Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Forum des Laverda-Register zum Austausch von Erfahrungen!

Moderator: Jürgen W.

elsterracer
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Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

...bei Lothar zum Laverda Treffen war ich schon vor einigen Jahren - mit einer KTM. Mittlerweile denken vielleicht einige, dass ich gar keine Laverda habe... viele haben mir hier schon geholfen, aber noch kein Resultat gesehen....

Daher: Nun lege ich endlich los mit der finalen Fertigstellung der Jota von 1982: ND Bosch, BTZ und 180Grad, Blumenkästen, orange.
Wenn ich mir so ansehen, wann ich die letzten Sachen gefragt habe, so hat die Laverda also Rolling-Chassis fast 2 Jahre gestanden. In der Zwischenzeit ist so einiges in meinem Leben passiert, so dass ich mich nicht schäme, dass es so lange dauert. Immerhin steht das Mopped wohlbehütet und rostet nicht. :-)

Statt einzelner Fragen hier und da, werde ich jetzt alles hier bündeln.

Hier ein kurzer Abriss: Kauf in 2014 in Teilen.
Bis auf die Schrauben IN Tacho und Drehzahlmesser hatte ich selber jede Schraube in der Hand.
Alles geputzt, alles zerlegt(incl. Federbeine und Gabel), alle Verschleissteile getauscht und zusammengebaut. Richtig Spass haben die Brembos gemacht; zerlegen, putzen, Reparatursatz einbauen, zusammenbauen. So gut wie neu.
Rahmen, Schwinge und Felgen wurden pulverbeschichtet. Die orangenen Teile waren noch gut. Somit habe ich nur die vielen Kleinteile schwarz und silber lackiert. Dazu habe ich mir eine Strahlkabine angeschafft und GlasKorund, Glasperlen und BackSoda gestrahlt.
Da mir der Motor zu heikel war (Messinstrumente fehlen; dann die Erfahrung: was ist damals so ungenau gefertigt worden, was ist hinüber?), habe ich den zum Prüfen und Zusammenbau abgegeben. Vorher habe ich den Kopf noch auf bleifrei umbauen lassen, da sich herausgestellt hatte, dass die Ventil zu weit eingelaufen waren.
Den Motor habe ich fertig gemacht bekommen im März 2018. Dann habe ich den Anlasser testen können. Nach einigen Tagen überlegen, hier fragen und korrigieren drehte die Kiste dann wie neu. Allerdings ohne Zündung und Vergaser und immer noch ohne Motoröl.

Gestern habe ich die Kette montiert, Schaltungsjustierung geprüft, alles soweit vorbereitet, dass ich heute die Kupplung befüllen kann.
Nach Kupplung und den Deckeln kommt dann noch (auch für mich zur Übersicht mal gelistet):
Vergaser und LuffiKasten montieren,
Auspuff montieren,
Lima verkabeln, Hupen verkabeln, den Kabelsalat schön verstauen,
Auspuffanlage montieren,
Kompression messen,
Halterung für die Batterie (kleiner als original) bauen,
Tank, Sitzbank, Verkleidung montieren.
Anlassen,
Zündungseinstellung prüfen,
Bremszwischenwelle mit Hebel (linksBremse mit Jota Fussrasten) auftreiben und einbauen.
TÜV

Es ist eigentlich nicht mehr viel an de Laverda zu tun, aber ich hatte einerseits viel anderes zu tun. Hier nur einer der Gründe:
Einen Heinkel 103A2 hatte ich mir im Sommer noch schnell zum Eis essen fahren gekauft, mit frisch TÜV. Allerdings stellte sich heraus, dass der TÜV eine Gefälligkeitsgutachten war und der Roller nie den Prüfer gesehen hat. Der Heinkel hinterließ Pfützen von Öl, überall wo er stand. Das habe ich dann mal kontrolliert - kann ja keine große Sache sein. Angefangen zu zerlegen, bis ich am Ende auf einen Kolben mit gebrochenem Kolbenring stieß - und der Antriebskette fehlten einige Rollen; die lagen gebrochen im Kettenkasten. Siff von 55 Jahren musste entfernt werden usw.. Teile für 800,- - und die sind beim Heinkel echt billig... Dicht wird der Motor an manchen Stellen nur mit Alu Unterlegscheiben, Stop-HutMuttern und Dichtmittel auf der Dichtung. Aber geil, wenn er fährt und tuckert.
Wenn die Laverda fertig ist, muss beim Heinkel die Gabel überarbeitet werden, das Lenkkopflager rastet jede halbe Kugelumdrehung, einige Teile gehören poliert, usw. usw.

