Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

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Sigi
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Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

Beitrag von Sigi »

Hi,

war jemand unten? Wie war es denn?

Gruß
Sigi
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Michel
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Re: Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

Beitrag von Michel »

Hi Sigi,

ja, der Matthias und ich sind runtergefahren. Am Freitag früh um 7 Uhr ging es bei gutem Wetter in Freising los. Nach ziemlich langer Fahrt (ca. 600 km, s.u.) kamen wir gegen 18:00 Uhr einigermaßen k.o. in Breganze an.

Unsere erste Anlaufstelle war Riccardo Oro, wo wir gleich den Hans, den Wilfried sowie einen weiteren Kumpel trafen. Da es schon recht spät war, machten wir uns auf den Weg zu unserer „Unterkunft“. Dort wurden wir ganz nett von zwei Herren begrüßt, die zum Organisationsteam gehörten. Sie erklärten uns, dass es am Abend noch ein gemeinsames Essen in einer Pizzeria nicht weit vom Sportplatz geben würde. Eigentlich gingen wir davon aus, dass wir in einer Halle schlafen könnten (war wohl die Jahre zuvor so). Es stellte sich dann aber heraus, dass als Übernachtungsmöglichkeit nur einen Rasenplatz am Campo Sportivo auf halber Strecke zwischen Laverda-Werk und Innenstadt zur Verfügung gestellt wurde. Da wir nur mit leichten Gepäck unterwegs waren, d.h. ohne Zelt, blieb uns nichts anderes übrig, als auf eine Nacht unter freiem Himmel - aber neben den Laverdas schlafend - einzustellen. Zum Glück war der Platz eingezäunt und auch nur durch einen schmalen Zugangsbereich zugänglich, so dass wir ohne Sorgen unsere Motorräder, die Klamotten und unser Gepäck liegen lassen konnten und zusammen mit Laverdisti aus Slowenien, Italien und den Niederlanden (ich hab selten zwei so aufgepackte 750 SF Laverdas gesehen: beide mit Seitenkoffer, Topcase, Tankrucksack sowie zwei Gepäckrollen bzw. Sozia) zum gemeinsamen Abendessen gehen konnten. Dort trafen wir auch auf Helmut und Doris aus Rohrdorf (liebe Grüße an Euch!).

Am Samstag gegen 9 Uhr war am Marktplatz in Breganze Treffpunkt. Ich schätze mal, dass so gegen 80 – 100 Laverdas sowie einige andere Motorräder auf dem Platz standen. Gegen 10:30 Uhr wurden wir dann aufgefordert, uns bereit für die Ausfahrt zu machen. Wir stellten uns in einer großen Schlange auf, die warteten mit laufenden Motoren (und nervösen Gasstößen), dass es endlich losgeht. Das Team hatte professionelle Tourguides engagiert (mit dicken BMW´s, gelben Westen , Walkie-Talkie und Trillerpfeifen), die auf den Motorrädern stehend uns endlich Handzeichen zum Start des Laverda-Korsos gaben. Wir fuhren erwartungsvoll vom Markplatz die nächste Straße rechts und dann - in die Weinkellerei von Breganze. Das waren so ca. 500 m Fahrstrecke. Also Motorräder abgestellt, Klamotten ausgezogen und erstmal zur Besichtigung mit anschließender Weinprobe (ok, ok, leckerer Laverda-Wein!).

