ceriani 38mm gabel

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Moderator: Jürgen W.

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oliver
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ceriani 38mm gabel

Beitrag von oliver »

hallo leute,
die kuriositäten nehmen kein ende.

habe gestern meiner auf dem motor aufgebockten lavendel,(beide räder frei)eine frischölkur verabreicht und schon vorher bemerkt das sich die gabel nicht einfedern lies,(sie stand so jetzt 4 monate in der halle)nichts desto trotz öl rein und dann versucht sie einzufedern.....nichts ging...beide holme bewegen sich keinen milimeter....schon seltsam...ich kann mir das nicht erklären,sieht auch alles gut aus,soweit ich das erkennen kann...das einzige was ich in der zeit vornehmen musste war an einer seite den simmering zu ersetzen,ansonsten wie gesagt,stand sie aufgebockt und ohne vorderrrad die letzten monate in der ecke....hat jemand dafür eine erklärung? brauch ich gewalt ? ;O)

grüße
oliver
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Laverdalothar
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Oliver,

Gewalt ist keine Lösung - außer es geht nicht anders... :lol:

Ich würde erst mal die Staubkappen lösen und hochschieben und auf die Simmerringe etwas Öl tun; manchmal ist hier etwas "festgebacken", was sich dann u.U. löst.

Sonst mal das Vorderrad ausbauen und die Gabel oben öffnen. Dann schauen, ob man eine Seite hochschieben kann. Falls das auch mit etwas wackeln nicht geht, würde ich die Gabel zerlegen und nachschauen. Zerlegen geht auch im eingebauten Zustand (sogar besser, da die Gabelbrücken wie ein Schraubstock wirken. Zumindest das Lösen der Schrauben unten im Gabelholm geht dann besser...).

Wenn sie sich so zusammenschieben lässt, war die Gabel "nur" extrem verspannt. Wäre aber ungewöhnlich, dass das nach einer Ruhezeit passiert...

Hast Du eventuell kurz vor dieser "Ruhezeit" das Rad draußen gehabt und u.U. irgendwas beim Zusammenbau verkanntet oder eine Unterlegscheibe vergessen?
LG

Lothar

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Thorsten
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Thorsten »

Hallo Oliver

Wenn du mit der Maschine unterwegs bist merkst du in der Regel nicht wenn ein Gabelholm etwas fester wird. Nach einer Standzeit kann es vorkommen, daß ein schwergängiger Holm sich nicht mehr bewegen läßt.

Ich kenne dieses Phänomen von meiner 1000 3CL mit 38er Cereani. Die Gabel hatte nach einer Laufleistung von etwa 90tsd. die Angewohnheit nach etwa 10tsd. km festzugehen. Also Gabel zerlegt und Ursache gesucht. Bei mir hatten sich die oberen Führungszylinder in eine Tonne, also bauchig, verwandelt und sich gegen das Standrohrinnere gestemmt.

Bild

Ursache hierfür war ein zu großes Spiel zwischen Führungszylinder und Dämpferrohr. Also "Tonne" wieder zum Zylinder geschliffen und neu ausdistanziert. Die Gabel Klappt bis heute (142tsd.) perfekt.

Gruß Thorsten
oliver
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von oliver »

ja,ich kann mir das wirklich nicht erklären....okay sie stand jetzt ewig und auch hatte ein holm,so gut wie kein öl mehr...aber das beide sich keinen milimeter bewegen lassen ,weder mit eingebauten,noch ohne Rad...ist mir echt ein rätsel...so wie es aussieht werde ich mal den ganzen mist zerlegen...und nachsehen..obwohl ich das auch vermeiden wollte...den staubring habe ich auch schon gelöst und ein bisschen WD40 drangegeben...kann aber gut sein ,dass es auch passiert ist,als ich sie von A-B im transporter transportiert habe und nur provisorisch das rad montiert hatte....rätsel über rätsel....

vielleicth hat ja noch jemand eine idee..an was es liegen kann...oder es löst sich die verspannung wenn ich lenker und bremsen wieder dran habe und mal ein paar meter über den hof rolle!?...

merci,nochmals grüße
oliver

ps: falls jemand in der nähe ist am wochenende in tübingen kann er ja mal ein auge drüber werfen . kühles bier ist da ;O)...sie steht 5 km vor tübingen...
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RGS
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von RGS »

hi,
ich würds ja mal mit Wärme probieren.Einen einstellbaren Heizluftfön ca.100° Grad oder bischen mehr ? Wenn du Alu-Natur-Standrohre hast und nicht auf die Gummi`s brät`s .....
Mit Wärme hab ich bis jetzt alles wieder los bekommen.
bye :wink:
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Thorsten
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Thorsten »

Standzeiten sind in der Regel unproblematisch. Die Gabel meiner 1000er hat 5 Jahre komlpett montiert in der Garage und im Keller rumgestanden und hat anschließend einwandfrei funktioniert.

