Dein erstes Motorrad...

Das ist ein Forum, dessen Inhalt absolut nichts mit Laverda zu tun hat! Hier kann man übers Wetter quatschen oder wie die Aktienkurse stehen... ;-)

Moderator: Jürgen W.

Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 11846
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Laverdalothar »

Kannst Du Dich noch erinnern was Dein erstes Auto war? Vielleicht. Kannst Du Dich sofort an 2 oder 3 konkrete Fahrten erinnern? Mmhh - schwierig... Und Dein erstes Motorrad? Da kannst Du Dich sicher an mindestens 10 Fahrten erinnern, richtig?

Tja... damals... "suße" (naja - äh - nicht wirklich...) 18, den Führerschein in der Tasche - und kein Geld für eine Maschine... :? Als Schüler halt nicht so einfach...

Aber dann - eines Tages, als man schon fast nicht mehr dran geglaubt hatte, jemals ein Motorrad zu fahren - da stand sie in einem Laden für Auto-Teile (!!). Der Besitzer des Ladens hatte sie gebraucht gekauft, war aber nicht zum Fahren gekommen. Das ideale Einsteiger-Motorrad: eine Suzuki GT200, Baujahr 1976 - genau wie mein erster Wagen, ein Austin Mini 1100 Sport.

Kurze Verhandlung mit dem Verkäufer ergaben: frischer TÜV, neue Batterie, sonstiger Zustand OK - Preis 950,-DM. Anzahlung geleistet, Brief mitbekommen zum Zulassen und einen Tag später hab ich sie abgeholt. Meine Eltern (bei denen ich damals wohnte) verdrehten die Augen als ich mit dem Hobel in die Einfahrt fuhr, breites Grinsen im Gesicht und das Gefühl der Freiheit, gemischt mit Besitzer-Stolz ließen mich ein grottiges Fahrwerk und die kastenförmigen Bridgestone Reifen genau so vergessen, wie den wohl offensichtlich festen Bremszylinder vorne. Schließlich war ich jung, wild und frei - ein echter Rocker eben, wenn auch nur mit 200ccm und 2 Takten...

Die Kleinigkeiten, die mein vom Motorrad-Virus blindes Auge übersehen hatte beim Kauf, wurden bald behoben (2-Takt-Öl fehlte, Bremse wie gesagt vorne fest, hinten mit zu viel Spiel, Kette zu locker, Federbeine ausgenuckelt). Mit jedem Tag den ich fuhr merkte ich mehr, das entweder ich nicht für's Motorrad-Fahren geboren war oder irgend etwas nicht mit dem Fahrwerk stimmt. In Kurven "eierten" wir zusammen rum - das war nicht zum aushalten...

Unglücklich fuhr ich zum lokalen Suzuki-Händler, dem "Zweirad-Zentrum". Draußen vor der Tür eine VX800 und eine 1400er Intruder, beide in schwarz. OK - die Intruder war nicht mein Fall, aber die VX... lecker...! Mit damals über 8.000,-DM jedoch WEIT weg von jeglicher Möglichkeit...
An der Theke begrüßte mich der damals rot-blonde Besitzer mit den Worten: "Tach. Watt hamma denn?"

"Äh - ja, Tach. Äh - ich hab da ne GT200" (leichtes verdrehen der Augen beim Shop-Besitzer - "wieder so einer ohne Geld..."), "und - äh - irgendwie komme ich da nicht mit zurecht."

"Aha - und wie äußert sich das?"

"Äh - ja... also - in Kurven, da hab ich immer das Gefühl, das bis zu einem gewissen Punkt die nicht einlenken will und dann "fällt" die so rasant in die Kurve, das ich sie wieder hochreißen muss und dann eier ich da so rum. Ich verzweifel bald..."

"Mhh - vielleicht sind die Stoßdämpfer zu wenig vorgespannt?"

"Neeh - das hab ich schon auf maximum gemacht, aber dann is die so hart, das es mir die Bandscheiben kaputt haut. Hab schon mal an andere Stoßdämpfer gedacht?!?"

"mmhh - wieviel hat die denn runter?"

"17.000"

"17.000? Ne - das können die Stoßdämpfer nicht sein. Oder ölen die?"

"Ne"

Dann - aus den tiefen der Werkstatt - meldete sich eine Stimme...:
"Watt für nen Reifen fährst Du denn?"

Reifen? na halt so einen schwarzen mit Profil - dachte ich. Sagte aber:

"Äh - muss ich mal schauen, moment................ Bridgestone XXYY"

"Ach Du sch....e. Schmeiß den mal sofort runter, die blöden Brückensteiner Kastenprofile taugen nix, kein Wunder das die fährt wie sie fährt! Mach mal nen ME33 vorne und hinten drauf, dann geht die auch um's Eck!"