Gegen 12 Uhr gings dann weiter: wir wurden in sechs Gruppen (mit je einem dieser Tourguides) eingeteilt, und dann ging es mit der eigentlichen Ausfahrt los. Mit dabei bei unserer Gruppe war auch der Augusto Brettoni – das war schon cool, den Brettoni mit seiner alten Dreizylinder im Rückspiegel zu sehen (hehehe) - ok er hat mich auch mal überholt... Nach ca. 30 km Richtung Nord-Westen ging es zu einem Agriturismo – einem Bauernhof, die in einer Gaststube ihre selbst hergestellten Produkte anboten – hier gab es Brot, Käse, Salami, eingelegtes Gemüse und schon wieder: Wein. Es scheint, dass die italienischen Motorradfahren auch tagsüber während einer Tour für uns Deutsche ein eher ungezwungenes Verhältnis zum Alkohol haben. Die Tour führte uns weiter nach Cogollo die Cengio und dann über eine wunderbare Passstrecke nach Asagio, das auf der Hochebene Altopiano dei sette Communi liegt (Fahrtstecke ca. 40 km). Ziel war ein schönes Ausflugscafé (der Ortsteil heißt Kaberlaba) wo wir mit den anderen Gruppen wieder zusammentrafen. Hier gab es wieder einen Imbiss mit Brot, Käse, kaltem Braten, Obst – und wieder Alkohol – diesmal aber Bier - das Treffen wurde übrigens auch von der Forst-Brauerei gesponsort. Nach ca. 2 Stunden essen , die schöne Gegend genießen und fachsimpeln fuhren wir dann alle gemeinsam über Lusiana und Maróstica zurück nach Breganze.

Gegen 17:00 hielt dann der Piero Laverda einen netten Dia-Vortrag (manche kennen den schon). Das besondere war aber, dass einige Laverda-Protagonisten aus den 50er, 60er und 70er Jahren anwesend waren, die er ans Rednerpult holte und mit kleinen Anekdoten würdigte. Leider konnte ich mir die Namen nicht merken – es war auf alle Fälle rührend. Um ca. 18:30 war der Vortrag zu Ende, und das Programm sah ein großes Essen irgendwo außerhalb von Breganze vor. Wir hatten uns aber nach dem doch schon recht vollen Tagesprogramm ausgeklingt und gingen in kleiner Runde (Doris und Helmut aus Rohrdorf, Thomas aus Lauf , Matthias und ich) in eine Pizzeria und ließen den Tag mit feiner Pizza, gutem Vino rosso ruhig ausklingen.

In der Nacht zum Sonntag hat es dann mal geregnet. Zum Glück gab es auf dem Sportgelände eine überdachte Tribüne – und so haben wir die zweite Nacht nicht neben unseren Laverda´s, aber dafür im Trockenen verbracht. Am Sonntag gab es noch mal offizielles Programm, an dem wir aber nicht teilnahmen- wir hatten ja noch ein gutes Stück zum Heimfahren (Strecke s.u.). Auf der Rückfahrt waren wir zu dritt: Thomas mit seiner Electronica, Matthias und ich (laute Laverdas machen Spaß – mehr laute Laverdas machen noch mehr Spaß.... ist zwar bescheuert – ist aber so!). Zuhause war ich dann so gegen 22:00 Uhr – wieder ziemlich k.o...

Insgesamt hat alles gepasst: tolle Strecken, nette Leute, keine Defekte oder Unfälle, gutes Wetter . Aus meiner Sicht ist es auch ein wirklich schönes Treffen, d.h. schönes Programm (Siehe auch http://www.3cmoto.it/) , gute Organisation und nette Gastgeber. Wenn es zeitlich klappt, wird ich wohl nächstes Jahr wieder hindüsen. Übrigens: für das Programm ohne das Abendessen am Samstag war ein Obolus von 25€ fällig – aus meiner Sicht völlig ok.

Grüße Michel





Hinfahrt:
Holzkirchen- Tölz - Sylvenstein - Vorderriß - Mittenwald – Zirl – Mutters - Brenner-Bundesstraße – Sterzing – Penser Joch – Bozen – Mendel-Pass – Sanzeno – Spormaggiore – Lago di Molveno – Lomaso – Lago di Tenno – Riva – Rovereto – Fugazze-Pass (absolut stark!) – Schio – Zane – Breganze

Rückfahrt:
Salcedo – Lusiana – Asiago – Gállio – Foza – Ènego – Telve – Manghen-Pass – Cavalese – Lavazè-Pass – Bozen – Brenner-Bundesstraße – Innsbruck – Zirler Berg - Kesselberg – Bad Tölz – Holzkirchen - München
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Sigi
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Re: Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

Beitrag von Sigi »

hallo Michel,

danke für den schönen detailierten Bericht.
Schade dass ich keine Zeit hatte runterzufahren.
(laute Laverdas machen Spaß – mehr laute Laverdas machen noch mehr Spaß.... ist zwar bescheuert – ist aber so!).
ich seh daran nichts bescheuertes, das ist Fakt!