Die Simmerringe können meiner Meinung nach nicht so stark auf dem Standrohr verkleben, daß dieses blockiert.

Du sagst ein Holm hätte kein Öl mehr gehabt. Das kann schon des Rätsels Lösung sein. Ich denke, daß sich entweder die Nr 26 (Schaubild) oder das Dämferventil fest sind. Bei ersterem wirst du mit Wärme wenig Erfolg haben, da helfen nur leichte Schläge mit einem Holzstiel und einem Vorschlaghammer um das Teil aus dem Standrohr zu bringen. Auch beim zweitem wirst du mit Wärme keinen Erfolg haben.

Bild

Bild

Wie aus dem Schaubild ersichtlich steckt das Standrohr (Stahl) im Tauchrohr (Alu). Zwischem beidem ist ein Luftspalt, wenn auch ein geringer. Dies wird den Erfolg mit Wärme verhindern. Oder du immst in Kauf daß die Simmerringe verbrutzeln.

Zum Anlösen würde ich jadoch einen guten Rostlöser wie Brunox oder Caramba oder WD40 verwenden.

Lass hören ob du Erfolg hattest!
Gruß Thorsten
Tummelwupp
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Tummelwupp »

Hallo hallo ich weiß, ist schon lange her. Allerdings ärgere ich mich auch mit den Führungszylindern der Ceriani herum und hab dazu eine Frage.
Aus welchem Material besteht der Zylinder eigentlich? Weiß das zufällig jemand?
In meiner Gabel haben sich beide Zylinder in eine bröselige Masse verwandelt und sich im Rohr verspreizt. Raus bekommen hab ich sowas, dass aussah wie gepresster Hagelzucker. Eine bröselige, kristalline, spröde Masse wie crackle Glas.
Man kann beide Zylinder in der Hand zerbröseln. Sieht mir am ehesten aus wie Gussfraß, ganz merkwürdig.
Für Aluguss sind sie eigentlich zu schwer, wenn man es anschleift funkt es aber nicht.

Da ich mir die beiden Zylinder mangels Verfügbarkeit neu drehen will, wäre es interessant für mich aus was ich sie drehen muss. Stahl? Alu? Guss?

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen :)

LG Marco
bergs
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von bergs »

Moin moin
Im internationalen Forum hat jemand dieses Problem behandelt und eine technische Zeichnung der Kolben
erstellt !
Gruß Bernd
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Laverdalothar
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Laverdalothar »

Tummelwupp hat geschrieben: 09.01.2025, 19:32
Aus welchem Material besteht der Zylinder eigentlich? Weiß das zufällig jemand?
.
.
.

Da ich mir die beiden Zylinder mangels Verfügbarkeit neu drehen will, wäre es interessant für mich aus was ich sie drehen muss. Stahl? Alu? Guss?

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen :)

LG Marco
Hallo Marco, kann es eventuell Zinkguss sein?
LG

Lothar

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Tummelwupp
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Tummelwupp »

Nach dem Tipp von Bernd (danke schonmal) scheint es wohl eine Alu-Zink Legierung zu sein, die dazu neigt genau das zu tun, was sie bei mir getan hat.
Eine Zeichnung davon konnte ich mir noch anfertigen, ein Kolben war noch zumindest halbwegs in einem Stück zu entfernen. Der andere kam als Sediment unten raus gebröselt.

LG Marco
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Ernesto
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Ernesto »

Hier noch eine Ergänzung:
da neue Standrohre für die 38er eine etwas größere Wandstärke haben,
müssen bei deren Verwendung folgende Teile etwas abgedreht werden:
2 x 13, 1 x 24, 1 x 32 (nicht im Bild).

Ernesto
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Kai
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Re: ceriani 38mm gabel

Beitrag von Kai »

....hatte das eingangs geschilderte Phänomen auch vor einiger Zeit bei einer meiner Chotts. Habe lediglich das Vorderrad rausgenommen, oben und unten die Gabelholme geöffnet und den alten, stinkenden Schmodder rauslaufen lassen. Danach den Ablauf unten wieder verschlossen und oben ordentlich WD40 reinlaufen lassen. Nach einiger Einwirkzeit, vorsichtigen Bewegungsversuchen und mehreren Spülungen hat sich alles gelöst.Die Spülungen solange fortsetzen, bis das, was rausläuft halbwegs klar ist. Wenn alles wieder sauber läuft mit Gabelöl spülen und final gem. Vorgabe wieder auffüllen und verschließen.
Ist sicher eher die Schraddler-Methode und zerlegen und ggf. defekte oder deformierte Teile ersetzen ist natürlich professioneller. Bei mir hat´s aber bis heute gehalten und war verhältnismäßig einfach erledigt. Braucht halt ein wenig Geduld wegen der erforderlichen Einwirkzeit. Wärmezufuhr könnte wie bereits in einem anderen Beitrag geschrieben hierbei sogar beschleunigen.

Beste Grüße
Kai
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