Getriebe

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Moderator: Jürgen W.

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thomas m
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Getriebe

Beitrag von thomas m »

Ich habe eine Frage zum Getriebe meiner 1200 Laverda von 1980 mit 40tkm.

In der Regel lassen sich alle Gänge sauber schalten, auch wenn die Leerlaufkontrollleuchte im 1. Gang und im Leerlauf leuchtet. Wie gesagt, ob Motor kalt oder warum, in der Regel kein Problem, Schaltung funktioniert. Trotzdem kommt es so alle 50 km mal vor, dass beim Hochschalten zwischen dem 4 und 5 Gang das Getriebe keinen Kraftschluss hat, also quasi einen Leerlauf zwischen dem 4. und 5. Gang hat. Dann ziehe ich halt die Kupplung und schalte runter in den 3. Gang. Danach geht wieder alles als wenn nix gewesen wäre.

Nun habe ich ja gelernt, dass eine Laverda so seine Eigenarten hat, gehört dieses Getriebeverhalten auch dazu?


Beste Grüße aus Kiel

Thomas
Laverda 1200
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Laverdalothar
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Re: Getriebe

Beitrag von Laverdalothar »

Moin,

sind die Schaltwege oben wie unten gleich weit? Falls nicht, würde ich da mal die Grundeinstellung prüfen und über den kleinen Exzenter hinter dem Schaltdeckel das einstellen (Beschreibung findest Du in der Reparatur-Anleitung).

Neutral sollte im ersten Gang ausgehen. Da stimmt die Ausdistanzierung des Neutral-Schalters wahrscheinlich nicht.
LG

Lothar

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Thomas aus LAU
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Re: Getriebe

Beitrag von Thomas aus LAU »

Hallo Thomas,

ich glaube wir hatten im Forum das Thema schon mal.

Ich würde wie folgt vorgehen:
- Das Gehäuseteil mit Kupplungsausrückmechanismus und Schaltautomat hat nicht eine exakt definierte Position beim Festschrauben.
Deshalb das Teil so befestigen, dass sich die Schaltwalze mit dem Antriebszahnrad noch dreht und jeweils einrastet aber auch so, dass das Zahnrad vom Schaltautomat dazu kein Spiel hat. Damit garantierst Du die exakte Übertragung der Drehbewegung des Schaltautomaten an die Schaltwalze.
((Ich hasse es, wenn in Schalt- oder Bremsgestängen Spiel ist))

- Prüfe bitte, ob die Arme Deiner Schaltgabel mit den Klauen am Schaltautomat nicht aufgebogen sind bzw. dass dort kein Arm einen Haarriß hat. Ich hatte das jetzt schon mehrfach bei Motoren gesehen die eine höhere Laufleistung hatten (Ermüdung bzw. überlastet). Kann man ggf. leicht schweißen und dabei gleich eine Verstärkungsstrebe einschweißen, wie es bei einigen 750er SFC´s und Dreizylindern gemacht wurde.

-Prüfe, dass die Feder noch einigermaßen die richtige Form und Lage hat sowie dass die dünne Anlaufscheibe korrekt montiert ist.

- die Exzenterschraube zum Justieren der Schaltgabel kann man in zwei Positionen montieren. Ich empfehle Dir den Exzenter nach rechts schauen zu lassen = etwas längere Schaltbewegung.

- Setze zuerst den Abschlussdeckel auf und befestige am Schalthebel mit Klebeband einen Bleistift der auf Deinem Gehäuse aufliegt.
Durch hoch- und runterschalten kannst Du am Gehäuse exakt Deinen Schaltweg markieren. Hoch und runter müssen exakt gleich sein!

- Den O-Ring zwischen Deckel und Schalthebel nicht vergessen. Bei zu großem Spaltmaß eine dünne Beilagscheibe einsetzen. Der Hebel muss sich aber noch leicht bewegen.

- der Leerlaufschalter sollte innen am Tastende noch einigermassen rund sein. Eine ungenaue Leerlaufanzeige kannst Du mit dickerer oder dünneren Dichtscheiben korrigieren.

Wenn das alles so gemacht wird (und die Rastfeder innen im Getrieb an der Schaltwalze grundsätzlich ok ist) bekommt man ein sehr gut schaltbares Getriebe.

Gruß von Thomas aus LAU
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