...und ich wollte/will an der Laverda alles richtig machen; bisher war ich (im Nach hinein betrachtet) tatsächlich mental und von know-how noch nicht so weit, dass ich mich so fühlte dass ich alles im Griff habe. Immerhin rotieren einige Kilo Eisen zwischen den Beinen, wenn mal fährt und wenn was kaputt geht ist das teuer. Jetzt bin ich so weit und alles geht flott von der Hand. Ich weiss nicht ob man das nachvollziehen kann, aber so ist es.

Na ja, jetzt hoffe ich, dass ich im Januar fertig werde. Es ist noch Resturlaub vorhanden, der weg muss. Mal sehen...

Aktuell offene Fragen:
1) Wie befestigt man auf dem original-Batteriehalter die Gel Batterie, die ja kleiner ist als die originale? Ich habe da gerade noch keine wirklich gute Idee. Die Batterie soll ja nicht rutschen oder kippen. Ausserdem wäre ein Fach für die Kabel ganz nett, denn mehr Platz ist ja jetzt da.
2) Verlegung der Kabel bei der 1982er Jota (die hat nicht die Lüsterklemmenreihen) unter der Sitzbank. Könnte mal jemand ein Bild posten oder schicken, der meint, es sähe aufgeräumt bei ihm aus.
3) Die Problematik der "schönen hinteren Fussrasten" ist wieder da (danach hatte ich schon mal gefragt). Die originalen aus Gummi sind mir zu klobig. Die vorgeschlagenen Tarozzi gefallen mir optisch perfekt! Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Gewinde zu kurz sind. Hat jemand einen Tipp, wie man die Tarozzi umbauen kann oder was es sonst noch auf dem Markt gibt?

Viele Grüße
MArtin

PS: Den blog(unten verlinkt) habe ich auch total vernachlässigt. Bilder werde ich hier nachreichen.
Grüße Martin - aktueller Stand in meinem Blog
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Gerald
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Gerald »

Hallo Martin,

Interessante Vita des Wiederaufbaus. Die Batterie, ich nehme an das es eine kleinere AGM ist, hat Stefan sehr elegant in seiner 3C verbaut und dabei die Elektrik gescheit montiert.
Wenn er mitliest kann er ja das Bild dazu einstellen. Die hinteren Klapprasten hab ich immer noch da, wenn Du doch die Gewinde anpassen willst melde dich einfach.
Einen Heinkel hatte ich auch mal, 103A1, der hat jede Vespa bei uns im Tal abgehängt :mrgreen:

Gruß Gerald
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Laverdalothar
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Laverdalothar »

elsterracer hat geschrieben:
Aktuell offene Fragen:
1) Wie befestigt man auf dem original-Batteriehalter die Gel Batterie, die ja kleiner ist als die originale? Ich habe da gerade noch keine wirklich gute Idee. Die Batterie soll ja nicht rutschen oder kippen. Ausserdem wäre ein Fach für die Kabel ganz nett, denn mehr Platz ist ja jetzt da.
2) Verlegung der Kabel bei der 1982er Jota (die hat nicht die Lüsterklemmenreihen) unter der Sitzbank. Könnte mal jemand ein Bild posten oder schicken, der meint, es sähe aufgeräumt bei ihm aus.
3) Die Problematik der "schönen hinteren Fussrasten" ist wieder da (danach hatte ich schon mal gefragt). Die originalen aus Gummi sind mir zu klobig. Die vorgeschlagenen Tarozzi gefallen mir optisch perfekt! Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Gewinde zu kurz sind. Hat jemand einen Tipp, wie man die Tarozzi umbauen kann oder was es sonst noch auf dem Markt gibt?

