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Re: Preise
Verfasst: 07.03.2011, 20:15
von Lavatory
naja, nicht verstehen wollen und nicht verstehen können liegt oftmals dicht beieinander.
eine der ca. 2500 "echten" 750er SFC´s wäre mir nicht mal 5€/ccm wert, da es sich dann ja nur um eine verbastelte "normale" 750er handelt.
eine Top-Original-750er SFC gibt es wohl nicht auf dem Markt; die Geräte wurden schließlich für Renneinsatz gebaut und von ihren Betreibern logischerweise ständig "verbessert", d.h., zumeist nicht im Originalzustand belassen.
die heute selten angebotenen SFC´s mit Originalitätsherkunftsnachweis sind in aller Regel rückrestauriert, also eigentlich nur "wie original".
wer hat sich damals eine gekauft und dann unbenutzt weggestellt?
für eine nachweislich originale 750SFC werden 20€/ccm gezahlt, alles darüber, wie bei EBAY vorgeführt, erscheint mir unglaubwürdig.
Hannes, im Verhältnis zu den von Dir aufgezählten sehr seltenen Stücken sind Laverdas Massenprodukte, zudem allermeist ver- und zerbastelt. (sorry, weiterentwickelt .......)
das macht den entscheidenden Unterschied ..................
alles ohne Gewähr!
Re: Preise
Verfasst: 07.03.2011, 21:00
von Jörg SF1
Lavatory hat geschrieben:naja, nicht verstehen wollen und nicht verstehen können liegt oftmals dicht beieinander.
eine der ca. 2500 "echten" 750er SFC´s wäre mir nicht mal 5€/ccm wert, da es sich dann ja nur um eine verbastelte "normale" 750er handelt.
naja, Wissen ist Macht, nichts wissen....macht nichts.
Waren es doch "nur" 549 St. Und wir sprechen hier über ECHTE und nicht über Replika´s weil die waren gemeint, gelle!?

Re: Preise
Verfasst: 07.03.2011, 21:21
von Ulli
wisst ihr was?
ist mir vollkommen "latte", ob original oder nicht, ob es 549 oder 2500 stück gab, ob zerbastelt oder schlecht ge-tunt...ich bin froh, dass ich meine hab - denn so macht motorrad fahren spaß (mit allen unzulänglichkeiten)...ich möcht nix anders....und wenn in 20,25,30 jahren jemand herkommt und meine hütte abbezahlt und die jota mitnimmt (voraus gesetzt, ich bin senil und kann nicht mehr fahren)---dann passt das auch. höhö...aber jetzt noch nicht....wünsche angenehmes frühjahr !
grüße ulli
Re: Preise
Verfasst: 07.03.2011, 22:19
von Hannes
Ja Ulli, da stimme ich dir zu!
Zum Thema Wertentwicklung fällt mir noch was ein:
Bin 39 und wurde so vor 10-12 Jahren mit dem Oldi-Virus angesteckt. Damals waren es halt Japaner, die ich dann so Zug um Zug gegen Italiener und Spanier "eingetauscht" habe.
- In meiner Anfangszeit, also so um 1998/1999, hat man mit etwas Glück für eine XT 500 Silbertank in gut brauchbarem Zustand zwischen 15000 und 20000 ÖS bezahlt. Heute: ab 2500€.
Ein schöner Wasserbüffel wurde mir angeboten, J/K-Modell mit Trommelbremse und schwarzen Auspuffendkappen, Originallack gold, für damals 30000 ÖS.
Ja, die müsste man heute noch haben!
Habe 2004/2005 meine letzten Japsen verkauft. Dies waren:
- eine schönte GT 380, traumhafter Originalzustand, 16t km (ebay: 1500€ nach Dänemark. Heute:ab 2000,-).
- eine wunderbare SR 500 2J4, erste Serie (schwarz-rot), Originalzustand (mit Mühe und Not 1600,-. Heute: mind 2300-2500,-).
- eine 100% restaurierte KH 250 (ebay: 1350€ nach D. Heute: unter 2500 läuft da nichts mehr).
- eine restaurierte RD 350, 1973, eine der ersten in grün-weiß mit den geschwungenen Tankdekor (ebay: 1700 nach D. Heute: Unter 2500 nicht mehr zu haben).
Die Vergleiche mit dem heutigen Wert beziehen sich auf regelmäßige ebay-Beobachtungen (nicht mobile.de!!!).
Ich weiß, auch das Kilo Brot und die Tageskarte auf der Schipiste sind seit dem teurer geworden, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß.
Die angeführten Beispiele betreffen aber gerade typische Massenprodukte aus den 70ern!
Also: Laverdas behalten, Sparbücher plündern und Bausparer (ist das in D eigentlich auch ein Schimpfwort