Gruß
Sigi
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Laverdalothar
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Re: Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

Beitrag von Laverdalothar »

Sigi hat geschrieben:
(laute Laverdas machen Spaß – mehr laute Laverdas machen noch mehr Spaß.... ist zwar bescheuert – ist aber so!).
ich seh daran nichts bescheuertes, das ist Fakt!

Gruß
Sigi

So das ist!! Werde nie das Gänsehaut-Feeling vergessen, als wir 1997 im Korso mit ca. 250 Laverdas plus noch ein paar Guzzis und Ducatis zum vermeintlichen 50-Jährigen Jubiläum von Laverda gefahren sind.

Die Leute winkten von allen Seiten, ältere Damen hämmerten ihren Ellenbogen in die Seite ihrer Männer, mit der linken auf uns zeigend und mit einem fast irren Blick ausrufend "Tutti Laverda, tutti Laverda!!".

Oder als wir hinter einer Kreuzung zum sammeln nach dem Abbiegen anhielten und aus einem Friseur-Laden eine Frau und zwei Männer raus gelaufen kamen, der eine Mann nur halb rasiert (Rest des Gesichtes noch voller Schaum) und mit einem schaumverschmierten Umhang um standen sie wild winkend und applaudierend am Straßenrand.

Oder bei meinem ersten Treffen in Breganze, wo wir in die Stadt fuhren um zum Marktplatz zu gelangen. Plötzlich Stau, nix ging mehr. Wir fuhren unter kräftigen Gasstößen links an den Autos vorbei, bis wir plötzlich ganz vorne eine Straßensperre sahen und einen Polizisten, der uns heranwinkte. Schuldbewusst und im Standgas (..!!) fuhren wir zu ihm und durch die Absperrung, die er für uns öffnete. Als wir die Motorräder ausmachten um unsere Papiere zu zücken, drehte sich der Polizist zu uns, schaute ganz verdutzt, machte mit der rechten Hand eine Drehbewegung wie beim Gasgeben und zeigte mit der linken Richtung Innenstadt. Als wir unsicher lächelten, grinste er breit zurück, deutete auf unsere Motorräder und schlug sich mit der Faust leicht auf die Herzgegend mit einem leicht schmachtenden Blick...

Oder bei einer anderen Tour, wo wir auf einen Kreisel zufuhren (da es bei der Anreise geregnet hatten, waren wir alle in Jeans und T-Shirt unterwegs...). Links auf der Gegenfahrbahn stand ein blauer Polizei-Wagen, dahinter ein Polizei-Motorrad. Der Motorrad-Polizist sieht uns kommen, zückt seine Kelle und - geht auf den Kreisel und hält die Autos an!!! Als wir uns bedanken grinst er mit einem leicht gerührten Blick zurück und macht eine kleine Handbewegung (der Bayer würde sagen "Passt scho").

Und so reihen sich die Erlebnisse aneinander... Muss jetzt aufhören, sonst werde ich die Pickel auf dem Unterarm nie wieder los... :mrgreen:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Matthias Geyer
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Re: Wie war denn das 3C-Moto Treffen in Breganze?

Beitrag von Matthias Geyer »

Hi Michael,
hast Du toll beschrieben unsere Tour, bloß ein Detail hätt ich noch:
wie wir's uns am Altoplano mit den zwei Italienern und ihren 600 Supersportlern gegeben haben, 40 km auf der letzten Rille, Kurve auf Kurve, wurde nie eng und hat irren Spaß gemacht, die zwei älteren Italiener mit ihren Guzzis am Straßenrand die uns frenetisch angefeuert haben, und das Finale wo uns die 600er Piloten vorbeigewunken haben weil wir einfach nicht aus ihren Rückspiegeln verschwinden wollten, Mann war das geil!!
Laverda-fahren hält jung!!

Ciau bis bald
Matthias
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