Benzinpumpe nachrüsten

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Moderator: Jürgen W.

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Laverdalothar
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Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

Moin Männers, brauche mal einen Rat von KFZ-Elektrik erfahrenen Menschen...

nachdem ich mir ja bei der 1000 SFC mit den Keihins bei Vollgas ein Einlaßventil verglüht habe (Sprit-Anschluß nur einfach und linksseitig, so dass der rechte Vergaser keinen Sprit mehr bekam bei Vollgas), rüste ich nun nach der Motor-Revision entsprechend nach.

Hierzu fehlt mir jetzt die Ansteuerung der Pumpe. Diese soll folgendes können:

-Zündschloss auf "ON" => Pumpe bekommt Saft um die eventuell leeren Schwimmerkammern zu füllen
-Geht der Motor innerhalb von 5-10 Sekunden nicht an, soll die Pumpe abschalten
-Ebenso soll die Pumpe abschalten, Sobald der Motor ausgeht

Es gibt diverse Schaltungs-Zeichnungen im Netz, die aber alle samt nicht das Szenario oben für die Laverda abbilden, da sie a) keine Zeitschaltung haben und b) die Laverda weder Öldruck noch Ladekontroll-Leuchte hat, die für diese Schaltungsbeispiele jeweils nötig sind.

Frage: Gibt es ein Relais, dass beim Einschalten der Zündung für 10 Sekunden (oder 5 wegen mir) Strom durchschaltet und dann - auch wenn Strom anliegt auf der Eingangsseite - abschaltet? Hab da kein richtiges gefunden

Frage2: wenn man als Indikator für das Laufen des Motors die Lichtmaschine nehmen würde - wo und wie greift man dann ab? Überlegung war, das nach dem Regler zu tun. Da ist aber der Kontakt direkt mit dem Batterie-Plus, was dazu führen würde, dass man permanent Strom hätte. Lösung wäre, eine Diode einzuschleifen so dass der Strom von der Batterie nicht zur Pumpe geht (oder zum Relais) sondern nur vom Regler zum Relais und von da zur Batterie. Da wäre dann aber die Frage, ob die Pumpe und/oder die Diode die ankommende Ampere-Leistung aushält. Theoretisch fließen hier ja bis zu 15A bei der 230W Lima der SFC...

Hat einer noch eine andere Idee? Zündspule hatten wir auch schon überlegt, haben aber bedenken, dass wenn man auf den Ausgang geht, dieser ja eigentlich ein Masse-Anschluß ist und ggf. getaktet wird durch die Zündung, was dem Relais nicht gut bekommt...
LG

Lothar

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RGS
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von RGS »

Hallo Lothar,

ist ja kein kleiner Umbau ----- rüste dein System auf Original mit 2 Einspeisungen zurück.
Ist doch viel einfacher und Laverda erprobt.

Zum testen würde ich die Schwimmerkammern abbauen , Auffanggefäß mit Kanister unterstellen und die Sprithähne für 5 Minuten öffnen.
Dann die durchgelaufene Menge auf 1 Stunde multiplizieren .

Bei sauberen Spritfiltern und guten Hähnen sollten da zwischen 20 - 25 Liter locker durch laufen ..... .

Ich habe z.Z. an meinen TMR´s auch nur eine Einspeisung und wollte im Winter auf 2 Stück zurückbauen.
Mein Verbrauch momentan zwischen 7-8 Liter.

LG Jürgen
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Gerald
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Gerald »

Hallo Lothar,
Was ist mit einem potentialfreiem Signal aus der Zündung? Da gibt es einiges im KFZ Bereich was deine Anforderungen erfüllen sollte.