Viele Grüße
MArtin

PS: Den blog(unten verlinkt) habe ich auch total vernachlässigt. Bilder werde ich hier nachreichen.
Hallo Martin, schön von Dir zu hören.Wir lachen immer noch über Deinen Spruch bezüglich unseres Nachbarn beim Rasenmähen ("Der ist entweder Buchhalter oder Ingenieur, so wie der den Rasen mäht...!" - und exakt so ist es - Ingenieur bei Ford...)

Zu Deinen Fragen:
1.) ich hab mir einen Kunststoff-Block angefertigt, den ich unter die Batterie-Gesetzt habe um die Höhe auszugleichen.
2.) meine Sitzbank ist mit 6 Schrauben verschraubt - sorry... vielleicht jemand anderes?
3.) die von der 1000 SFC werden auf die Halteschraube geschraubt (Schraube von der Rad-Seite in das Loch einführen). Da kann man die Schraubenlänge anpassen. Oder sollten es klappbare sein? Sonst schau mal hier, da gibt es Klapp-Halter und passende Fußrasten...: https://www.louis.de/katalog/suche/prod ... rchButton=
LG

Lothar

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elsterracer
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

...im Moment sieht es ungefähr so aus:
Bild
Öl ist eingelassen, Elektrik ist fertig. Die Bremshebelei muss fertig werden.
Die Verkleidungshalterung werde ich lösen und die Verkleidung ausrichten. Sitzt noch nicht perfekt. Dann warten ich noch auf ein paar Kleinteile.
Und der Tank muss noch entrostet und versiegelt werden. Und dann würde ich gerne auf salzfreier Straße eine kleine Probefahrt machen, bevor ich zu TÜV gehe.

Wie man auf den Foto sieht, ist die Werkstatt gut ausgeleuchtet. Nur so finde ich jede Schraube und Unterlegscheibe, die ich fallen lasse. Der Raum (ebenerdig mit großer Türe) war vor 1,5 Jahren noch ein unverputzter Kellerraum mit Zwischenwand. Wand raushauen, Verputzen und Estrich, Kunststoff-Platten zuschneiden und verlegen, Wärmedämmung an einer Innenwand zum Bad waren die Arbeit Herbst, Winter 2017/18. Ach, eine Endstufe für den Subwoofer habe ich mir noch aus China Platinen gebaut. Den Subwoofer natürlich auch selbst gebaut und damit Musik, die richtig Spass macht. Wenn die Laverda läuft, werde ich mich der FeinAbstimmung der digitaler Frequenzweiche widmen; und den Arztschrank hinten rechts hatte ich auch noch zwischendurch in Orange gestrichen und Einlegeböden für die Werkzeuge gemacht. Hat sich gelohnt, die Schrauberei macht richtig Spass...

Gute N8
Martin
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Scheng
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Scheng »

.
Das sieht sehr heimelig aus bei Dir - so einen Platz zum Schrauben bräuchte ich auch noch. Ich bin gezwungen, meine Garage
immer wieder frei machen, weil da auch noch eines der Blechdosen rein muss. Der orange Ex-Arztschrank ist der Hammer!!!
clap thumbup
elsterracer
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

Moin Scheng,
"heimelig" finde ich die alten Backstein Hallen, in denen die Cafe Racer Schrauber Kaffee trinken, saufen und Fotos machen (kleiner Seitenhieb ;-). Aber ich könnte da nicht richtig Schrauben (sieht richtig gut aus, ist mir aber zu dunkel).
Bisher habe ich in 1:24 geschraubt. D.h. Slotcars, mit üblicherweise 2mm Gewindeschrauben und 3mm Achsen. Wenn man da eine Schraube oder Mutter verliefert ist die Suche recht langwierig und ärgerlich. Daher stehe ich beim Schrauben eher auf Klinik als Siff. Und wenn ich chillen will, gehe ich - wie Lothar ;-) - um die Ecke auf die Terrasse und sehe dem Nachbarn beim Mähen zu....

