Koni-Federbeine für Laverda

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Moderator: Jürgen W.

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Hannes
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Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Hannes »

Hallo!
Spricht eurer Meinung nach aus fahrwerkstechnischer Sicht was dagegen, wenn man an Laverda 750 SF 1 oder 1000 3CL Koni-Federbeine mit 35mm Lochabstand montiert? Frage deshalb, da - glaube ich - original 36mm Lochabstand ist.
Habe letztes Jahr an meiner SF1 diese Dämpfer montiert; meines Erachtens funktionieren diese tadellos und ich überlege mir nun, diese auch statt der Marzocchis an die 1000er zu bauen.
Grund ist neben der guten Qualität auch der:
Diese Dämpfer, Koni 7610 1343 oder 76F 1343, waren auch für die alten Kawasaki Z-Modelle vorgesehen. Man bekommt sie deshalb über ebay recht günstig - so um die 50-70 Euro, wenn man etwas Glück hat. Habe letztes Jahr 2 Paar zu diesem Preis ersteigert, in optisch und technisch sehr gutem Zustand.
Bin mal neugierig, was ihr dazu meint!
lg,
Hannes
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Ernesto
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Ernesto »

Hallo, Hannes.

35 oder 36mm sind, ehrlich gesagt, sehr kurz :wink: .
Laut www.ikonshocks.com betragen die Lochabstände für die
750er Konis 349mm, für 1000er Konis 362mm.

Ernesto
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Laverdalothar
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Hannes,

man kann das machen, muss aber dann auch die Gabel vorne weiter durchstecken, damit das Fahrzeug wieder einigermaßen gerade liegt (nur dann eben tiefer...). An sonsten bedeutet ein Absenken des Hecks, dass der Lenkkopf-Winkel in Relation zur Straße flacher wird. Besserer Geradeaus-Lauf, aber schlechteres Einlenkverhalten. Die Handlichkeit (wenn man von sowas sprechen kann... :lol: ...) leidet.

Richtiger Dämpfer wäre - wie von ernesto angesprochen - einer mit 362mm. Das Fahrverhalten dürfte mit den 350er aber auch ähnlich dem der Marzocchis sein, da die Marzocchis deutlich weicher sind und die Fahrhöhe mit den Konis - da diese straffer sind - wahrscheinlich gleich sein wird (Abhängig natürlich vom Fahrergewicht...). Das ist im übrigen auch der Grund, warum die Böcke mit den Konis immer handlicher waren als mit den Marzocchis: Weil das Fahr-Niveau hinten höher kam und damit der Lenkkopf-Winkel leicht steiler wurde (=>leichteres einlenken...).

Nachteil von kürzeren Federbeinen: weniger Bodenfreiheit und schwieriger Aufzubocken...
LG

Lothar

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Thorsten
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Thorsten »

Hallo Hannes,

1000 3CL und Koni´s.... das ist ein streitbares Thema! :o

Ich fahre in meiner 3CL seit dem ich sie habe mit Koni´s Type 76K 1397. Das sind die alten mit den nicht progressiven Federn!

Mit diesen Dämpfern poltert die 3Cl über die Straße als wenn´se ´nen Starrahmen hat. Ich konnte vor Jahren die originalen Ceriani-Dämpfer ergattern und die 3CL auch einige Tausend km mit diesen Dämpfern fahren. Und ich wünschte ich hätte diese Dämpfer wieder in der 3CL, mein Rücken würde es danken.

Fazit: DIe alten Konis taugen nix in der 3CL, weil zu hart. Kriegst du auch nicht weich gefahren. :twisted:

In der SFC 1000 habe ich seit einigen Jahren Koni´s Tpye 7610-1397. Das sind die neueren mit den progressiven Federn!

Das Fahrverhalten ist einigermaßen. In der Einstellung wie ich sie zur Zeit fahre komme ich ganz gut klar. Mit den originalen Marzocci war meiner Meinung nach das Fahrverhalten besser. Aber das ist, siehe oben, auch ein streitbares Thema.

Wichtig ist eigentlich daß die Dämpfer für das Moped geeignet, ich meine zugelassen, sind und bei der Vorführung bei den beschützenden Werkstätten kein Streß entsteht.

Ansonsten kann ich mich Lothars Ausführungen nur anschließen.