HTH
Gerald
Thomas aus LAU
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Thomas aus LAU »

Hallo Lothar,

vorausgesetzt Deine Tankunterkante liegt über dem Niveau der Schwimmerkammer würde ich versuchen ohne eine elektrische Pumpe auszukommen.
Mit ein oder besser zwei Unterdruck-Benzinpumpe(n) sollte das doch störungsfrei gehen.
https://www.ebay.de/itm/ORIGINAL-HYUNDA ... SwsTtbmnhI
oder besser:
https://www.ebay.de/itm/Suzuki-GSF-600- ... SwQGFcRy6Y

Alternativ gibt es natürlich Relais, die nax X Sekunden wieder abfallen.
Beispiele :
- www.conrad.de/de/p/kemo-b042-zeitrelais ... 45241.html
- www.conrad.de/de/p/finder-85-04-0-012-z ... 04300.html

Wichtig: Benzinschläuche/Benzinfilter so verlegen, dass keine Luftblasen entstehen können.

Gruß von Thomas aus LAU
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Thomas R.
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Thomas R. »

Hallo Lothar,
- du kannst das Relais über den Killschalter ein-/ausschalten.
- Über den Startknopf, bekommt die Pumpe erstmal Strom, damit die Schwimmerkammern Sprit bekommen.
- Damit die Pumpe über das Relais seinen Strom bekommt und von der Batterie unabhängig ist, nimmst du die im originalen
nicht verwendeten Lichtmaschinenwicklungen und die sind für Spannungsversorgung von der Pumpe.
So müsste es Klappen.
Und zum Schluss,
- bei einem Unfall, wenn die Maschine liegt, kannst du über einen Schräglagensensor den Killschalter betätigen.
So ist für alle Situationen alles getan damit nicht unnötig Sprit transportiert wird, auch wenn die Maschine liegt und der Motor läuft.
Wünscht dir viel Erfolg, und vielleicht Hilft es dir weiter.
VG
Thomas
v2ventiler
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von v2ventiler »

Aber wieso keine 2. Spritzuleitung? Oder warum geht das nicht?
Schrauber
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Schrauber »

Hallo Lothar,
Ich bin gerade stark eingespannt, ich werde Dir noch ein Schema zeichnen, wie Du dein Problem lösen könntest.

Früher als Fahrzeugbauer haben wir für Polizei, Ambulanz und Feuerwehr oftmals folgende Relais verwendet:
https://www.mrs-electronic.de/produkte

Diese gibt es für einzelne Funktionen fertig programmierbar zu kaufen. Dann kann man sich eine Schaltung bauen, wie einem beliebt. Für Spezialfälle kan man sich Relais speziell anfertigen und programmieren lassen (aber meist teurer).
Vielleicht kannst Du vorab schon etwas damit anfangen.

Gruss
Yves
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Peter M.
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Peter M. »

Hallo,

Mach nicht soviel Gedöns in dein Mopped. Wieder eine Möglichkeit zusätzlich liegen zu bleiben. Keep it simple!
Wenn benzinpumpe dann eine Unterdruckpumpe.
Da brauchst du in der Regel auch keinen Benzindruckregler. Bei den Elektrischen eigentlich immer.
Rüste lieber einen 2. Benzinanschluß an den Keihins nach. Das ist nicht wirklich schwierig. Die TStücke an den Vergasern sind sehr lang und einfach zu ändern. Habe ich bei meiner MZ auch gemacht.

Gruss
Peter
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Laverdalothar
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Leute, erst mal vielen Dank für eure raschen und reichhaltigen Rückmeldungen. Das Projekt der Keihin Vergaser läuft ja schon ein paar Jahre und hat diverse Evolutionen hinter sich.

-1. Zurück auf Serienvergaser: nö. Die Dell'Ortos liegen im Regal (32mm), sind nicht ideal für den Motor und ich will einfach ein besseres Ansprechverhalten. Das wird mit 32er Rundschiebern basierend auf der Technik von 1950 einfach nix.

