Ja - ist wohl schwer für Nicht-Rheinländer...
Daher:
*Kultur-export-Modus-AN*
Das ganze leitet sich letztlich aus der französischen Besatzung ab. Hans/Johann oder Johannes kannte der Napolionische Besatzer gemeinhin nicht. In seinem durch diverse Nasal-Laute geprägten Wortschatz ähnelte am Meisten "Jean" den o.a. germanischen Vornamen.
Der Rheinländer an sich ist aber fremden Sprachen gegenüber zwar nicht völlig verschlossen, tendiert im Gegenzug jedoch dazu, diese zum Zwecke der Fraternisierung mit den Besatzern "einzukölschen". Da wird aus dem Gehweg der "Trottowar", aus dem Gelbeutel das Portmonä und aus "Jean" erst "Schan" und später eben "Schang" oder "Schäng".
Die von Jo benutzte Schreibweise ist lt. einschlägiger Literatur zwar auch nicht 100% richtig da mit e geschrieben, aus dem Glocken-ähnlich-klingenden "g" jedoch ein "k" oder gar "ck" zu machen grenzt an Frevel und wird typischer Weise in wilder Verbrüderungsszenerie mit Kölsch-Saufen bis zum Verlust der eigenen Muttersprache und damit verbundener automatischer Adaption der Kölschen Sprechweise geahndet (bestraft kann man ja nicht sagen, Kölsch-Trinken ist ja für jeden Nicht-Rheinländer eher eine kulturelle Bildungs-Maßnahme als eine Strafe - egal welche Menge!).
Bleibende Schäden wie Jahrzehntelange Freundschaften, eine latent bis ausgeprägte Düsseldorf-Feindlichkeit und eine daraus resultierende Altbier-Allergie sind hierbei durchaus gewollte Nebenwirkungen. Ebenfalls - vor allem bei Wiederholungs-Tätern - wurden eigenartige Zwänge zur Kostümierung zwischen dem 11.11. und dem Aschermittwoch des Folgejahres beobachtet. Besonders harte Fälle fangen beim Erklingen von Rheinischer Karnevals-Musik schlagartig an, wild mit ihrem Gesäß zu zucken, von einem Bein auf das andere zu wanken oder gar die Lieder mitzugröhlen. Hier sind Hopfen und Malz nicht verloren sondern offensichtlich gut angelegt worden. Nur selten ist eine Heilung hiervon beobachtet worden, wobei es den Betroffenen meist unverständlicherweise sehr gut geht dabei.
Zurück zum Thema: Also - Schäng oder Scheng, dann klappt's auch mit dem Jo.
Zum Üben hier ein paar Rheinland-übliche Sätze, wie sie jeder Tourist im Rheinland drauf haben sollte:
"Schäng - dringste ene mit?" - "Johann, hast Du auch Durst? Der Abend geht auf mich!" (übliche Antwort: "Sischer dat!" - "Oh - wie nett von Ihnen, sehr gerne!")
"Nä, Schäng - loss ens stecke - dä Deckel jeit up misch!" - Vielen Dank für den tollen Abend und Deine Gesellschaft in der schönsten Stadt Deutschlands; als Zeichen meiner Dankbarkeit sind Sie, lieber Hans/Johann/Johannes, heute mein Gast, bitte, ich bestehe darauf!" (übliche Antwort: "Jo wenste mäinz..." - "Oh, wie nett von Ihnen; das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen...")
"Schäng - isch glööv, isch bin strack" - "Lieber Johann, es war ein toller Abend, ich habe mich selten so amüsiert und dieser einzigartige Gerstensaft ist wahrlich ein Geschenk der Götter. Nun freue ich mich auf mein Bett und möchte nochmals meinen Dank zum Ausdruck bringen und die Rechnung für uns beide begleichen." (übliche Antwort: "Ever eene jeit noch!" - "Es hat mich auch sehr gefreut, Sie kennen zu lernen. Wann immer Sie wieder nach Köln kommen - sie finden mich genau an dieser Theke!"
*Kultur-export-Modus-AUS*
In dem Sinne: "Köbes - dunn ens noch n Rund!"
PS: @Schäng/Scheng: Ist ne SF1 gewesen, right?
PS.PS: Sorry für das da oben geschriebene, ich bin nach den Weihnachtstagen immer so im Zucker-Schock, das muss irgendwo hin...