Steuerkette fast zu kurz!
Moderator: Jürgen W.
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jl-zane
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo an alle,
ich suche vergebens nach einem nötigen vorlängen von ketten!?
ich bitte um links, dafür u. dagegen.
dank und grusz jörg
ich suche vergebens nach einem nötigen vorlängen von ketten!?
ich bitte um links, dafür u. dagegen.
dank und grusz jörg
- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
so etwas wird beim Hersteller entsprechend der Verwendung vor Verkauf an den Zwischenhändler gemacht. Nachträgliches Längen ist nur im eingebauten Zustand, dann jedoch nahezu kostenfrei zu haben.
HDH
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LG
Lothar
Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
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jl-zane
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo lothar,
dank für deine schnelle antwort!
mir erschlieszt sich nicht der sinn und zweck bei einer vorlängung( bewuszten ermüdung)????
grusz jörg
dank für deine schnelle antwort!
mir erschlieszt sich nicht der sinn und zweck bei einer vorlängung( bewuszten ermüdung)????
grusz jörg
- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Das Vorlängen wird gemacht, um die natürliche Streckung der Kette "vorweg" zu nehmen. Hierduch bleibt die eingestellte Spannung später länger konstant, sonst müsstest Du auf den ersten 2.000km alle 300 - 400 Km absteigen und nachspannen...
Zu stramme Kette ist nicht gut (Belastung der Lager), zu lockere Kette aber auch nicht (Steuerzeiten, Ventilüberschneidungen etc.).
Dazu kommt, dass die Kette beim Längen zwar belastet wird, aber in einem kontrollierten Umfeld und im Anschluss auch noch mal geprüft wird auf Stress-Merkmale. Wer macht das, wenn Du die Streckung in Deinem Motor machst?

Zu stramme Kette ist nicht gut (Belastung der Lager), zu lockere Kette aber auch nicht (Steuerzeiten, Ventilüberschneidungen etc.).
Dazu kommt, dass die Kette beim Längen zwar belastet wird, aber in einem kontrollierten Umfeld und im Anschluss auch noch mal geprüft wird auf Stress-Merkmale. Wer macht das, wenn Du die Streckung in Deinem Motor machst?
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Lothar
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jl-zane
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo lotthar,
(dank, wie gehabt,)
es gibt doch eine modulzahl(?) o.ä., in welche der eingriff von ritzelrad in die kette festgelegt ist. die anzahl der glieder kann ich nicht ändern, und auch nicht den nötigen abstand der zähne(module?). was ergibt das längen?
fragen über fragen!
grüsze jörg
(dank, wie gehabt,)
es gibt doch eine modulzahl(?) o.ä., in welche der eingriff von ritzelrad in die kette festgelegt ist. die anzahl der glieder kann ich nicht ändern, und auch nicht den nötigen abstand der zähne(module?). was ergibt das längen?
fragen über fragen!
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- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Genau! Wenn Du also eine Kette mit exakt dem Maß baust dass Du brauchst, diese sich aber streckt, ist sie zu lang (also jedes Kettenglied und damit die gesammte Kette...) und "schlackert". Deswegen werden die Ketten mit leichtem "Untermaß" gefertigt, gestreckt, passen dann und bleiben länger formstabil.
Um in Deinem Berufszweig zu bleiben: Wie funktioniert Spann-Beton? Hier wird ein "Durchhängen" der Decke und ein potentielles Einstürzen damit verhindert, dass die Eisen-Stäbe/Drahtseile in der Decke auf Vorspannung gesetzt werden, was sie permanent unter Belastung hält und die Streckung "vorweg" nimmt. Dadurch kann sich die Decke weniger durchbiegen und somit mehr tragen (wobei statisch gesehen hier die Kräfte umgelenkt werden auf die Seitenwände - eh klar... Geht nur um das grundsätzliche Prinzip).
Um in Deinem Berufszweig zu bleiben: Wie funktioniert Spann-Beton? Hier wird ein "Durchhängen" der Decke und ein potentielles Einstürzen damit verhindert, dass die Eisen-Stäbe/Drahtseile in der Decke auf Vorspannung gesetzt werden, was sie permanent unter Belastung hält und die Streckung "vorweg" nimmt. Dadurch kann sich die Decke weniger durchbiegen und somit mehr tragen (wobei statisch gesehen hier die Kräfte umgelenkt werden auf die Seitenwände - eh klar... Geht nur um das grundsätzliche Prinzip).
