heißt. Und vor allem: warum wurde ein Motor mit 18xxxKm bereits teilrevidiert?
Mal ernsthaft: wer schon mal ein Motorrad komplett restauriert hat, weiß, dass das normaler Weise in einer Fachwerkstatt nicht unter 8.000€ zu machen ist. Alleine der Motor kostet - sofern komplett gemacht - ca. 3.000 - 3.500€, dazu die Chrom-Teile, sämtliche Rad-, Schwingen- und Lenkkopf-Lager, Lackieren, Sitz beziehen usw. usw. usw. Kostet alles sein Geld! für 4.500 eine komplett restaurierte Maschine zu erwarten wäre sicherlich nicht realistisch. Bei 6.400€ allerdings finde ich, sollte schon alles einigermaßen stimmen. Wenn mal ne Schraube nicht original ist (aber dir originalen mit Laverda-Schriftzug u.U. sogar beiliegen...) - kein Thema. Wenn mal ein Lampenglas nicht 100% original ist - auch kein Problem. Aber ganze Baugruppen?!? Zumal man sich fragen muss: wenn Vorderrad, und Lampe getauscht wurden - war das u.U. ein Sturzschaden?
Wolfgang G. hat geschrieben:Wie schon gesagt, man kann nicht 100% ausschliessen, dass es sich um eine der letzten SF's handelt bei der bereits im Werk Bremse und SW der SF1 verbaut wurden!
Kann ich auch nicht. Ich hab Piero Laverda aber mal darauf angesprochen und er sagt laut seinen Aufzeichnungen (er hat die alten Produktionsbücher, in die jede Komponenente jedes Motorrads eingetragen wurde) hat es solche Mischungen nicht gegeben. Sie seien mit Sicherheit nachträgliche Upgrades der Besitzer gewesen. Diese Aussage bezog sich auf die 1000 3C, die teilweise mit Scheibenbremsen ausgestattet rumfahren (lt. Produktions-Bücher gibt es 3C nur mit Trommel/Trommel; Scheibenbremsen vorne sind ein Kennzeichen für eine 3C/1, von denen es einige wenige auch ohne Öhlkühler gab). Da er aber das generell so gesagt hat gehe ich davon aus, dass es auch für die 750er gilt.
Wolfgang G. hat geschrieben:Im übrigen bin ich sicher, dass der Verkäufer beide Teile - falls in gutem Zustand - jederzeit kostenneutral gegen die Vorgängervarianten eintauschen könnte. Ein paar Stunden Arbeit noch für den Aus- und Einbau, das war's.
Für mich nicht das Thema. Das Thema ist für mich: würde ich bei der Beschreibung eine originale Maschine erwarten und wäre ich sauer, soviel Geld für eine nicht originale Maschine ausgegeben zu haben oder nicht. Die Antwort für mich ist: ja, ich würde eine originale (also "absolut unverbastelte") Maschine erwarten und wäre dem entsprechend sauer - klar!!
Wolfgang G. hat geschrieben:Hier noch ein Beispiel das zweifellos deutlicher zu deiner Argumentation passt. Habe ich mir extra aufgehoben für meine Bildersammlung.....
http://cgi.ebay.de/LAVERDA-750-SF-BJ-19 ... dZViewItem
Neuneinhalbtausend EURO, gschmeidig! Ob da alles mit rechten Dingen zugegangen ist? Eins beruhigt ja, Käufer und Verkäufer aus Österreich.....
Ach übrigens, schon die reisserisch angebotene "1220 er" gesehen?
Grüße,
Wolfgang
äh - da kommt bei mir das gleiche Motorrad zum Vorschein, dass ich vorher auch schon gepostet hatte (die 750SF für 6.400€). Mach ich was falsch?
Die 1220 - nun ja... Wer da noch mit wirbt, ist selber schuld. Ein nicht lauffähiges, von einem landesweit bekannten Motorvermurkser entsaftetes Teil, dessen verwendbare Teile gerade mal 2.000€ wert sind für diesen stolzen Preis aufzurufen... tja...
Leider steht jeden Tag mindestens ein unerfahrener Mensch auf, der auf so was reinfällt... Wenn die Maschine im Hause N. (Allgäu) "zusammengeschreddert" wurde, kann die Empfehlung nur heißen: größtmöglichen Abstand halten!!!
LG
Lothar