"Äh - ah, danke. Echt? Tja - dann beiß ich mal in den sauren... Watt kost' dat denn?"

"Moment... 2 Metzeler in 110... hmmm.. Schläuche.... mhh... Montage... Entsorgung der alten Reifen... - also - wenn Du sie mir ende der Woche bringst, kannst Du sie Freitag Abend wieder mitnehmen und... ich sach mal... 230,-DM für alles zusammen. OK?"

"Schluck... tja - geht wohl nicht anders..." Mist... 25% des Kaufpreises in Reifen investieren - so hatte ich mir das nicht vorgestellt....

Freitag Abend holte ich mein Baby ab, bezahlte und fuhr (nicht ohne den Hinweis, dass die Reifen erst eingefahren werden müssen) los.

Schon in den ersten Kurven wartete ich auf den bekannten Widerstand beim einlenken - nichts! :shock:

Langsam fasste ich vertrauen zu den Reifen und in den nächsten 2 Wochen merkte ich mehr und mehr, dass doch nicht alles an meiner fehlenden Fahrpraxis gelegen hatte. Auf kurvigen Strecken konnte ich an den deutlich schwereren Maschinen meiner Kumpel (GSX600F, BMW etc.) problemlos dranbleiben (OK - auch nur mit Digital-Gas, aber dafür war der Motor ja gemacht... :lol: ). Karsten (der einzige inzwischen verstorbene meiner damaligen Kumpel) mit seiner "Gülle-Pumpe" tat mir manchmal echt leid. Geschätzt doppelt so viel Gewicht durch die Kurven zu stemmen bei einem echt besch...eidenen Fahrwerk war kein Spaß.

Mit der Suzuki hab ich dann so alles in allem rund 15.000Km im ersten Jahr hinter mich gebracht, im 2. etwa 5.000 (da hatte ich dann eine Freundin...). Diverse Touren an die Mosel, ins Bergische, Sieger- und Sauerland machten reichlich Spaß und als irgendwann mein Bruder mir eine RD250 anbot, musste die Suzi leider gehen. Sie hat mich nie im Stich gelassen, sprang immer zuverlässig an und machte einen Höllenspaß. Also - für damalige Verhältnisse... Dummerweise hab ich glaube ich kein einziges Foto von ihr gemacht - sehr schade...

Und Du - was war Deine erste Maschine? Was hast Du mit ihr erlebt? Erzähl doch ma! :wink:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Ulli
2-Step
Beiträge: 171
Registriert: 25.05.2007, 12:37
Wohnort: 58809 Neuenrade

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Ulli »

mein erstes Moped ?
Sagenhafte SR 500 mit Gußrädern, ach war das schön....
meine Kumpel J. und M. meinten im Sommer 84 zu mir : "So gehts nicht weiter, du brauchst ein Moped." Gesagt, getan, am nächsten Tag zur Kasse, Kohle leihen, ab zum Gebrauchthändler des Vertrauens, SR sofort haben wollen, also klar gemacht, mit roter Nummer heim...Klasse!
Am nächsten Morgen 20 km zum Straßenverkehrsamt : "Ne, die können wir nicht zulassen." - "Wie bitte?" - "Sie müssen Sicherung gegen Diebstahl nachweisen, da die SR kein Lenkschloß hat. Wiedersehen." - "???" - Kurz nachgedacht und sofort zum Regierungspräsidenten nach Arnsberg (50 km) gefahren, dort für schlappe 30 DM ne Sondergenehmigung bekommen mit der Auflage ein Bügelschloss mit zu führen....nun also wieder zum STVA...auf regennasser Straße hat mir dann so ein Hirte die Vorfahrt genommen - vorn hab ich überbremst - zack - Straßenkontakt mit dem Ergebnis Blinker ab, Scheinwerfer (der schön große) defekt, Schramme hier und da und blaue Flecken, vorsichtig weiter zum Anmelden (endlich!) und danach mit gar nicht soo toller Laune nach Hause....
...vier Wochen später sind wir dann nach Südfrankreich, Spanien in den besten Mopedurlaub gefahren mit allerlei lustiger Unterhaltung - alles natürlich mit dem defektem Scheinwerfer, kein Glas mehr vorhanden, aber dafür dicke Plastikfolie und Klebeband....
....ein paar Jahre hat es die SR mit mir ausgehalten, bis sie kaputt-getunt wurde (ging bis zum Ende tierisch gut) und auf dem Weg zum Rock am Ring zwischen Oberwahn und Niederwahn ihre Zündkerze unsanft auf der Kurbelwelle ablegte...
---das bedeutete ein Jahr Mopedpause mangels Geld---grausam!! Vorteil: durch Taxifahren Einkommen erhöht und dann gab es die tolle SRX6 !! für die neue Saison...
1000 Jota 180 Grad ND
Carlos
2-Step
Beiträge: 304
Registriert: 01.06.2007, 14:36