Viele Grüße
Martin
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Scheng
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Scheng »

elsterracer hat geschrieben:Moin Scheng,
"heimelig" finde ich die alten Backstein Hallen, in denen die Cafe Racer Schrauber Kaffee trinken, saufen und Fotos machen (kleiner Seitenhieb ;-). Aber ich könnte da nicht richtig Schrauben (sieht richtig gut aus, ist mir aber zu dunkel).
Bisher habe ich in 1:24 geschraubt. D.h. Slotcars, mit üblicherweise 2mm Gewindeschrauben und 3mm Achsen. Wenn man da eine Schraube oder Mutter verliefert ist die Suche recht langwierig und ärgerlich. Daher stehe ich beim Schrauben eher auf Klinik als Siff. Und wenn ich chillen will, gehe ich - wie Lothar ;-) - um die Ecke auf die Terrasse und sehe dem Nachbarn beim Mähen zu ...

Viele Grüße
Martin
Hoi Martin,
meinst Du mit dem Seitenhieb meine andere (Foto) Leidenschaft ..? Schöne Orte um Mopeds zu fotografieren sind immer gut - da komm ich
auch gerne mal rum um hübsche Pretiosen abzulichten!

Eine schöne Werkstatt suche ich noch, leider sind meinen Möglichkeiten hier in Köln recht eingeschränkt. Ich hätte bessere Möglichkeiten die
aber ca. 40km weit weg sind. Da muss ich mittlefristig eine Lösung finden! Idealerweise einen Ort, wo man morgens mit einer Tass Kaff hin-
schlurft, die Werkstatt-Tür öffnet, den Blick schweifen lässt, und, wenn man keinen Bock hat, die Tür wieder zumacht und zurück in die warme
Wohnung gehen kann ...
8-)

Was den Ingenieur bei Ford angeht: So einen Job habe ich auch gemacht. Allerdings mähe ich keinen Rasen!
wave O:) :twisted:

Gruß
Jo
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Laverdalothar
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Laverdalothar »

In der Eifel findet man noch recht schöne alte Bauernhöfe. Da geht sowas mit morgens mit Tasse Kaffe raus in die Scheune und so. Aber dafür in die Eifel ziehen? Nääähh..... shifty der (Vor-) Eifel sind meine Eltern damals glücklich entflohen. Wann immer der Gedanke mal aufkommt, fahre ich an meinem Onkel und meiner Tante vorbei nach OCT. Das ist heilsam. Da bin ich dann doch lieber wieder daheim, muss nicht mindestens 30 Km fahren um nen Menschen zu finden, der nicht mit mir verwandt ist... :mrgreen:

Aber: Jedem das Seine!!
LG

Lothar

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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

Oh, Freunde,
ich mit Mitte 50 und meine Partnerin haben auch schon überlegt... ...schönes altes kleines Industriegebäude mit Haus daneben - oder umgekehrt.
Eine Gegend wie die Eifel haben wir hier auch. Billiger als Stuttgart, aber... einmal in den Baumarkt fahren um eine fehlende Schraube zu holen: drei Stunden Lebenszeit weg. Und das Anwesen müsste man erst noch kaufen und sicherlich renovieren und umbauen. Das wollten wir nicht mehr anfangen sondern eher das Leben geniessen.
Daher freue ich mich immer mehr über das jetzige stadtnahe Haus, was genug Raum bietet.

Zurück zum Seitenhieb: Das war nicht gegen Dich, Jo, sondern gegen die "Schrauber", die in der Werkstatt viel mehr chillen als schrauben... (also nur vielleicht gegen Dich ;-). Andererseits ist das auch ganz nett, unbeschwerte Benzingespräche zu führen...
Im Moment ist es bei mir trotz ElektroÖfchen so kalt, dass ich nur zum Arbeiten in die Werkstatt gehe.

Und was den Ingenieur angeht: Ich bin selber auch einen. Aaaber der Nachbar von Lothar: der fährt den Mäher ausschließlich und extrem akkurat geradeaus oder in 90,00 Grad rechten Winkeln - auch um Hindernisse. Das sah schon sehr "eigen" aus...