LG
Lothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo lothar,
dank für aufklärung.
die notwendigkkeit einer vorlängung erschlieszt sich mir leider nicht.
ich habe eine anzahl von kettenglierdern, welche die steuerzeiten angeben müszen. die länge ergibt sich aus dem erlaubten spiel.
grusz jörg
dank für aufklärung.
die notwendigkkeit einer vorlängung erschlieszt sich mir leider nicht.
ich habe eine anzahl von kettenglierdern, welche die steuerzeiten angeben müszen. die länge ergibt sich aus dem erlaubten spiel.
grusz jörg
- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Jörg,
das hat nur bedingt was mit der Einstellung an sich zu tun. Es hat was mit einem einkalkulierten oder eben nicht einkalkulierten natürlichen Streckverhalten zu tun. Machen wir es mal mit Zahlen (die natürlich KEINE ECHTEN Werte darstellen, da ich die nicht kenne. ist hier nur zur Verdeutlichung gemeint!!):
Angenommen eine ungestreckte Kette hat 100 Kettenglieder, jedes Kettenglied ist 10mm lang, dann hat die Kette im Neuzustand 1.000mm => 1 Meter Länge.
Jetzt ist es so, dass dieses Material sich bei Zugbelastung streckt, sagen wir um ca. 1%. D.h, jedes Kettenglied ist anschließen 10,1mm lang, die ganze Kette "wächst" um 10mm, das Spiel zwischen den Nockenwellen beträgt damit 1 Kettenglied!
Wenn ich das vorher weiß, kann ich die Kettenglieder im Untermaß fertigen (also nur 9,9mm), die Kette mittels natürlicher Streckung (die eh passieren würde) wieder auf 10mm pro Kettenglied bringen und somit wäre die bereits gestreckte Kette 1.000mm => 1 Meter lang - exakt wie ich sie brauche!
Da das Material sich schon bis zu seiner natürlichen Streckung ausgedehnt hat, wird es sich nur bei erheblich höherer Belastung weiter strecken, und dann auch nur um einen Bruchteil dessen, was es sich bereits gestreckt hat.
Folge: die Vorgestreckte Kette hat direkt die richtige Länge und aufgrund der bereits erfolgten Vorstreckung eine höhere Formstabilität gegenüber den auftretenden Kräften.
Dein "Denkfehler" ist glaube ich folgender: Du gehst davon aus, dass sich eine Kette bei Belastung X so oder so immer weiter längt. Das ist aber so nicht richtig. Nimm das Beispiel einer Federwage: Häng ein Gewicht an die Wage das mit 10 Nm an ihr zieht, dann streckt sich die Feder darin entsprechend und zeigt 10 Nm an. Würdest du jetzt dort einen Abstands-Halter anbringen und somit verhindern, dass die Feder wieder in ihre Ruheposition geht, könntest Du das Gewicht ab- und wieder anhängen und die Feder würde sich nicht bewegen. Erst wenn du dann eine höhere Kraft (mehr Gewicht) anhängst, streckt sich die Feder weiter.
Ähnlich ist das mit der Kette: die Kräfte, die an ihr im Motorraum ziehen sind ungefähr bekannt. Wenn man die Kette nun mit diesen Kräften konfrontiert, wird sie sich aufgrund ihrer bekannten, einkalkulierten Material-Eigenschaften entsprechend strecken. Da die Kräfte im Motor nicht größer werden, wird sie sich nicht weiter strecken, sie wird nur irgendwann natürlich verschleißen. Durch den Verschleiß von Nockenwellenrädern, Kettengliedern etc. entsteht dann wieder etwas Spiel, das aber erheblich kleiner ist, als jenes, das durchs Strecken entstehen kann.
Hinzu kommt, dass - wie bereits geschrieben - die Streckung IMMER passiert - eben mal unkontrolliert in Deinem Motor, mal in einem (hoffentlich...) kontrollierten Umfeld beim Hersteller, der immer wieder zumindest stichprobenartig die Eigenschaften der gestreckten Kette prüft.