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Carlos »

tolle idee, bin spät angefangen mit motorisierten zweirad.
war immer begeisterter Selbstkurbler (sieht man heute nich :-( ).
Der Knirps hat mit einem Körbchen gesteuerten Esel von Opa angefangen. Dann gewechselt zum blauen 150cc Familien-Van, mitfahrgelegenheiten bei meinem Onkel nutzend, auf seiner '62er Vespa VBB (vor kurzem fertig restauriert, gehört nun meinem Dad), bin schon sehr gespannt die endlich mal selbst zu fahren.
Über eine SIS-Sachs V5 Probefahrt, dann endlich im Paris-Dakar Trim mit ner ersten eigenen Maschine Yam XT600Z in 1,5 Tagen 2400km nach Portugal gefahren - Ein Indianer kennt keinen Schmerz, 30 Sonnen nach bescheinigter Berechtigung zum Motorisierten Fluchtverhalten.
Nerviges Startverhalten habe ich im Tausch gegen eine T140D beseitigt, das coolste Fahrzeug bisher, das zuverlässig bei Wind und Wetter lief, egal ob Vergaser in sync, zündkerzen alt, Batterie leer war. Allerdings verdoppelte sich die Fahrtzeit in den Süden durch Gemütlichkeit und Lernfähigkeit. Für's pures Kilometerfressen war sie nicht gebaut, was der erhöhte Verschleiss aufzeigte, die Nachfolgerin, T300 leider auch nicht (Kompressionslosigkeit ab 42Tkm), ich bedanke mich dafür bei Triumph und dem Händler bei der ich sie gekauft habe, der als erster in die Annalen der kompetenten Kundenabzocker geht, zusammen mit dem Kunden-aversen Hersteller, der nichts anderes als Feuer verdient hat. Danach kam Laverda, standfester, solange auch hier keine sogenannten Profis Ihre Hand anlegen. Die geht nur noch zu Papa, Onkel und zum Orden der heiligen orangenen Dreifaltigkeit aus dem westlichen Gefilden des Landes, deren Abtei im Lande des Grafen Esch und der Einsiedelei des heiligen Herrmann sind zu finden. Sollte das nicht reichen wird eine Hexe beauftragt den Prinzessinenschlaf herbei zu fluchen auf dass sie in guten Zeiten von einem jungen Prinzen wieder erweckt werde.

Meine erste, die Tenere hat Spass gemacht, war aber hoch, und schwer, die KTM EXC macht mehr Spass, ist leicht und geht immer.
Zurück blicke ich auf eine tolle 750er Bonnie (T140), die sobald sie der Wunsch beseelt, sich jederzeit in meine Garagendecke kuscheln darf - neben die Lav1200 und vielleicht irgendwann einmal die VBB. Jedoch ist sie hinfort, auf weiten wegen in das Fürstentum der Katalanen, sicher eine gutmütigen Herren und Stallpfleger zu haben.

tschööö. ;-)
C++
detlef
2-Step
Beiträge: 1006
Registriert: 29.03.2009, 21:55
Wohnort: berlin

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von detlef »