Thorsten

- :lol: Horridoh-Alles wird gut und bald ist auch das Salz verschwunden! :lol: -
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Laverdalothar
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Laverdalothar »

Tja - wie gesagt: war auf der Jota mit den Konis zufrieden (Zugstufe auf 3, Federvorspannung auf 0 (also nicht vorgespannt). In der SFC war ich NIE zufrieden damit, trotz daß das 367mm lange Konis waren (original hat die SFC 375mm lange AG Strada ORO drin gehabt...). Ich weiß nicht, ob die 2. Serie SFC den Ankerpunkt für den Stoßdämpfer auf Schwinge anders positioniert hat. Falls ja, mögen die Konis da funktionieren. Bei mir hat es nicht geklappt, trotz diverser Einstell-Versuche... :(

Hab inzwischen bei der SFC auf Wilbers (von einer Kawa Z1300, Baujahr bis 1989 oder so...; neuwertig bei ebay für 320€ erstanden...) in 370mm sowie bei der Jota auf YSS (sehr ähnlich im Aufbau wie die Wilbers, nur 50% günstiger...) in 370mm umgestellt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht... Ich meine - beide Motorräder mit den neuen Dämpfern gegenüber den Konis...

:wink:

Hängt aber sicher von Anspruch und Fahrverhalten ab (sowie natürlich vom Geldbeutel - auch klar...).
LG

Lothar

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Thorsten
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Thorsten »

Wieso 2. Serie?????? Nach dem OWNERS MANUAL für meine SFC 1000 wurde die Initial Inspection bei 1047 km am 30.04.1986 vom Witt gemacht. Ausschlaggebend ist die Rahmennummer und da ist die Frage ob deine über oder unter meiner liegt. :lol:

Werksseitige minimalste Änderungen an der Schwinge kann ich mir nicht vorstellen. Wenn dann haben die richtig was geändert. Oder???

Thorsten
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Laverdalothar
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Laverdalothar »

Thorsten,

ich sprach nicht von Deiner Maschine, Du hast eine SFC 1. Serie (goldene Marzocchis, Oscam Gußfelgen). Hier waren AG Strada Oro verbaut in 375mm länge und darauf ist das Fahrwerk ausgelegt.

Bei der 2. Serie wurden von Werk aus Konis eingebaut. Da es die nur 362mm gab, läge grundsätzlich der Verdacht nahe, dass man die 13mm kürzeren Federbeine dadurch kompensiert hat, dass man nicht den Rahmen geändert hat sondern die Aufnahme der Federbeine an der Schwinge leicht nach vorne versetzt hat, wodurch wieder die gleiche Schwingenposition in ausgefedertem Zustand erreicht würde und Lenkkopf-Winkel in Relation zur Straße wieder wie bei erster Serie war.

Kann aber auch gut sein, dass man einfach nur die Marzocchi-Gabel weiter durchgesteckt hat (ca. 1 cm würde ich meinen...), was in Relation den selben Effekt gehabt hätte.

Oder man hat einfach nur gesagt: "Ah - wasse miche interessiere?" Oder auf Deutsch: "Ar*** lecke!"

Wie es war - ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, dass meine Maschine mit den strafferen 370mm langen Wilbers für meinen Geschmack erstklassik fährt. Und nur auf den Geschmack des Besitzers kommt es an... :wink:
LG

Lothar

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Thorsten
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Thorsten »

Lothar,

ich würde es mit gleichen Worten sagen wollen....

Nur deine Masse/ meine Masse bei gleichem Dämfer im gleichem Moped ergibt nicht das gleiche Ergebniss..... :roll:

Thorsten
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Laverdalothar
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Laverdalothar »

Eben - deswegen ist es ja wichtig, dass ein Federbein vernünftig einstellbar ist. Mit der entsprechenden Federvorspannung kannst Du das Fahrniveau auf die entsprechende Zuladung anpassen, was dann bei Dir und bei mir wieder das gleiche Ergebnis ergibt... Wer mehr dazu wissen möchte, hier ist die Einstellung recht gut beschrieben:

http://www.bikerpeters.de/Startseite/Mo ... kseiteoben

Hier haben die Konis den Marzocchis gegenüber den Vorteil, dass die Zugstufe und Federvorspannung einstellbar ist. Allerdings nur sehr grob (4 Stufen Zugstufe, 3 Stufen Vorspannung).