-2. Anschluß: ja, das würde einen Teil der Probleme lösen, leider aber nicht, dass - wie es auch Andre schon mit den Mikunis festgestellt hat - die Benzinhähne nicht zu jeder Zeit ausreichend Sprit liefern um bei Volllast alle 3 Vergaser durchgängig mit Sprit zu versorgen. Zudem sind die original-T-Stücke nicht lang genug. Hab ich alles ausprobiert, hatte damals Topham auch gebeten, die mit 2 Anschlüssen zu machen. Er meinte das bräuchte man nicht, würde man bei 4-Zylinder Vergasern auch nicht machen. Die laufen aber alle genau aus dem Grund mit Benzinpumpe... :roll: Fragt euch mal, warum Laverda bei der V6 auch eine eingebaut hat...

-3. Unterdruck Benzinpumpe: im Prinzip die einfachste Lösung, leider orgelt man da mit leeren Vergasern erst mal ne ganze Weile, bis die Schwimmerkammern wieder voll sind. Wollte ich deswegen nicht. Zudem haben die Keihins keinen Unterdruck-Anschluß (war schon ein Problem, den Scott-Oiler anzuschließen...)

-4. Schaltung über Kill-Schalter: im Prinzip eine gute Idee, aber was, wenn ich ihn nicht mehr selbst ausschalten kann bei einem Unfall? Schräglagen-Sensor wäre eine Möglichkeit, muss ich mir anschauen.

-5. Versorgung über Startknopf und Lima-Leitung: auch das haben wir überlegt (die 3. ist übrigens nicht ungenutzt bei der 1000 SFC sondern geht über den Lichtschalter auch auf den Regler, wie bei allen RGx-Modellen. Konkret: die liefert nur Strom wenn das Licht an ist). Da waren wir aber nicht sicher, ob das Relais die bis zu 27 Volt (oder mehr?) abkann, die da kommen können bei hohen Drehzahlen?!? Überlegung war, eine Dioden-Schaltung hinter den Regler zu machen dort die 2., Motor-An=Strom, Motor-Aus= kein Strom Leitung hinzubauen. Durch die Diode würde verhindert, dass von der Batterie Plus käme, es würde aber Strom zur Batterie und zum Relais fließen, wenn die Fuhre läuft. Das wäre noch am einfachsten einzuschleifen denke ich. Diode, die bis 15A locker vertragen kann sollte da reichen.

-6. Potentialfreier Ausgang an der Zündung - was ist damit gemeint? Ich habe die DMC2, glaube nicht, dass da so ein Ausgang dran ist - oder?? zumindest ist keiner dokumentiert... Die Ignitech würde das Problem lösen, da die einen entsprechenden Ausgang für die Benzinpumpe hat. Aber jetzt die Zündung deswegen umrüsten...?

-7. @Schrauber: bei denen war ich auch schon auf der Seite, die haben ja echt interessante Dinge da... hatte denen mal das Problem geschildert und um Rat gefragt, ob sie ein passendes Bauteil haben. Mal sehen, ob die einem kleinen Endkunden da antworten... Deine Idee würde mich aber sehr interessieren!!

Danke nochmals!!
LG

Lothar

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Laverdalothar
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

Thomas aus LAU hat geschrieben: 31.08.2019, 13:35 Alternativ gibt es natürlich Relais, die nax X Sekunden wieder abfallen.
Beispiele :
- www.conrad.de/de/p/kemo-b042-zeitrelais ... 45241.html
- www.conrad.de/de/p/finder-85-04-0-012-z ... 04300.html

Wichtig: Benzinschläuche/Benzinfilter so verlegen, dass keine Luftblasen entstehen können.