...na schön, wenn sich alle so ins Zeug legen, dann mach ich halt auch mit. Mein erstes Moped war mit 19 eine Kawa Z 1000 A2, nagelneu gekauft, genau das Richtige für einen, der gerade erst den Führerschein gemacht hat. Über die gibts eigentlich gar nichts zu erzählen, die lief immer. Wenn überhaupt etwas zu erzählen ist, dann vielleicht das abenteuerliche Fahrverhalten ab 160 km/h wenn sich der 64 Kilogramm "schwere" Jüngling am Serienlenker, der die Ausmaße eines Windsurfer-Ricks hatte, verzweifelt festklammerte (wer schön sein will, muß leiden :? ). Eines Tages kam auf der Berliner Spinnerbrücke jemand mit einer Laverda 1000 angefahren...das Ding klang komisch und sah anders aus, als alles was ich vorher gesehen hatte, ihr wißt schon, diese Asymmetrie von vorn, außerdem hat mich die pure Wucht des optischen Eindrucks, die der Motor bei mir hinterließ, schwerstens beeindruckt. So´n Ding wollte ich auch. Am nächsten Tag ausfindig gemacht, wer so etwas in Berlin verkauft. Schmidt+Krüger in Steglitz...also hin. Da erfuhr ich dann, daß nächstes Jahr eine 1200 kommen soll...klar, die wird gekauft. Ich wußte nicht, wie die dann aussehen sollte, Farben waren auch nicht bekannt, also die besten Voraussetzungen, dafür nen Kaufvertrag zu unterschreiben...10200 DM und am Liebsten in rot, als Extra den damals noch als Laverda-Lenker bekannten Brevettato mitbestellt...180 Mark zusätzlich. Der Winter zog sich lang und länger dahin, bis ich den Apparat am 15. März 1979 endlich abholen konnte. Da stand sie nun, und ich war mit etwas über 21 Jahren Besitzer dieses Traums in rot. Angelassen und...mannomann ist das alles schwergängig, und wie die rappelt, klar, ist ja auch n Männermotorrad. Am ersten Tag mit so nem Gerät kommt natürlich als erstes die Vorführarie bei den Kumpels. Ich glaube, ich war keine vier Kilometer unterwegs, da ging der Tacho schon nicht mehr. Der Überwurf der Welle war nicht richtig festgezogen und hatte sich losvibriert...kann ja mal vorkommen. Als nächste zu Kumpel Knut. Bevor ich da ankam hatte ich keine Drehzahlanzeige mehr, wie soll man diese Diva da anständig einfahren???
Drehzahlmesserwelle unterm Tank losgerappelt. Da hatte ich den Ofen nun gerade mal zwei Stunden und konnte schon mal das reichhaltige Bordwerkzeug ausprobieren. So langsam dämmerte mir, warum die soviel Kram unter die Sitzbank packen. Abends dann zum Ku-Damm in die Disco (Yesterday hieß der Laden und wie yesterday kommts mir auch gerade vor). Als ich da nach zwei Stunden wieder rauskam, stand ne ziemliche Menschenmenge vor meinem Einspurferrari. Unter dem Motto, "laßt mal den Chef vorbei", stolzieren 1,75 Meter Detlef mit respektheischenden 64 Kilo Kampfgewicht an der Masse vorbei, um mit nicht zu wenig stolz den Italo-Renner anzulassen. Von der schwachen Lichtmaschine, und daß man im Stadtverkehr nicht mit der vollen Beleuchtung Fahren sollte, hatte mir vorher keiner was erzählt. Deshalb sagte auch nur das Anlasserrelais etwas, nämlich ziemlich müde "klick", das wars dann auch. Der "Chef" mußte diesen blöden italienischen Eisenhaufen mangels Kickstarter auch noch anschieben. Eigentlich war ich da schon bestens bedient von Laverda...ich könnte noch stundenlang über Pleiten, Pech und Pannen weiterschreiben...dieser blöde Drilling aus Breganze/Norditalien..............................



Ach, bevor ichs vergesse, ich habe dieses blöde Ding immer noch, habs nie geschafft, mich von der Göttin zu trennen und werds auch nie tun, hatte zwischendrin ab und zu mal was anderes, fands aber immer nach relativ kurzer Zeit furzlangweilig...und mittlerweile bin ich fast schon ein wenig neidisch auf das Ding, denn sie wiegt immer noch genau so viel wie 1979, was ich von mir nicht unbedingt behaupten kann...


detlef
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 11846
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Laverdalothar »

ich hab Tränen gelacht, Carlos und Detlef. :lol:

Weiter so - auch wenn Ihr keine Eckkneipen-Lyric mit dem Baby-Brei aufgenommen habt - sachliche Schilderungen tuns auch (wenn's nüsch annas jeeht - wa!) :lol:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Benutzeravatar
stöggi
2-Step
Beiträge: 1875
Registriert: 12.07.2007, 16:17
Wohnort: Fürth/Odw.
Kontaktdaten:

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von stöggi »

also gut, dann ich auch.
mein erstes großes bike mit 18 war eine xs 650. die kohle dafür hatte ich gerade so zusammenkratzen können als lehrling. ich fuhr den ganzen winter durch, wusch sie wegen schnee und salz manchmal 2x am tag und trotzdem waren im frühjahr die aluteile hin. da beschloß ich dann im winter auto zu fahren. der eimer hatte allerdings ein riesen problem. die schräglagen freiheit. damals in der sturm und drangzeit mit geilem metzeler block c66 gab ich natürlich immer alles um meinen kumpel mit seiner rd 250 zu beaten. blöderweise setzte die kiste linksrum immer so zentral unten am rahmen auf das sie jedes mal richtig weit in die botanik flog. und damals wartete man auf einen dzm noch ein halbes jahr im schnitt.
ich lernte damals kfzler bei porsche und ein berufschul kumpel fuhr eine -boah- laverda 1ooo. ich hab immer noch das bild vor meinen augen, von schräg´unten vorne fotografiert aus dem motorradkatalog von 1975.
ich hatte dann einen rassigen m-lenker auf die xs geschraubt um auch dem letzten zu zeigen: uffbasse, ich habs druff. leider war dieser motor nicht vollgasfest und so hatte ich dann bald, schwupp, ein loch im kolben.
das war dann meine erste motor reparatur. ich vergess nie, alles fertig und dich scheisskiste will nicht anspringen. 2000 x bestimmt hab ich gekickt. dann kam papa und schickte mich um 24 uhr ins bett. um 2 uhr früh hatte ich dann die richtige eingebung. ich hatte die welle die die kontakte antreibt um 180 gard versetzt eingebaut´. klar das ich nachts sofort in die garage bin das ding schnell gedreht habe und zur großen freude meiner eltern und nachbarn sprang sie sofort an. sie war allerdings mangels sportlichkeit und elendem fahrwerk bei mir unten durch und musste weg. und dann kams halt wie es kommen sollte. der kollege mit seiner tausender brauchte geld. der rauchte nämlich immer so komisches teures zeuch. :D geld welches ich auch nicht hatte bei 270 dm lehrlingslohn. also auf zur bank und 5000.- kredit beantragt. ich werd nie vergessen wie der typ mich nach sicherheiten gefragt hatte und ich ihm von meinem alten käfer und meiner tollen stereoanlage vorschwärmte :D . (papa weigerte sich zu bürgen :cry: in deinem alter fuhr ich fahrrad) dann fragten sie mich wieviel ich denn monatlich zurückzahlen könne? achtung, meine antwort: wie soll ich dennn von 270.- monatlich noch was zurückzahlen? das gesicht von dem berater hättet ihr sehen müssen. wir einigten uns dann darauf das ich innerhalb eines jahres den kredit abzahlen würde und ich bekam ihn. wahrscheinlich nur weil mein vater dort auch guter kunde war und sie die hoffnung hatten falls es schief gehen würde .....
so und dann war sie mein. was ein geiles ding. leistung, fahrwerk, boah. ja und in der nähe gabs einen laverda händler. motorrad schenk in wiesbaden. und nach meiner lehre bei porsche fing ich dann bei ihm als mechaniker an. ja und da fuhren sie den laverda cup. und ich dachte, des kann ich aber auch was die da treiben. aber das wäre ne neue geschichte und mir tun jetzt die finger weh. nur so viel noch. nach exakt einem jahr verkaufte ich sie wieder und zahlte meinen kredit zurück. aber ab da hing ich an der nadel. aber das kennt ihr ja. :roll:
www.sport-connection.de

Meine Laverda kann ich mit 5 ltr. auf 100Km fahren. Aber das wäre Benzinverschwendung.
Benutzeravatar
Peter M.
2-Step
Beiträge: 764
Registriert: 25.05.2007, 12:43
Wohnort: 47533 Kleve

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Peter M. »

So spannend wie bei meinen Vorrednern war es bei mir nicht. Aber dafür war ich deutlich früher an der Laverda-“Nadel“.

Mit stolzen 16 und einer 50er Kreidler Florett unterm Hintern bin ich 1981 mit meinem Kumpel zusammen zum 8h Rennen an den Nürburg-Ring gefahren. Geile Nummer. Wir durften ja nicht mit den Dingern auf die Autobahn und sind deshalb über Land vom nördlichen Ruhrgebiet and den Nürburg-Ring. Mann, was waren wir stolz. Haben mit unseren Moppeds zusammen mit den „Richtigen“ Motorrädern am Brünnchen gezeltet. Arschkalt waren die Nächte! Was haben wir uns einen abgefroren. Und zu Essen hatten wir auch nix eingepackt …
Zur Zerstreung haben wir uns ne Motorrad Zeitung gekauft. Und da war sie drin:

Laverda 500 SFC

Es war um mich geschehen. Die oder keine! Der Preis schockte ein wenig. Ich glaube die sollte so um die 8500 Mark kosten. Ne Menge Holz für nen Azubi! Aber ich hatte ja noch Zeit. Bis 18 war ja noch nen Stück hin.