?) auflösen und dazu kaufen

Re: Preise
Verfasst: 07.03.2011, 22:25
von Dietmar
meiner meinung sind die aufgerufenen Preise / Gebote auch nicht immer nach vollziehbar , aber Sie beruhen aber auf der Nachfrage bzw. dem Angebot der angepriesenen oder gesuchten Güter. Marktwirtschaft ???
Ich kaufe zb. Super plus auch lieber für 90 Cent als für 150 Cent ein.
Die Werthaltigkeit eines Produktes bestimmt meiner Meinung der Markt,
im positiven wie im negativen Preisgefüge. Ausserdem muss ich über meinem Empfinden nichts kaufen bzw. ist man auch nicht verpflichtet
etwas zu verkaufen. Ausser es liegen ausserordendliche wirtschaftliche Gründe da für vor . z.B Notverkauf ? z.B. Notkauf kenne ich nicht ???
Aber meine schöne bunte Nordwest (558ccm) x 5€, geb ich dafür nicht her.
währe auch völligstens über zogen.
Erst fahr die Socken runter und den Tank leer, und stelle ich die Bella
in die beheizte Garage. Gibt es nicht , will selber Spass haben.
:D :D :D Gruß Dietmar
Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 07:22
von Laverdalothar
Lavatory hat geschrieben:naja, nicht verstehen wollen und nicht verstehen können liegt oftmals dicht beieinander.
Na - da bist Du ja auf dem besten Weg, denn Selbsterkenntnis...
Anderes Beispiel: RGS und 1000SFC: eine kostet am Markt 4.500€, die andere fast 9.000€ im beschriebenen Zustand.
Eine Pauschal-Aussage des Wertes am Hubraum fest zu machen - äh... naja

Wenn Du meinst...
Ducati hat zudem weit aus mehr KöWe produziert als Laverda 750er oder Trippel. Trotzdem liegt der Wert WEIT über dem einer Laverda... Mit der Anzahl der Möffs isoliert betrachtet kann es also auch nur bedingt zu tun haben...
Letztlich - das haben wir ja schon vor über 20 Jahren gelernt - bestimmen Nachfrage und Angebot den Preis. Da immer mehr Laverdisti zu "Mehrfachtätern" werden und teilweise bis zu 20 Maschinen ihr Eigen nennen, wird hier der Markt "verknappt". Dazu kommt ein Allgemeiner Anstieg im Youngtimer und Oldtimer Markt (siehe Hannes Erfahrungen mit Japsen), bei dem Laverda schlicht und ergreifend proportional partizipiert hat, andere Marken (wie Ducati, MVAgusta etc.) überproportional. Die Japsen haben hier noch Ausbau-Potential.
Was dazu auch noch kommt ist, dass die Leute, für die in den 70er ein solches Motorrad unerreichbar war (Geld, Alter, Lebensumstände) inzwischen finanziell so gesetzt sind, dass sie es sich leisten können und daher die Nachfrage aus meiner Sicht etwas steigt, hierdurch die "Neu-Einsteiger"-Quote in den nächsten Jahren durchaus nach oben gehen wird. Werkstätten werden dagegen immer rarer, was wiederum dazu führt das Arbeiten länger dauern und teurer werden, was erneut den Preis für gute, gepflegte Modelle ansteigen lässt.
meine 3,9 Pfennig/ 2 Cents...

Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 10:22
von lavgert
Hallo Leute,
der Vergleich mit den Königswellen fällt immer wieder und es ist auch wirklich erstaunlich wie sich die Ducati-Preise im Vergleich zu den Laverda-Preisen entwickelt haben. 1974 hat eine Ducati 750 GT 6.500,- DM, eine Laverda 750 SF 6.800,- DM gekostet. Eine Ducati 750 Super Sport stand mit ca. 10.000 DM in der Liste, exakt gleicher Preis für eine Laverda 750 SFC. Fast das gleiche, nämlich 9.600,- DM wurde für die damals brandneue Laverda 1000 verlangt.
Was mich allerdings besonders interessiert sind die von Lothar angesprochenen Produktionszahlen. Ich habe die Bücher von Ian Falloon als Quelle verwendet:
LAVERDA 750/1000/1200 von 1968 bis 1989 – 34.650 Stück
DUCATI 750/860/900/1000 von 1971 bis 1986 – 33.642 Stück
Das heißt Laverda hat in 21 Produktionsjahren nur ca. 1000 Stück mehr produziert wie Ducati in 15 Produktionsjahren.
Eine Ducati 750 GT erzielt heute fast den doppelten Preis einer Laverda 750 SF. Eine Ducati 750 Super Sport wird immer noch höher bewertet wie eine Laverda 750 SFC. Eine 900 Darmah liegt deutlich über dem Preis einer 1000 3CL. Selbst eine Hailwood-Replica erzielt einen besseren Preis als eine 1000 SFC. Aber wir nähern uns an ...

Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 12:07
von Hannes
Noch eine kleine Geschichte zu diesem Thema:
Es war 2005, Frühjahr, und ich fuhr mit meiner 750er Laverda eine Runde im Kärntnerland. In einem kleinen Dorf deutete mir ein Mann, ich solle stehen bleiben (nein, kein Polizist). Ich tat dies. Ihm war der Klang meines Mopeds aufgefallen und er wollte einfach wissen, ob es - wie er vermutete - eh eine Laverda ist. Wir unterhielten uns eine Weile und er sagte mir im Zuge unseres Gespräches, er hätte noch eine "alte" Ducati zu Hause im Keller