Gruß von Thomas aus LAU
Hallo Thomas,

Zeitschaltrelais haben wir uns auch angeschaut, das Problem: die fallen zeitverzögert ab, nachdem keine Spannung mehr da ist! D.h., dass wenn man sie über die Zündung schaltet, nach abziehen des Schlüssels die Benzinpumpe noch 10 Sekunden z.B. nachläuft. Wir bräuchten eine Wischer-Schaltung, die aufgrund einer anliegenden Spannung (Zündschlüssel auf ON) einen Strom auf die Pumpe gibt für exakt 5 bzw. 10 Sekunden und dann abschaltet - unabhängig davon, ob die Eingangs-Spannung noch anliegt oder nicht. Das reicht, um die Schwimmerkammern zu füllen, danach kann dann die Dauer-Strom-Geschichte über z.B. die LiMa bzw. über den Regler-Ausgang zur Batterie laufen (mit Diode z.B., siehe oben) falls der Motor läuft. Wenn nicht, läuft dann auch die Benzinpumpe nicht. Ginge der Motor aus, würde die Benzinpumpe augenblicklich stoppen.

Bei anderen Motorrädern regelt man das über die Ladekontroll-Leuchte oder über einen Öldruck-Schalter. Das gibt es bei uns nur leider beides nicht.
LG

Lothar

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v2ventiler
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von v2ventiler »

"-2. Anschluß: ja, das würde einen Teil der Probleme lösen, leider aber nicht, dass - wie es auch Andre schon mit den Mikunis festgestellt hat - die Benzinhähne nicht zu jeder Zeit ausreichend Sprit liefern um bei Volllast alle 3 Vergaser durchgängig mit Sprit zu versorgen."

Hmm, da stimmt doch was nicht, oder haben die Renner eine Zylinderabschaltung um bei Volllast auf zwei Vergaser umschalten. Hab auf jeden Fall noch keine 1000er Laverda Rennmaschine mit Benzinpumpe gesehen.

Michael
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RGS
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von RGS »

Mein reden ....


danke .
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Laverdalothar
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

Die V6 ist auch eine 1000er... :mrgreen:

Es scheint mit der besseren Atmung der Flachschieber in Verbindung mit dem besser atmenden Auspuff zu tun zu haben. Die SFC hatte ohne Motormodifikation 10 PS mehr. Mehr Pferde, mehr Futter...

Hatte das auch bei der Jota. Benzinpumpe rein, Problem gelöst. Nur da läuft sie halt auf Dauer, sobald Zündschlüssel auf ON ist. Das will ich auch noch ändern..
v2ventiler
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von v2ventiler »

Also, ich hatte meine TRX 850 mit Keihins ausgerüstet (nein keine Mikunis) und einer offenen BOS Anlage und
modifizierter Airbox.
Dann noch eine Koso- Lambdaanzeige.
Also Ende vom Lied waren 95 PS (Serie 83) und 95 Nm ( Serie 87 Nm) und weniger Verbrauch.
Deshalb wundere ich mich und würde das Setup lieber noch mal genau überarbeiten.

Michael
Schrauber
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Schrauber »

Von der elektronischen Seite her ist meines Erachtens folgendes sicher machbar:

- Bei einschalten der Zündung Schwimmerkammern füllen und dann abschalten (verhindern einer Sauerei, wenn man den Zündschlüssel auf Ein vergisst)
- Bei misslungenen Startversuchen nach einer gewissen Zeit Pumpe abschalten.

Das mit der Überwachung, ob der Motor läuft, ist ein Wenig komplexer an der Stelle. Es müssten Sensoren mit Öldrucküberwachung oder Ansaugdrucküberwachung etc. her. An der Zündung selbst würde ich jetzt nicht abgreifen, ausser es gibt eine potentialfreie Lösung.

Die Lichtmaschine dieser Laverda kenne ich nicht ganz genau. Ist das eine 3-phasen LiMa? Das System für die Erkennung ob der Motor läuft wäre im Prinzip das wichtigste und darf nicht ausfallen, sonst stehst Du natürlich wieder vor dem gleichen Problem wie vorher ;)

Anbei mal ein Vorschlag für die oberen zwei Punkte:
skizze.png
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