Verwendest du also eine Kette, die nicht vorgestreckt ist, läufst Du folgenden Risiken entgegen:
1.) Streckung wurde eingerechnet, aber nicht vorgestreckt
=> Kette ist SEHR stramm und geht kaum zu montieren
=> Belastung auf den Lagerböcken, Nockenwellen-Rädern etc. wird sehr hoch, was zu erhöhter Reibung und damit zu erhöhtem Verschleiß führt
=> Steuerkettenspanner wird auf dieses Maß eingestellt und wird dann nach sehr kurzer Zeit zu locker sein, Kette peitscht und beschädigt den Kettenspanner, Steuerzeiten verstellen sich permanent, Ventil droht in kontakt mit Kolben oder anderen Ventilen zu kommen => zur Vermeidung hoher Wartungsaufwand, potentiell hohe Kosten für Ersatz-Dichtungen für den Motor (Ventil-Deckel-Dichtung) inkl. Einbau falls nicht selber zu bewerkstelligen=> Kette längt sich extrem in den ersten x00 Kilometern
2.) Streckung wurde nicht eingerechnet, Kette ist nicht vorgestreckt
=> Einbau einfach, da Kette letztlich schon im Neumaß zu lang
=> Extrem-Form des o.a. 3. Punktes bis hin zur nicht mehr Einstellbarkeit der Kette über den Kettenspanner, theoretisch sogar bis zum absrpingen der Steuerkette.
Daher sind bei den meisten erhältlichen Ketten die Streckmaße mit eingerechnet. Nehme ich jetzt eben eine ungestreckte Kette, bekomme ich sie kaum montiert und muss ständig nachstellen, was eine Komfort-Einbuße und ein erheblich erhöhter Wartungsaufwand ist. Klar kann man die Kette auch ungestreckt einbauen - mit Unterarmen wie Poppey...
und mit den möglichen Folgen für Lager etc.
nu klarer?

das hat nur bedingt was mit der Einstellung an sich zu tun. Es hat was mit einem einkalkulierten oder eben nicht einkalkulierten natürlichen Streckverhalten zu tun. Machen wir es mal mit Zahlen (die natürlich KEINE ECHTEN Werte darstellen, da ich die nicht kenne. ist hier nur zur Verdeutlichung gemeint!!):
Angenommen eine ungestreckte Kette hat 100 Kettenglieder, jedes Kettenglied ist 10mm lang, dann hat die Kette im Neuzustand 1.000mm => 1 Meter Länge.
Jetzt ist es so, dass dieses Material sich bei Zugbelastung streckt, sagen wir um ca. 1%. D.h, jedes Kettenglied ist anschließen 10,1mm lang, die ganze Kette "wächst" um 10mm, das Spiel zwischen den Nockenwellen beträgt damit 1 Kettenglied!
Wenn ich das vorher weiß, kann ich die Kettenglieder im Untermaß fertigen (also nur 9,9mm), die Kette mittels natürlicher Streckung (die eh passieren würde) wieder auf 10mm pro Kettenglied bringen und somit wäre die bereits gestreckte Kette 1.000mm => 1 Meter lang - exakt wie ich sie brauche!
Da das Material sich schon bis zu seiner natürlichen Streckung ausgedehnt hat, wird es sich nur bei erheblich höherer Belastung weiter strecken, und dann auch nur um einen Bruchteil dessen, was es sich bereits gestreckt hat.
Folge: die Vorgestreckte Kette hat direkt die richtige Länge und aufgrund der bereits erfolgten Vorstreckung eine höhere Formstabilität gegenüber den auftretenden Kräften.
Dein "Denkfehler" ist glaube ich folgender: Du gehst davon aus, dass sich eine Kette bei Belastung X so oder so immer weiter längt. Das ist aber so nicht richtig. Nimm das Beispiel einer Federwage: Häng ein Gewicht an die Wage das mit 10 Nm an ihr zieht, dann streckt sich die Feder darin entsprechend und zeigt 10 Nm an. Würdest du jetzt dort einen Abstands-Halter anbringen und somit verhindern, dass die Feder wieder in ihre Ruheposition geht, könntest Du das Gewicht ab- und wieder anhängen und die Feder würde sich nicht bewegen. Erst wenn du dann eine höhere Kraft (mehr Gewicht) anhängst, streckt sich die Feder weiter.
