Laverda GT

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Moderator: Jürgen W.

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Andreas G.
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Laverda GT

Beitrag von Andreas G. »

Moin Laverdistis,

kann mir bitte jemand helfen der eine GT fährt. Ich bin nun nach meiner Restauration (siehe Kalenderblatt Monat Mai) etwa 1.500 Km gefahren und taste mich so langsam an die Motorgrenzen heran. Wie sich in der Zwischenzeit herausstellt, war wahrscheinlich die Motorwahl, bzw. die Ausgangsbasis für einen SFC Umbau nicht unbedingt die Beste, halt ein GT Motor. Zumindest ist die "schwerste" Kurbelwelle verbaut. Das wiegen auch die verwendeten SFC Kipphebel bei den im Einsatz befindlichen 29er Vergasern nicht auf. Ist doch somit eine GT, oder?

Wie dem auch sei, aufgrund der gewählten Übersetzung (19 : 42) und der Verwendung eines GPS Tacho, ergeben sich Werte von etwa 120 Km/h bei 5000 U/min. Nun endlich meine Frage, da mein Smith DZM keine Markierung hat, wo fängt eigentlich der rote Bereich an??? Der DZM ist vom "Tachodienst" erst instand gesetzt worden.

Ich weiß, daß ich keine der japanischen Drehzahlmöhren bewege, traue mich aber über 6000 U/min (~ 140 Km/h) nicht hinaus. Geht da noch was???

Wer kann mir denn von seiner GT, den Motor fahre ich ja wohl, mal ein paar Angaben zu Übersetzung, Drehzahl und daraus resultierenden Km/h machen.

Nur so für den Fall, daß ich mal einem japanesischen Vierzylinder mein Rücklicht zeigen möchte...

Die Wahl der Übersetzung hat Volker von OCT aufgrund meines Wohnortes getroffen. Der Harz ist nicht so weit entfernt und vor der Tür liegt der Elm. Ich hätte Ihm aber fairerweise sagen sollen welcher Motor in meinem SFC Umbau steckt.

Andreas
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Laverdalothar
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Re: Laverda GT

Beitrag von Laverdalothar »

Moin,

vorweg: nein, ich fahre keine GT. Jedoch sind die Motoren der SF(0) und der GT nicht soooo weit auseinander... ;-)

Ich hab meinen Motor noch nicht ganz eingefahren (bis jetzt noch unter 1.000Km), kann daher nur für meinen Motor im aktuellen Stand sprechen. Ich hab die Standard-Übersetzung drauf (19:40 meine ich) und da dreht sie bei 100Km/h etwa 4.000.

Die 6.000er Marke halte ich für absolut unkritisch für einen eingefahrenen, richtig bedüsten Motor. Der rote Bereich fängt bei meiner bei 6.500 U/min an, viel darüber würde ich den Motor auch nicht drehen. Die kleinen Motoren sind da ein wenig "zugeknöpft", deren Stärke liegt eher im Drehmoment als in Drehzahlen.. Kurzfristig sind die 6,500 bzw. eventuell auch mal 7.000 machbar, aber wie gesagt: eher cruisen als heizen... Bei Deiner Übersetzung müssten dann ca. 150 - 160 anliegen (bei 6.500) - grob gesprochen.

Hoffe das ich nicht völlig falsch liege und das die Infos helfen ;-)
LG

Lothar

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Jörg SF1
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Re: Laverda GT

Beitrag von Jörg SF1 »

Hi Andreas,

ja das haut hin was Lothar schreibt.Meine SF1 dreht mit 37er Ritzel bei 180(laut Tacho!!!!) knapp 6200.

Aber noch was. Nach 1500km ist ein von Grund auf gemachter Twin noch lange nicht eingefahren und sollte noch nicht extrem gedreht werden.

Rechne mal gute 2500km.Die sollten es sein. Wichtig dabei die anheiz und abkühl Phasen. :lol:
Sprich, es bringt nix 2500km auf einmal am Stück zu fahren. Neue Kolben müssen mehrfach heiss und wieder kalt werden.
M.do.G.
Jörg

Geschwindigkeit ist die Summe aus viel Gas und wenig Bremse.:-)
Goldene Regel beim Motorradfahren: Erst anhalten, dann absteigen
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Laverdalothar
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Re: Laverda GT

Beitrag von Laverdalothar »

yupp - kommt hin mit den 180 lt. Tacho. Der ND hat so ungefähr 8 % Abweichung. Wenn man die unterschiedlichen Endübersetzungen vergleicht, müssten demnach alle den gleichen 5. Gang drin haben und die gleiche Primärübersetzung. 100%ig kann ich das aber nicht garantieren, aber die grobe Richtung stimmt.
LG

Lothar

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Andreas G.
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Re: Laverda GT

Beitrag von Andreas G. »

Dann also erst einmal vielen Dank an Euch Beide für die schnellen Antworten.

Das mit dem immer wieder warm fahren und abkühlen lassen beherzige ich bereits, in dem ich Abends immer mal wieder ein Stündchen unterwegs bin.

Also doch noch ein paar Kilometer den Gaszug nicht ganz aufwickeln.