...und um die Fotos beneide ich Dich. Ich bin auch in einem Reiseforum wo man mit tollen Fotos überschüttet wird. Ich habe als Reisender hinter der Kamera kein Auge dafür - beneide daher die Fotografen.

Gruß
Martin
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elsterracer
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

Moin!
Das Gestänge der hinteren Bremse ist drin und die Schwinge schlägt beim Einfedern auch nicht dagegen.

Nun ging's weiter. Aber warum muss denn mal was problemlos gehen, wenn es auch anders geht:
Der Motor ist zwar auf zwei Zylindern sofort gestartet. Der Dritte Zylinder hatte wohl kein Benzin, da ich eine Flasche mit Benzin nur an einen der beiden Schläuche angeschossen hatte.
Beim zweiten Versuch dann noch mal Benzin nachgekippt und das ganze schöne Benzin ist dann über die Überlaufschläuche raus und natürlich auch in den Motor.
Also die überholten Vergaser aufgemacht und auch gegoogelt.
Fazit bzw. Annahme: die Schwimmer haben sich wohl beim rumliegen bis zum Einbau ohne Benzin verklemmt - ich habe sowas irgendwo beim googlen gefunden.
Denn in den Schwimmerkammern sah alles i.O. aus.

Beim Entfernen der Schwimmerkammerdeckel habe ich dann alle Düsen noch mal vorsichtig nachgezogen.
Die Schwimmernadeln sind neu, die SchwimmernadelSitze auch.

Alles wieder zusammengebaut und die Vergaserbatterie so gehalten, dass die Schwimmer schließen.
In den einen Benzinschlauch einen Stopfen gesteckt und in den anderen reingepustet. ->Leicht undicht.
in der Position gehalten und gewackelt. Komplett dicht.
Ich fand dann noch hier im Forum die Aussage, dass man immer die Benzinhähne schließen muss, wenn der Motor aus ist. Das leuchtet mir auch ein. Sicher ist sicher... ...einmal vergessen ist mir aber eigentlich zu unsicher.

Was ist das aber für ein Effekt bei mir? Die Schwimmernadeln sitzen ja in einer Führung und können sich kaum seitlich bewegen. Wie können die nach dem Wackeln richtig dicht werden? Die Gummierung ist ja auch noch neu.

Daher: gibt es keine Möglichkeit die Schwimmer mit Nadel so zu optimieren, dass sie immer abdichten?
Ideen:
-Nadelsitz polieren?
-Schwimmer auf seine Achse ausdistanzieren, damit er immer mittig ist?
Hat das schon mal jemand optimiert?


Dann hatte ich die Zündkabel mal wieder in der Hand, die sehen stellenweise nicht mehr frisch aus.
Kann man die aus dem Spulen und Zündkerzensteckern rausdrehen und ersetzen?

Vielen Dank für eure Tipps, viele Grüße
Martin
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Ernesto
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Ernesto »

Daher: gibt es keine Möglichkeit die Schwimmer mit Nadel so zu optimieren, dass sie immer abdichten?
Ideen:
-Nadelsitz polieren?
Bloß nicht. Nadel und Sitz sind (eigentlich) aufeinander eingeschliffen.
Deshalb werden sie auch nur zusammen verkauft.
Vielleicht mal kontrollieren, ob der Dichtring beim Einbau beschädigt
wurde.
Ansonsten für den Vergaser ein neues Set kaufen.

Ernesto
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

Hallo Ernesto,
Danke!
Ich kontrolliere jetzt mal die Vergaser einzeln, statt alle 3 zusammen.


Noch eine Frage zu den Schwimmern. Da steht 10gr drauf. Ich nehme an, dass das Gramm sein sollen. Ich wiege 10,4 bis 11 Gramm an den drei Schwimmern. Ist das zu viel?
D.h. brauche ich neue oder soll ich an der Schrift was abkratzen um das Gewicht zu reduzieren?