.Natürlich hab ich sie mir gleich angesehen. Es war eine 900er MHR, im Originallack rot-grün mit der serienmäßigen Verschalung, noch dazu in sehr schönem Zustand. Tacho zeigte so knappe 40t km. Eine Nachfrage meinerseits, ob er gedenkt sie zu verkaufen und was seine Preisvorstellung sei, sagte er mir wörtlich: "unter 6000€ möchte ich sie nicht hergeben". Damals hatte ich das Geld nicht und musste sie auch nicht unbedingt haben. Aus heutiger Sicht hätte ich sie damals auch auf Kreide kaufen können, und trotzdem noch ein "Geschäft" damit gemacht :?
Und: da liegen jetzt nur 6 Jahre dazwischen!
Ist natürlich jetzt auch nur ein Einzelerlebnis, aber es bestärkt meine Vermutung in Sachen Wertentwicklung.
Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 13:16
von Stefano
sachtma, müsste Ihr Euch eigentlich gerade jetzt über Mond-Marktpreise unterhalten wenn ich eine will?
LG,
Stefan
Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 14:16
von Jörg SF1
Stefano hat geschrieben:sachtma, müsste Ihr Euch eigentlich gerade jetzt über Mond-Marktpreise unterhalten wenn ich eine will?
LG,
Stefan
Jep das erleichtert event. Verhandlungen mit Dir
BTW: Ich ruf heute Abend mal durch !!!!
Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 14:58
von lavgert
... vielleicht liegt es ja auch an den internationalen sportlichen Erfolgen, wenn die Königswellen-Ducatis heute höher bewertet werden als unsere geliebten Laverdas.
1970/1971 gewann Laverda mit der 750er viele Langstreckenrennen, wie Oss, Zandvoort, Monza, Imola, Barcelona und Le Mans. Noch im gleichen Jahr (1971) bekamen ausgewählte Händler in Europa die ersten 750 SFCs ausgeliefert. 1972 wurde eine weitere Serie SFC auf den Markt gebracht, allerdings in sehr geringer Stückzahl. 1973 stellte Laverda die Produktion der 750 SFC schon wieder ein. Nachdem Importeure, Händler und Rennfahrer protestierten war 1974 wieder eine SFC lieferbar. 1975 wurde noch die Electronica herausgebracht und 1976 lief der Production Racer endgültig aus.
1974 war aber auch schon die erste Laverda 1000 erhältlich. Ein Supersport-Modell dieser Dreizylinder, wie etwa die Spaceframe-Triple wurde nie produziert. Man überlies es der Initiative von engagierten Importeuren und Händlern (z.B. Sulzbacher, Slater, Witt), die Dreizylinder in den Rennsport zu bringen. Werner Sulzbacher, durch die Tuning- und Rennerfolge in Österreich bestärkt, drängte Laverda eine sportliche 1200er zu produzieren. Damals war Hubraum noch die Formel zum Sieg. Was er bekam war ein Tourenmodell mit schwachen 1116 ccm. Auch von der 1200er wurde kein sportliches Modell in Serie gebracht. Der Rennsport mit Laverdas war dem Untergang geweiht, bzw. wieder Privatinitiativen überlassen. Laverda sah damals im Touren-Segment seine Zukunft (1200TS, 1000 RGS, 1000 SFC), nicht im Sport oder Supersport-Segment.
1972 gewann Ducati die 200 Meilen von Imola, konnte zwar erst 1974 die 750 Super Sport auf den Markt bringen, aber verstand es sehr wohl diesen sportlichen Erfolg zu nützen. Bereits 1975 wurde auf 900 ccm aufgestockt. 1977 gewann Cook Neilson auf einer stark modifizierten 900er in Daytona. 1978 legte Mike Hailwood nocheinmal eins drauf und gewann die TouristTrophy. Nur ein Jahr später 1979 wurden die ersten 900 Hailwood Replicas ausgeliefert. Ducati definierte sich immer über Sporterfolge und setzt diese bis heute auch in entsprechenden Serienmodellen um.
Laverda hat es verabsäumt seine Dreizylinder-Modelle im Rennsport zu positionieren und daraus Serienmodelle zu entwickeln. Schade, denn fast jede Dreizylinder-Laverda wurde von ihrem Besitzer auf sportliche Optik getrimmt und getunt.
Nachsatz: Auch wenn das alles ein bißchen hart gegenüber Laverda klingt, ich fahre keine Königswellen-Ducati, sondern ausschließlich und leidenschaftlich sportliche Laverdas! Und daran wird sich auch nichts ändern!
Re: Preise
Verfasst: 08.03.2011, 16:28
von Laverdalothar
Hi Gert,
die erfolgreichste KöWe Ducati war sicher die von Hailwood - und mit der hat Ducati fast nix zu tun... Ganz im Gegenteil: die wollten ihn auf keine Fall sponsorn, woraufhin er mit einem befreundeten Tuner den Motor und das Fahrgestell selbst aufbaute. Der Gaul hielt gerade so bis ins Ziel, kurz drauf ging der Motor fest und war nicht mehr zu gebrauchen.
Ducati rühmt sich trotzdem mit dem Erfolg und brachte MHR raus, die bis auf die Farben nix mit Hailwood's Maschine gemeinsam hatte soweit ich weiß... Trotzdem werden die Dinger relativ hoch gehandelt...
Naja - sei es drum. KöWe sind tolle Motorräder. Wenn ein Motor allerdings auf eine Halbwertzeit von 30.000Km ausgelegt ist und unsere Bellas auf das 5-fache, dann bleib ich doch lieber bei Laverda...

Re: Preise
Verfasst: 09.03.2011, 17:57
von Heizer
Ich als Zane-Fan und Fahrer bin ja mal gespannt,wo die Zane`s in 10-15 Jahren stehen,denn im Vergleich mit den Breganze-Modellen waren es in Zane über alle Baureihen nur ca.5800 Motorräder,die je gebaut wurden.Und wer weiss,wie viele schon geschrottet und in Teilen verkauft wurden. Gruss Heinz
Re: Preise
Verfasst: 09.03.2011, 18:21
von Laverdalothar
Auch wenn ich meine nicht deswegen gekauft habe, sondern weil mich das Fahrwerk einfach begeistert hat, so bin auch ich hier gespannt. Langsam ziehen die Preise ja wieder an bei den Zanes, zumindest wenn man den aufgerufenen Preisen glauben könnte...

Re: Preise
Verfasst: 09.03.2011, 18:25
von Heizer
Na zum Geldverdienen hab ich meine zwei auch nicht,sondern zum fahren und Spass haben.Aber die Preisentwicklung für gute,originale Zane`s wird sicher spannend! Gruss Heinz