Ähnlich ist das mit der Kette: die Kräfte, die an ihr im Motorraum ziehen sind ungefähr bekannt. Wenn man die Kette nun mit diesen Kräften konfrontiert, wird sie sich aufgrund ihrer bekannten, einkalkulierten Material-Eigenschaften entsprechend strecken. Da die Kräfte im Motor nicht größer werden, wird sie sich nicht weiter strecken, sie wird nur irgendwann natürlich verschleißen. Durch den Verschleiß von Nockenwellenrädern, Kettengliedern etc. entsteht dann wieder etwas Spiel, das aber erheblich kleiner ist, als jenes, das durchs Strecken entstehen kann.
Hinzu kommt, dass - wie bereits geschrieben - die Streckung IMMER passiert - eben mal unkontrolliert in Deinem Motor, mal in einem (hoffentlich...) kontrollierten Umfeld beim Hersteller, der immer wieder zumindest stichprobenartig die Eigenschaften der gestreckten Kette prüft.
Verwendest du also eine Kette, die nicht vorgestreckt ist, läufst Du folgenden Risiken entgegen:
1.) Streckung wurde eingerechnet, aber nicht vorgestreckt
=> Kette ist SEHR stramm und geht kaum zu montieren
=> Belastung auf den Lagerböcken, Nockenwellen-Rädern etc. wird sehr hoch, was zu erhöhter Reibung und damit zu erhöhtem Verschleiß führt
=> Steuerkettenspanner wird auf dieses Maß eingestellt und wird dann nach sehr kurzer Zeit zu locker sein, Kette peitscht und beschädigt den Kettenspanner, Steuerzeiten verstellen sich permanent, Ventil droht in kontakt mit Kolben oder anderen Ventilen zu kommen => zur Vermeidung hoher Wartungsaufwand, potentiell hohe Kosten für Ersatz-Dichtungen für den Motor (Ventil-Deckel-Dichtung) inkl. Einbau falls nicht selber zu bewerkstelligen=> Kette längt sich extrem in den ersten x00 Kilometern
2.) Streckung wurde nicht eingerechnet, Kette ist nicht vorgestreckt
=> Einbau einfach, da Kette letztlich schon im Neumaß zu lang
=> Extrem-Form des o.a. 3. Punktes bis hin zur nicht mehr Einstellbarkeit der Kette über den Kettenspanner, theoretisch sogar bis zum absrpingen der Steuerkette.
Daher sind bei den meisten erhältlichen Ketten die Streckmaße mit eingerechnet. Nehme ich jetzt eben eine ungestreckte Kette, bekomme ich sie kaum montiert und muss ständig nachstellen, was eine Komfort-Einbuße und ein erheblich erhöhter Wartungsaufwand ist. Klar kann man die Kette auch ungestreckt einbauen - mit Unterarmen wie Poppey...
nu klarer?
LG
Lothar
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jl-zane
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo lothar,
über deine sehr ausführliche antwort habe ich lange nachgedacht.
nun meine überlegungen:
- eine kette besitzt eine max. bereich bis sie reiszt. die max. zuglast sollte man mit plus-faktor von 1,5- 2 an sicherheit sehen (?).
- bei einem leichten zugbetrieb, nw., sollten diese ketten stark unterfordert sein.
- wichtiger ist n.m.m. die abnutzung der zahnräder. dort sind die einzelnen glieder sicher gelagert, oder werden nach abnutzung der zähne gelängt.
- wenn ich eine kette vorlänge, bringe ich spiel zwischen bolzen und steg.
- ein vorgelängtes spiel ist n.m.m ein hammerwerk. falls die kette zu viel vorgelängt wurde, als dies die eingelaufenen zahnräder hergeben, gibt es immer einen ruck, nachdem die kette wieder frei läuft??
- geschriebenem entsprechend, ist eine neue kette nicht willenlos zu längen, sondern, falls erforderlich nachzuspannen????
grüsze jörg
über deine sehr ausführliche antwort habe ich lange nachgedacht.
nun meine überlegungen:
- eine kette besitzt eine max. bereich bis sie reiszt. die max. zuglast sollte man mit plus-faktor von 1,5- 2 an sicherheit sehen (?).
- bei einem leichten zugbetrieb, nw., sollten diese ketten stark unterfordert sein.
- wichtiger ist n.m.m. die abnutzung der zahnräder. dort sind die einzelnen glieder sicher gelagert, oder werden nach abnutzung der zähne gelängt.