Zurück vom Ring habe ich mich erst einmal um geschaut wer bei mir in der Gegend LAVERDA verkauft. Der Nächste war Kührer in Ahlen. Ich also hin. Und er hatte auch ein da stehen. Damit war allerdings endgültig klar das ich solche ein Mopped unbedingt haben musste.

Als ich 18 war hatte ich das Geld für eine Gebrauchte gespart. Mama und Papa haben mir zusätzlich was gepumpt. Die waren das Gequängel wohl leid. Da gab es nur ein Problem! Bei uns in der Gegend standen keine zum Verkauf. Und die die in der Motorrad annonciert waren , waren immer dann weg wenn ich mich auf den Weg machen wollte. Scheiße!!

Ich wollte aber in der kommenden Saison Motorrad fahren. Unbedingt ne Laverda 500. Da war aber nichts zu wollen. Da es langsam wärmer wurde habe ich mir aus lauter Frust ne RD 350 LC gekauft. Das Leiden war damit gelindert.
Ein geiles Mopped. Viel Spaß habe ich damit gehabt. Bis zu dem Zeitpunkt als mir bei 180 langliegend der Motor fest ging. Bombenfest! Da konnte ich mich mit beiden Füssen auf den Kickstarter stellen. Da bewegte sich nix. Hatte aber Glück. Auf dem gebrauchten Mopped war noch 1 Woche Garantie. Habe das Ding reparieren lassen und parallel nach einer 500 SFC Ausschau gehalten.

Zum Saisonende 84 hatte ich Glück. In Leonberg stand eine 500 SFC zum Verkauf und ich war auch schnell genug. Ich also mal ebend mit Vatters Auto nach Stuttgart, angeschaut, probegefahren und gekauft. Endlich! Ich fahre in der nächste Saison mein Traummotorrad!!!!!!!!!!!!!!
Eine Woche später mit dem Zug nochmal hin und auf dem Motorrad zurück nach Hause. Was eine Fahrt. Ab dem Gambacher Dreieck Richtung Ruhrgebiet ist die Welt untergegangen. So was habe ich dann erst wieder auf der diesjährigen Rückfahrt von Heftrich erlebt. Aber das war mir egal!
Damit war dann auch klar , das wenn man Laverda fährt man durch aus etwas leidensfähiger sein muß. Das hat mir die 500er später schmerzhaft bei gebracht. Ist aber ne andere Geschichte.

Die 500er habe ich noch immer. Leider habe ich sie nach dem Riß im Rahmenoberrohr immer noch nicht wieder zusammen. Mir fehlt da etwas die Zeit. Habe wahrscheinlich zuviele Baustellen ...
__________________________________________

Laverda Jota 120°
Laverda 500 SFC
Laverda 750 S
Laverda 750 Strike
Ducati Multistrada 1000
BMW R80 ST
MZ 660 Skorpion Sport
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 11846
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Laverdalothar »

Tolle Stories, Jungs! :-)

Schade nur, dass hier so wenige sich beteiligen. :roll:

Haben nur 6 Leute hier ein erstes Motorrad gehabt? :lol: Muss ja nix spektakuläres gewesen sein, meins war ja auch ne GT200 - und die ist alles andere als spektakulär... :lol:

Irgend ne Geschichte zum ersten Hobel fällt doch jedem mal ein. Und sei es, das sie eben völlig zuverlässig war und einem das langweilig wurde...

Oder schreibt doch mal, welches Motorrad ihr gerne wieder hättet von denen die ihr mal besessen habt. Und welches auf keinen Fall?

Auf geht's!! :-)
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
Benutzeravatar
Jörg SF1
2-Step
Beiträge: 3409
Registriert: 18.05.2007, 17:24
Wohnort: 53225 Bonn

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Jörg SF1 »

Guzzi V35II. Hat mich 3 Jahre begleitet und jeden Tag zum Bund hin und zurück gebracht.
Viel Drehzahl keine Leistung laufend irgendwas an der Elektrik zweimal Kreuzgelenk in Asche gefahren aber dank Lafr.Tüten einen schönen Klang gehabt. :lol:
Hatte mal ein Mädel hinten drauf und wollte einer GS600 an der Ampel zeigen wo der Bartels den Most holt...*Pruuusssst*....mit knappen 27PS.