Grüße
Martin
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Martin,

Ich bin mir nicht sicher, ob die Aussage mit dem "sind aufeinander eingeschliffen" wirklich so stimmt. Das wäre in der Massenfertigung aus meiner Sicht nicht wirklich machbar. Die werden halt mit einem vorgegebenen Winkel gedreht, der den Austausch der Teile generell untereinander erlaubt. Dies zumal die Spitze des Schwimmernadel-Ventils ja gummiert ist, also eh nicht "aufeinander eingeschliffen" sein kann. Egal.

Bezüglich des Gewichts: 4% Unterschied macht nicht viel aus. Wichtig ist, dass der Schwimmerstand stimmt und gleichmäßig über alle 3 Vergaser ist, der Schwimmer schließt und öffnet, sobald sich der Stand absenkt. Wenn Du an einem Schüttelbock wie den 180° Laverda da versuchst, Feinmechaniker-Maßstäbe anzusetzen, wirst Du nicht glücklich werden fürchte ich... Die Dell'Ortos waren Spitzenprodukte ihrer Zeit. Diese ist aber seit mindestens 40 Jahren vorbei und es gibt für höhere Ansprüche entsprechende Alternativen von Mikuni oder Keihin. Alles andere macht keinen Sinn... Bei den japanischen Vergasern werden z.B. Düsen erst gestempelt, wenn ihr Durchfluß gemessen wurde. Bei Dell'Orto bohrt man immer noch mit dem selben Bohrer 1.000 Düsen und denkt, dass deren Durchmesser völlig gleich sind...

Egal. Letztlich: Wenn Du eine Wissenschaft draus machen willst kann man das machen, ob es einen Unterschied bringt glaube ich nicht. Ich war auch mal eine Zeit lang so verrückt, die Kerzen an der Stelle zu markieren, wo die Öffnung der Elektroden ist um dann aus einem Satz Kerzen (12 Stück) 3 rauszufinden, die eingedreht mit der Öffnung Richtung Zylinder-Mitte zeigten. Damals war ich mir sicher, dass u.a. deswegen mein Leerlauf so schön war... ;-)
LG

Lothar

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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von elsterracer »

Danke Lother, dass Du mich auf den Boden der Tatsachen zurückholst!
Die Ventilsitze an den Schwimmernadeln auf Grate zu prüfen kann nichts schaden. Das werde ich mir mal genau ansehen.

Ansonsten sehe ich es nach Lesen Deiner Zeilen auch so mit dem "Schüttelbock" und den "Feinmechaniker-Maßstäben". :-)

Ich hoffe jetzt mal, dass sich die Schwimmer verklemmt hatten und das mein Hauptproblem ist/war.

Heute werde ich weiter machen und ihr hört wieder von mir. Am liebsten wäre mir, ich könnte euch ein Video mit Ton hören lassen... :-)

Viele Grüße
Martin

PS: Die folgende Frage ist noch offen:
Dann hatte ich die Zündkabel mal wieder in der Hand, die sehen stellenweise nicht mehr frisch aus.
Kann man die aus dem Spulen und Zündkerzensteckern rausdrehen und ersetzen?
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Re: Was macht eigentlich der Depp mit der Jota...

Beitrag von Laverdalothar »

Entgraten schadet nicht, stimmt. muss halt gangbar sein, dann sollte es auch klappen. Falls Du mal den Verdacht hast, dass da was in den Ansaugkanal gelaufen ist, einfach die Kerzen raus, Zündung abstecken (WICHTIG, sonst Feuerwerk!!), ein paar CEWA oder Lappen auf die Kerzenlöcher legen und den Motor starten. So verhinderst Du ein "Hydraulic Lock" und die Suppe wird ggf. aus dem Kerzenloch gepustet. Danach alles ordentlich sauber machen und ablüften lassen, Kerzen wieder rein, Zündung wieder einstecken und Kerzenstecker drauf.

Bezüglich der Kabel: die sind fest vergossen. Die kann man nur kürzen oder die kompletten Zündspulen tauschen (Nylogic z.B.).
LG

Lothar

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