- wenn ich eine kette vorlänge, bringe ich spiel zwischen bolzen und steg.
- ein vorgelängtes spiel ist n.m.m ein hammerwerk. falls die kette zu viel vorgelängt wurde, als dies die eingelaufenen zahnräder hergeben, gibt es immer einen ruck, nachdem die kette wieder frei läuft??
- geschriebenem entsprechend, ist eine neue kette nicht willenlos zu längen, sondern, falls erforderlich nachzuspannen????
grüsze jörg
- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Hallo Jörg,
da ist wohl die Kern-Information in meiner langen Erklärung untergegangen,
. Daher hier noch mal:
Vorgelängte Ketten sind eher selten heutzutage, kommen aber durchaus vor. Viel eher aber gibt es Ketten, die je nach Einsatz-Gebiet entsprechend präpariert werden, entweder mit Öl (Automotive-Ketten, die im Öl laufen, also Primär-Ketten oder eben Steuerketten) bzw. Fett (Ketten, die im "offenen" Bereich laufen, einem Fettkasten etc. - Fahrradketten oder eben offenliegende Ketten wie z.B. die Starterkette bei der 750er Laverda.
Die Fett-präparierten Ketten werden in heißem Fett "ertränkt", wodurch sich die Zwischenräume zwischen Nietstiften und Rollen mit Fett füllen, was nach Erkalten kaum noch weg geht. Diese Ketten sind steifer im Neuzustand durch ein quasi "Null-Spiel" (durchs Fett...). Schwierig zu schließen, wäscht sich das Fett im Laufe des Betriebes raus und wird durch Öl ersetzt. Hier besteht die Gefahr, dass diese (vermeintliche) Längung auf den ersten Kilometern bereits geschieht, die Kette dann - da auf Einbaumaß eingestellt - zu locker wird und Schäden entstehen wie oben angegeben.
Bei den Automotive Ketten ist hier nur ein leichter Öl-Film, wodurch das Spiel zwischen Nietstift und Rollen nicht vom Fett gehalten wird und somit die Kette - wenn unter Spannung - länger ist. Hierdurch lässt sie sich einfacher schließen, hat im normalbetrieb das Spiel was sie braucht um leicht zu laufen und wird durch das Öl des Motors bei jeder Umdrehung geschmiert.
Letztere werden gerne als "vorgelängt" bezeichnet, was weniger mit der tatsächlichen Streckung des Materials zu tun hat (was früher wohl eher ein Thema war, als die Ketten vom Material her schwächer ausgelegt waren - daher auch noch meine Ausführungen oben) als vielmehr mit der anderen Vorbehandlung und damit einer fehlenden "Nachstreckung", da hier eben das Fett (der "Platzhalter" quasi) fehlt.
Hoffe, das hat weitergeholfen
Liebe Gruesze
da ist wohl die Kern-Information in meiner langen Erklärung untergegangen,
Hab im Übrigen die Zeit auch mal genutzt und aus sachkundiger Quelle "geschöpft"...:Laverdalothar hat geschrieben: Jetzt ist es so, dass dieses Material sich bei Zugbelastung streckt, sagen wir um ca. 1%. D.h, jedes Kettenglied ist anschließen 10,1mm lang, die ganze Kette "wächst" um 10mm, das Spiel zwischen den Nockenwellen beträgt damit 1 Kettenglied!
Wenn ich das vorher weiß, kann ich die Kettenglieder im Untermaß fertigen (also nur 9,9mm), die Kette mittels natürlicher Streckung (die eh passieren würde) wieder auf 10mm pro Kettenglied bringen und somit wäre die bereits gestreckte Kette 1.000mm => 1 Meter lang - exakt wie ich sie brauche!
Vorgelängte Ketten sind eher selten heutzutage, kommen aber durchaus vor. Viel eher aber gibt es Ketten, die je nach Einsatz-Gebiet entsprechend präpariert werden, entweder mit Öl (Automotive-Ketten, die im Öl laufen, also Primär-Ketten oder eben Steuerketten) bzw. Fett (Ketten, die im "offenen" Bereich laufen, einem Fettkasten etc. - Fahrradketten oder eben offenliegende Ketten wie z.B. die Starterkette bei der 750er Laverda.