Na ja also ersten rein und Vollgas. Peng....Auslassventil am rechten Zyl. abgerissen.Peinlich Peinlich Peinlich. Stein und Dinse lieferte dann flux einen neuen Zyl.mit Kolben und eine Auslassventil. Den ganzen Rotz montiert, Ventil mit Paste eingeschliffen und die Karre schnell verkauft :twisted:.....nein Ebay gab es damals noch nicht :wink:
M.do.G.
Jörg

Geschwindigkeit ist die Summe aus viel Gas und wenig Bremse.:-)
Goldene Regel beim Motorradfahren: Erst anhalten, dann absteigen
Benutzeravatar
Thorsten
2-Step
Beiträge: 1041
Registriert: 07.06.2007, 15:05
Wohnort: Hunsrück, Beltheim-Schnellbac

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Thorsten »

Moin Moin,

mein erstes Motorrad war eine H.... FT 500.
Ein exelentes Bike. Eigentlich eine "SuperMoto"

Bin die FT allerding nur ein 3/4 Jahr gefahren und dann auf eine BMW 90S umgestiegen.

Als dritte kam eine 1000 Meine 3 CL. Die fahre ich nun etwa 21 JahreCL.

Gruß Thorsten
Duecylindri
2-Step
Beiträge: 57
Registriert: 29.03.2009, 18:04
Wohnort: Wermelskirchen

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Duecylindri »

..und nun komm ich auch noch. Quasi um die Ecke. Bin schon länger hier am lesen. Nun sollt ihr auch mal….

Irgendwann Ende der Achtziger des letzten Jahrhunderts muss es wohl gewesen sein…
Meine Guzzi war mal wieder bei meinem Händler des Vertrauens gelandet. In einer kurzen Pause des schweiß treibenden Geschäftes zwischen Motor Ein - und Ausbau standen Wolfgang Mummert und ich draußen vor der Werkstatt und sinnierten über das Glück der Männer auf Erden…
Ein markantes Bollern wurde zu einem Boden erschütternden Beben in der Magengegend, als ein orangenes Motorrad auf den Werkstatthof fuhr…..

Zwei Zylinder, Halbschale, kurzer zwei in eins Auspuffstummel, schwarz gekleideter Fahrer, Tankrucksack, Gepäckrolle, Rucksack.
Australisches Kennzeichen.

„Laverda siebenfuffzich - SFC“

Mehr sagte Wolfgang nicht. Kurz und trocken. Wie der Schlag aus dem Auspuff der SFC.
Mir war die Kehle trocken geworden. Wer dachte in so einem Augenblick noch an Moto Guzzi…

Mit Herkules K50SE fing die ganze Geschichte an. Die war auch Orange lackiert gewesen. Irgendwie hat mich diese Farbe scheinbar von Anfang an fasziniert.
Die Geschichte der Herkules ist schnell erzählt. Irgendwann knallte ich mit ihr vor’ne fahrende Blechwand. Danach wurde sie blau und verkauft.
Mit der Morini 350 kam schwarz / rot ins Spiel. Und 27 PS. Ein echter Kurvenjäger. Wirklich stabil und handlich. Der kleine Vauzwo machte viel Spass Und es kam damit die Lust auf endloses Landstrassensurfen.
Auch die Möglichkeit recht schnell und „bequem“ (einziger Vergleich: Herkules) in die Alpen zu kommen hatte einen Mordsgaudi an sich.
Das sonore Brabbeln aus den zwei Contis (nachgerüstet) hatte was zum Träumen.
Irgendwann lag ich mit der Morini und meiner Freundin in der Wiese. Da will man zu seinen Mitmenschen freundlich sein, die auf dem Autodach liegen gebliebene Tasche anzeigen, da macht der Doof einen Schlenker und ich verreiß den Lenker.
Ich hab mich Schwarz geärgert.
Seit dem war ich nie wieder freundlich zu rollenden Dosen.
Die Morini wurde auch Schwarz und verkauft.
An ihre Stelle trat eine Moto Guzzi Siebenfuffzigessdrei. Auch Schwarz. Mit feinen roten Zierstreifen. Und ein quer eingebauter Vauzwei mit Kardan. Über fünfzehn Jahre hab ich dem Teil die Treue gehalten.
Endlose Nächte in der Garage vor und neben ihr verbracht. Tage auf ihr. Nie unter ihr. Durch ganz Europa ist sie mit mir getourt. Stoisch – wummernd – Souverän.
Sie wurde wieder und wieder umgebaut (....hier begegnete mir die australische SFC auf Europatour) und rot lackiert.
Dann bot mir ein italienischer Arbeitskollega eine Laverda Siebenfuffzig an…..
In Blau.
Mit einem Brüllrohr.
„….è 200 miglia“.
Er hat sie als Wertausgleich beim Verkauf seines Autos erhalten. Fünf Jahre stand sie rum.
Kein Italiener wollte eine Laverda kaufen.
Kawa, Honda, Suzuki, Yamaha…jaja – sisi.
Aber Laverda?
„IsseCheisse“
„Wo steht die Laverda?“
„Siziliea“
“Quello che dovrebbe costare?”
“.............Marko”
“.............Marko????”
“Sisi!”
“Acquistato!!”
“Mein Bruder ist camionista.., er nimmt die Laverda auf seiner nächsten Tour mit!”