Mal sehen, vielleicht werde ich doch noch auf ein 40er Kettenblatt wechseln.

Andreas
Corn
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Re: Laverda GT

Beitrag von Corn »

Hallo Andreas,

vor Ewigkeiten war ich damals mit einem Freund nach Dänemark unterwegs, ich mit dem "großen" Motor mein Freund mit dem "kleinen". Wir waren recht zügig unterwegs und haben die Motoren gern mal kurz bis 7000 gedreht.
Später hat sich uns ein GT Fahrer angeschlossen, der jedoch nach ein paar Kilometern aufgegeben hat, da ihm das Tempo zu materialmordend war.
Die DMC hat ihren Begrenzer bei 8000 U/min soviel ich weiss.
Das eine GT sich dennoch sehr flott bewegen lässt hat wohl Jens bewiesen bei dem Forumstreffen an der Mosel. Jedoch wie schon erwähnt liegt die Stärke der GT eher im Drehmoment als in der Drehfreudigkeit.

Gruß C.
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Jens
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Re: Laverda GT

Beitrag von Jens »

Hallo Andreas,

wenn ich ich mich recht erinnere, hat meine GT eine Endgeschwindigkeit von ca. 160 - gemessen mit einem Fahrradtacho.

Aus dem alten GT-Handbuch von 1968:

Sekundärübersetzung 1:2,21, das enstpricht genau deiner Übersetzung

Max. Leistung 52 PS bei 6900 U/min

Max. Geschwindigkeit:

1. Gang 76,5 km/h bei 7500 U/min
2. Gang 106 km/h bei 7500 U/min
3. Gang 134 km/h bei 7500 U/min
4. Gang 157 km/h bei 7500 U/min
5. Gang 184 km/h bei 7500 U/min

Wo der rote Bereich anfängt weiss ich leider auch nicht. Für mich gibts zwei Grenzen: Was ich dem Motor dauerhaft zumute und was ich ihm kurzzeitig mal gönne. Kurzzeitig sollten nach den Angaben aus dem Handbuch ja wohl 6900 U/min drin sein. Über längere Strecken würde ich dem Motor das gleiche zutrauen, ich gebe ihm aber weniger - wirkt auf mich gesünder. :wink:

Noch eine kleine Tabelle, wenn man die 184 km/h bei 7500 U/min aus dem Handbuch als Grundlage nimmt:

184 km/h bei 7500 U/min
180 km/h bei 7337 U/min
175 km/h bei 7133 U/min
170 km/h bei 6929 U/min
165 km/h bei 6726 U/min
160 km/h bei 6522 U/min
155 km/h bei 6318 U/min
150 km/h bei 6114 U/min
145 km/h bei 5910 U/min
140 km/h bei 5707 U/min
135 km/h bei 5503 U/min
130 km/h bei 5299 U/min
125 km/h bei 5095 U/min
120 km/h bei 4891 U/min
115 km/h bei 4688 U/min
110 km/h bei 4484 U/min
105 km/h bei 4280 U/min
100 km/h bei 4076 U/min

deckt sich also auch mit Deiner Messung.

Wieso traust du dich nicht über die 6000 Touren hinaus? Vibriert der Motor dann sehr stark oder gibts fiese Geräusche?

Oder willst Du den Motor einfach schonen - fände ich sehr ehrenwert. Im Endeffekt habe ich mit der GT bei Geschwindigkeiten über 120 bis 140 keinen zusätzlichen Spaß, Mensch und Motorrad fühlen sich bei Geschwindigkeiten darunter auf passender Straße um Längen wohler.

das sind meine eher begrenzten Erfahrungen. Es gibt bestimmt noch andere Meinungen dazu.

lg aus Hamburg, Jens
Andreas G.
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Re: Laverda GT

Beitrag von Andreas G. »

Hallo Jens,

warum ich mich nicht traue über 6000U/min zu drehen? Wahrscheinlich ein 6.ter Sinn wenn ich mir Jörgs Antwort so anschaue...

Ich weiß wirklich nicht ob meine Bella nicht doch eine Seele hat. Als ich Sie gekauft und zu mir geholt habe, wohlgemerkt mit unbekanntem Motorschaden, sprang Sie auf Anhieb an und ließ sich von mir die Ausfahrt hinausfahren. In dem Moment als ich den zweiten Gang eingelegt hatte, starb sie schlagartig. Wie sich rausgestellt hat waren alle Kabelverbindungen vom Zündschloß "abgefallen". Das habe ich als Weigerung akzeptiert und dann den Motor geöffnet. Einer der beiden Kolben war "gerissen". Ölabstreifring und Kolbenring haben in dem Bereich gefehlt, ihre Einzelteile haben überall auf und in dem Kolben gesteckt.

Also hat Sie mir ziemlich deutlich gezeigt was Sie nicht will. Ich habe aktuell das Gefühl, daß der Gasgriff bei mehr als 6000 U/min irgenwie "schwer" geht. Aslo warte ich mal die nächsten Tausend Kilometer ab ob sie mich dann läßt...

Andreas, der gleich wieder ein Stündchen unterwegs ist...
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