Die Fett-präparierten Ketten werden in heißem Fett "ertränkt", wodurch sich die Zwischenräume zwischen Nietstiften und Rollen mit Fett füllen, was nach Erkalten kaum noch weg geht. Diese Ketten sind steifer im Neuzustand durch ein quasi "Null-Spiel" (durchs Fett...). Schwierig zu schließen, wäscht sich das Fett im Laufe des Betriebes raus und wird durch Öl ersetzt. Hier besteht die Gefahr, dass diese (vermeintliche) Längung auf den ersten Kilometern bereits geschieht, die Kette dann - da auf Einbaumaß eingestellt - zu locker wird und Schäden entstehen wie oben angegeben.
Bei den Automotive Ketten ist hier nur ein leichter Öl-Film, wodurch das Spiel zwischen Nietstift und Rollen nicht vom Fett gehalten wird und somit die Kette - wenn unter Spannung - länger ist. Hierdurch lässt sie sich einfacher schließen, hat im normalbetrieb das Spiel was sie braucht um leicht zu laufen und wird durch das Öl des Motors bei jeder Umdrehung geschmiert.
Letztere werden gerne als "vorgelängt" bezeichnet, was weniger mit der tatsächlichen Streckung des Materials zu tun hat (was früher wohl eher ein Thema war, als die Ketten vom Material her schwächer ausgelegt waren - daher auch noch meine Ausführungen oben) als vielmehr mit der anderen Vorbehandlung und damit einer fehlenden "Nachstreckung", da hier eben das Fett (der "Platzhalter" quasi) fehlt.
Hoffe, das hat weitergeholfen
Liebe Gruesze
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Lothar
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jl-zane
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
hallo lothar,
nichts für ungut!
ich bedanke mich für alles, aber vor über 50 jahren waren ölgeschmierte ketten schon gang und gebe (, warum werden dann heute noch ketten, wie vor 100 jahren, behandelt?).
das eigentliche problem besteht doch beim anwender oder der konstruktion. von letzterem habe ich hier noch nichts gelesen.
dank und grusz jörg
nichts für ungut!
ich bedanke mich für alles, aber vor über 50 jahren waren ölgeschmierte ketten schon gang und gebe (, warum werden dann heute noch ketten, wie vor 100 jahren, behandelt?).
das eigentliche problem besteht doch beim anwender oder der konstruktion. von letzterem habe ich hier noch nichts gelesen.
dank und grusz jörg
- Laverdalothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Hi Jörg,jl-zane hat geschrieben:hallo lothar,
nichts für ungut!
ich bedanke mich für alles, aber vor über 50 jahren waren ölgeschmierte ketten schon gang und gebe (, warum werden dann heute noch ketten, wie vor 100 jahren, behandelt?).
das eigentliche problem besteht doch beim anwender oder der konstruktion. von letzterem habe ich hier noch nichts gelesen.
dank und grusz jörg
naja - Materialveränderung, unterschiedliche Materialstärken und -Eigenschaften, unterschiedliche Einsatzgebiete, Kostendruck usw. usw. haben alle Einfluß auf das Produkt. Das ist auch schon seit über 100 Jahren so...
Konstruktionsbedingt hab ich das oben alles erklärt. Wenn Dir was fehlt müsstest Du etwas konkreter Fragen, bitte.
LG
Lothar
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
dank an alle,
mir geht es nicht um den bart des kaisers, sondern um die technik und deren notwendigkeiten. deren sind bei diesem thema meinerseits genug getan.
grüsze jörg
mir geht es nicht um den bart des kaisers, sondern um die technik und deren notwendigkeiten. deren sind bei diesem thema meinerseits genug getan.
grüsze jörg
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Re: Steuerkette fast zu kurz!
Liebe Gemeinde,
ist schon eine Weile her, da konnte ich die, vom Laverda-Händler meines Vertrauens, anstandslos ersetzte Steuerkette einbauen. Diese ist jetzt lang genug, liess sich problemlos schliessen, und hatte genug Spiel um sauber eingestellt zu werden. Die Erste scheint also nicht vorgelängt gewesen zu sein.
Kurz gesagt, so wie ich mir das als Mechaniker vorgestellt habe. 8)
An dieser Stelle vielen Dank an alle die ihr Wissen weitergegeben und die Sache mit Bildern anschaulich dargestellt haben.
