Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

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Moderator: Jürgen W.

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FRRRanky
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Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von FRRRanky »

Servus Leuts,

bin jetzt grad etwas "verwirrt":
waren in den 750SF Zylinderkoepfen orginal schon Stahlsitze drin, oder war der Sitz noch in den Guss gefraest?

Franky
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Siggi
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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von Siggi »

in die Stahl-Gusskalotte gefräst
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Laverdalothar
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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von Laverdalothar »

Gibt wohl auch einen Kopf bei einem SFC Modell, der rein Alu war meine ich (wobei ich nicht weiß, ob das eventuell dann Sitzringe verbaut waren?!?). Die Straßen-Standardmodelle hatten soweit mir bekannt ist ausschließlich Stahlkalotten im Alu-Guß mit in diese Kalotten gefrästen Ventilsitzen.
LG

Lothar

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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von FRRRanky »

Siggi hat geschrieben: 24.07.2025, 14:31 in die Stahl-Gusskalotte gefräst
Sapperlot. Bin eben mit nem Magneten ran: da ist wirklich die ganze Kalotte Eisen, jetzt ist klar, warum ich seh, was ich dah seh ;)
So eine 'Komposit" Konstruktion ist aber eher selten, oder ?

Frank
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Laverdalothar
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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von Laverdalothar »

Eigentlich nicht. Die Tripple haben das - auch wiederum bis auf eine kurze Serie - auch. Sandguss ist halt günstig, relativ einfach herzustellen aber sehr weich. Vor allem aber lassen sich damit kleine bis mittlere Stückzahlen - wie eben bei Laverda - gut und einfach mit replizierbarem Ergebnis herstellen. Die Kalotte hat da viele Vorteile, muss aber sauber verarbeitet sein natürlich und birgt einen prinzipiellen Nachteil: unterschiedliche Ausdehnungs-Koeffizienten zwischen Alu und Stahl. Bei Gußlunkern kommt es da zu Problemen wegen Hitzenestern. Ansonsten ist es aber besser, als einen Stahlring in den weichen Guß zu setzen, das hält noch schlechter. Und ohne Ringe ist es im Sandguß auch keine gute Idee... Die Kalotte "stützt" sich ja im Grunde auf dem Flammsteg der Laufbuchse ab. Im Prinzip ist das ein geschlossener Stahl-Brennraum dann, abgedichtet zusätzlich durch die Kopfdichtung. Macht so schon viel Sinn aus meiner Laienhaften Sicht.

japanische Motorräder haben recht früh mit anderen Gießverfahren gestartet, das erlaubt ganz andere Vorgehensweisen. Die machen aber nur bei sehr hohen Stückzahlen Sinn, die die italiener halt nie erreicht haben in den 60er, 70er und 80er Jahren...

Was siehst Du denn?
LG

Lothar

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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von FRRRanky »

Laverdalothar hat geschrieben: 25.07.2025, 09:20 Eigentlich nicht. Die Tripple haben das - auch wiederum bis auf eine kurze Serie - auch.
ist ja auch Laverda. Hab's halt bis jetzt bei keiner anderen Marke gesehen. Bei Japs kenn ich nur Alugusskalotte mit Stahlringen.

aus Interesse a bisserl rechercherchiert und nix gefunden: die "Literatur" erwaehnt nur Kopf ganz aus Eisen (Dosen bzw. "ganz alt") oder Alu mit Ringen.
Lediglich 1 Treffer: ein Anbieter von Tuningzeuchs fuer Moppeds hat eine Stahlkalotte im Programm (bei anderen Tuners gibt's aber auch nur Alukalotten - CNC gefraest - die Moppedfrickler sind schon heftig drauf).

Was spontan einfaellt:
Alukalotte leitet besser Waerme ab
Stahlkalotte = mehr Gewicht (bei Lav eh egal)
80er Japsen-Alu-Vierventilkopf-Krankheit: Risse in den Stegen zw. Ventilsitzen u. zum Kerzenloch => lockere Ventilsitzringe
Also wie immer Vor/Nachteile :mrgreen:

Ich seh etwas Flugrost um die Ventilsitze und tief in den Kanaelen eine Materialtrennfuge ("zu tief" fuer uebliche Ringe).
(mach grad Bestandsaufnahme von dem Motor - das Trum soll weg)

Daher die Verwirrung, aber jetzt ist's klar.

Franky
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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von piet »

Hast aber nicht sehr genau hingeguckt, Franky. ;-)

Viele kleine 2-Zylinder Hondas der späten 60er und frühen 70er hatten ebenfalls Graugusskalotten als Brennraum. Ob diese noch seperate Sitzringe hatten ist mir mittlerweile entfallen... Ich meine auch eingegossene Kalotten erkannt zu haben auf verschiedene Fotos von zerlegten 4-Zylinder GP Hondas aus den 60ern. Gut möglich dass auch andere Fabrikate damit gearbeitet haben.

Wenn die V-sitze der 750 verschlissen sind ist es kein grosses Problem harte Ventilsitzringe einzusetzen, mach ich laufend. Einziger voll-Alu Kopf bei den 750 war der SFC Electronica kopf, dieser hatte sogar serienmässig Beryllium-Bronze Sitzringe, heute aus gutem Grunde verboten da hoch giftig, zumindest der Beryllium Anteil.

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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von FRRRanky »

piet hat geschrieben: 04.08.2025, 01:21 Hast aber nicht sehr genau hingeguckt, Franky. ;-)

Viele kleine 2-Zylinder Hondas der späten 60er und frühen 70er hatten ebenfalls Graugusskalotten als Brennraum. Ob diese noch seperate Sitzringe hatten ist mir mittlerweile entfallen... Ich meine auch eingegossene Kalotten erkannt zu haben auf verschiedene Fotos von zerlegten 4-Zylinder GP Hondas aus den 60ern. Gut möglich dass auch andere Fabrikate damit gearbeitet haben.

Wenn die V-sitze der 750 verschlissen sind ist es kein grosses Problem harte Ventilsitzringe einzusetzen, mach ich laufend. Einziger voll-Alu Kopf bei den 750 war der SFC Electronica kopf, dieser hatte sogar serienmässig Beryllium-Bronze Sitzringe, heute aus gutem Grunde verboten da hoch giftig, zumindest der Beryllium Anteil.

piet
Piet, ein Laie kann nicht Deine lebenslange Erfahrung als "Berufler" haben - und schon gar nicht GP Motoren unter den Fingern
la vie n'est pas une fleuve tranquille - man lernt jeden Tag dazu (auch Du, auch wenn auf einem ganz anderen Niveau - oder?)
Hab aber eine andere Frage (in paar Minuten unter Thread "Rennmaschinen testen") - ihr Motoren-Kuenstler habt bestimmt Ideen :)
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piet
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Re: Nochamol Frage: SF und Ventilsitze

Beitrag von piet »

Piet, ein Laie kann nicht Deine lebenslange Erfahrung als "Berufler" haben - und schon gar nicht GP Motoren unter den Fingern
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Habe vor kurzem erfahren dass die früher allgegenwärtige XS650 ebenfalls Brennraumkalotten hat!

Also wirklich nichts aussergewöhnliches.

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