Die Wilbers bzw. YSS sind da deutlich feiner einstellbar (Federvorspannung völlig und Zugstufen-Dämpfung nahezu stufenlos...). Zusätzlich sind sowohl YSS als auch Wilbers Gasdruck-Unterstützt, was wiederum die Dämpfung zusätzlich verfeinert.

Beides zusammen mit leichteren Rädern, Kette/Ritzel/Kettenblatt und Bremse ergibt ein um längen besseres Fahrwerk, das deutlich besseren Bodenkontakt auch (oder gerade...) auf schwierigen Strecken bietet. Ein nicht zu verachtendes Plus... ;-)
LG

Lothar

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Ernesto
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Ernesto »

Mit diesen Dämpfern poltert die 3Cl über die Straße als wenn´se ´nen Starrahmen hat.
Moin, Thorsten.
Ich habe in meiner 750er auch die alten Konis, damals (ca. 1980)neu gekauft.
Ich erinnere mich, daß in der Einbauanleitung was von "Entlüften vor dem
Einbau" stand. So ganz 100%ig bekomme ich es nicht mehr zusammen,
aber ich glaube, man musste sie vor der Montage der Feder über Kopf halten
und die Dämpferstange einmal reinschieben und wieder rausziehen. Das habe
ich gemacht. Trotzdem waren die ersten paar hundert km die Hölle,
aber danach hat sich das gegeben und sie sind dann (für mich) ok gewesen.
Ich fahr sie immer noch.
Ich habe noch einen Satz in Reserve. Ich kuck nachher mal nach,
ob da diese Anleitung noch vorhanden ist.

Gruß, Ernesto
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Thorsten
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Thorsten »

Moin Ernesto,

Ich weiß natürlich nicht ob damals, also vor meiner Zeit, diese Procedur durchgeführt wurde. Ich hab zur Zeit die Dämpfer con Koni mit den Federn der Cereanis in der 3CL. Damit kann ich leben bis die Cereanis wieder fit sind.

Ich denke, daß die Federn eine sehr harte Federrate haben, daß die 3CL mit den Konis (Dämpfer und Feder) über die Straße hoppelt als wenn´se ´nen Starrahmen hat.

Gruß Thorsten
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piet
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von piet »

Alte, lange unbenutzte Konis haben die dumme Angewohnheit ihr Öl verharzen zu lassen........... Nach 10 und mehr Jahren im Karton/Schrank/Werkstattecke, ist das eingefüllte Dämpferöl oft unbrauchber. Bei erneuter Bewegung innerhalb des Dämpfers, verstopfen sich sämtliche Dämpferventile, selbst der Dämpferkolben kann im Zylinder fest gehen. Dann besitzen die "Federbeine" die Federungseigenschaften eines 30 x 30 Vierkantrohrs!

Die Dinger können geöffnet und das Öl erneuert werden. Bei der Gelegenheit kann man die Dämpfereigenschaften noch an der persönlichen Fahrweise etwas anpassen. Dabei sollte man aber wissen hohin die Reise gehen soll..... :D

Nach einer solchen Überholung sind sie meist wieder so gut wie neu, denn Verschleiss spielt bei den Konis eine eher untergeordnete Rolle. Die Werksseitig(Koni) montierten Federn sind eher auf schwergewichtige Fahrer oder Doppelbesetzung mit Gepäck ausgelegt, viel zu hart. Ich habe gute Erfahrungen mit Federn aus der BMW /5 oder /6 gemacht. Sind zwar im Aussendurchmesser etwas grösser und bedürfen Adapterringe, aber die Federrate ist VIEL besser.

piet
Ich leide nicht unter meinen Wahnsinn, ich geniesse jeden Moment!
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Ernesto
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Re: Koni-Federbeine für Laverda

Beitrag von Ernesto »

Hallo,
Nach einer solchen Überholung sind sie meist wieder so gut wie neu,
Volker Sachse hat auf seiner Seite die Überholung gut und anschaulich beschrieben,
sowohl für die alten Konis 76F als auch für die oginoolen Cerianis.
Findet Ihr unter http://www.italoclassicbikes.de/resto/fs_resto.htm

Gruß, Ernesto
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