Freue mich auf weiterhin interessanten Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Leider sind im Verlauf der Diskussion die Wogen hoch gegangen. Deshalb nehme ich,zu den von jl-zane vorgetragenen Attacken kurz Stellung und schliesse für mich das Thema ab.
Lieber Jörg
- Ich habe ursprünglich eine (wie Lothar u. A. festgestellt haben) klare, einfache Frage gestellt, auf die zahlreiche nützliche Antworten eingegangen sind.
- Wenn du grundsätzliche Fragen zu diesem Thema hast, dann starte doch einfach ein neues z.B. „Wie funktioniert überhaupt eine kettengetriebene Ventilsteuerung“.
- Warum beklagst du dich über fehlende Hilfsbereitschaft, derweil ich der bin der um Rat gefragt hat?
- Ich bin nach wie vor bereit dir nach bestem Wissen und Gewissen Hilfestellung zu leisten.
- Auf deine, folgend zitierten, Posts kann ich dir jedoch keine sinnvolle Antwort geben, da für mich nicht erkennbar ist, auf was du hinaus willst
"entweder geht dies nur gegen geld, oder andere wiszen auch was?(zähne zählen usw. ...) ",
"dreimal die zähne zählen und die markierungen weitergeben und schon paszt die kette wie ein handschuh! ",
"es gibt auch leute, welche bis 50 (fünfzig) gegen euro zählen und dann daraus einen auftrag machen!"
- Wenn du anscheinend Knatsch mit einer Fachwerkstatt hast, ist das eher ein eigenes Thema was nicht unbedingt in den „Technik“ Bereich gehört. Weiters wird es wohl kaum jemandem nützen, solange Namen und Sachverhalt nicht bekannt sind.
Nimms mir nicht übel Jörg, aber das waren noch ein paar Sachen die meinerseits gesagt sein mussten.
Grüsse und schönes Wochenende
Florian
ist schon eine Weile her, da konnte ich die, vom Laverda-Händler meines Vertrauens, anstandslos ersetzte Steuerkette einbauen. Diese ist jetzt lang genug, liess sich problemlos schliessen, und hatte genug Spiel um sauber eingestellt zu werden. Die Erste scheint also nicht vorgelängt gewesen zu sein.
Kurz gesagt, so wie ich mir das als Mechaniker vorgestellt habe. 8)
An dieser Stelle vielen Dank an alle die ihr Wissen weitergegeben und die Sache mit Bildern anschaulich dargestellt haben.
Freue mich auf weiterhin interessanten Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Leider sind im Verlauf der Diskussion die Wogen hoch gegangen. Deshalb nehme ich,zu den von jl-zane vorgetragenen Attacken kurz Stellung und schliesse für mich das Thema ab.
Lieber Jörg
- Ich habe ursprünglich eine (wie Lothar u. A. festgestellt haben) klare, einfache Frage gestellt, auf die zahlreiche nützliche Antworten eingegangen sind.
- Wenn du grundsätzliche Fragen zu diesem Thema hast, dann starte doch einfach ein neues z.B. „Wie funktioniert überhaupt eine kettengetriebene Ventilsteuerung“.
- Warum beklagst du dich über fehlende Hilfsbereitschaft, derweil ich der bin der um Rat gefragt hat?
- Ich bin nach wie vor bereit dir nach bestem Wissen und Gewissen Hilfestellung zu leisten.
- Auf deine, folgend zitierten, Posts kann ich dir jedoch keine sinnvolle Antwort geben, da für mich nicht erkennbar ist, auf was du hinaus willst
"entweder geht dies nur gegen geld, oder andere wiszen auch was?(zähne zählen usw. ...) ",
"dreimal die zähne zählen und die markierungen weitergeben und schon paszt die kette wie ein handschuh! ",
"es gibt auch leute, welche bis 50 (fünfzig) gegen euro zählen und dann daraus einen auftrag machen!"
- Wenn du anscheinend Knatsch mit einer Fachwerkstatt hast, ist das eher ein eigenes Thema was nicht unbedingt in den „Technik“ Bereich gehört. Weiters wird es wohl kaum jemandem nützen, solange Namen und Sachverhalt nicht bekannt sind.
Nimms mir nicht übel Jörg, aber das waren noch ein paar Sachen die meinerseits gesagt sein mussten.
Grüsse und schönes Wochenende
Florian
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