An einem Tag im November Anfang der neunziger Jahre, des vorigen Jahrhunderts wurde in dunkler Nacht auf einem Zollhof in Solingen eine LKW-Plane zurück geschlagen, Im Halbschatten gelblicher Peitschenlampen stand in hinterster Ecke ein Motorrad.
Der Bruder LKW-Fahrer sprang auf die Ladefläche und strahlte das Motorrad an.
Also nicht er – sondern eine Taschenlampe
„Heilige Madonna!“, wie konnte man ein Motorrad nur so vergammeln lassen.
Ich schluckte- und beschloss bereits im Geiste das Ding zu zerlegen und in Einzelteilen zu verkaufen.
Nach Ableistung der Lichtgebühr an den Zoll wurde das „Ersatzteillager“ umgeladen und in der Heimischen Garage unter einer Plane in der hintersten Ecke geparkt.
Es vergingen einige Monate…
Zur Saison wollte ich mal schauen, was sich so verkaufen ließ.
Ich besorgte mir Informationen, las alte Motorradhefte, blätterte einen Bericht über eine SFC durch, blätterte weiter…, blätterte zurück. Legte die offene Zeitung auf die Werkbank, stand auf, ging zum Bierkasten, ging mit einer Flasche Bier zurück, drehte mir eine Zigarette, während ich begann, den Bericht zu lesen.
Nachdem ich die Flasche Bier geleert, den Bericht dreimal gelesen und zwei Zigaretten geraucht hatte, ging ich in die hinterste Ecke der Garage.
Hob die Plane ab…- da stand sie – die SFC!
Zumindest vor meinem geistigen Auge.
Und sooft ich auch den Blick von den Bildern der SFC und zu der verdreckten SF in der Garagenecke wechselte…- da stand immer noch eine SFC!

Irgendwann hatte ich aus der SF© doch ein Ersatzteillager gemacht.
Und nachdem alles sortiert und begutachtet war, beschloss ich „meine“ Laverda zu kreieren.
Optik weitestgehend Original.
Innen - …….. Boaaaah.
Mein beruflicher Wirkungsbereich umfasste Fräs- und Drehmaschinen. Sandstrahler und Bohrmaschinen.
………..
Viele Jahre und Arbeitsstunden später:
Die Laverda und ich befinden sich bei OCT in Dom Esch.
Ein kühler Herbstabend.
Die selbstgebaute Zweiineins reckt ihren Stummel durch die Werkstatttür in den Innenhof..
Roger drückt den Starter.
Der Anlasser greift in den Freilauf
Das Ding springt nach wenigen Sekunden an und ich vom Hocker.
Ringsum nur glückliche Gesichter.
So sieht es aus wenn ein Kind geboren wird.
Und ich weiß, wovon ich rede!
Der Hof erbebt unter einem mörderischen, aber unheimlich schönen Ton!
Die Drehzahlmessernadel schwingt locker von links nach oben, immer wieder und wieder...!
Grazie - Luigi hat diesmal nicht mitgeholfen.
Das Biest lebt.

Zwischenzeitlich hatte ich die Guzzi verkauft und es stand Mitte der neunziger Jahre eine Japanische Geisha in der Garage.
Yamaha TRX 850.
Die Landstrassenkönigin!
Aber ich will hier nicht mehr sagen, als: Sie ist schwarz, stark, schnell!
Zum gemütlichen Touren mit Ehefrau gab es auch für ein paar Jahre eine Suzuki 750 GSX Inazuma. Mit Koffern und BOS- Tüte. Sie war Mettalicgrün. Vierzylinder und genau dieser fein verrippte machen auch Spass.

Die Laverda hat die Farbe Orange, ist stark, nicht ganz so schnell und schüttelt einem alle Plomben aus der Kauleiste. Aber nur, solange sie unter fünftausend läuft. Darüber wird die Sicht klar. Der Blick geht in die Ferne. Fixiert die herannahenden Kurven, die Drehzahl sinkt unter fünftausend…. – plötzlich sind da drei Kurven - nebeneinander!
Bisher hat sie immer die richtige Linie getroffen.
Laverda fahren ist eine echte Herausforderung!

Es gibt noch das ein, oder andere daran zu tun. So ein Motorrad wird eigentlich nie wirklich fertig. Ich hoffe - sie wird es nie.
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 11846
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Laverdalothar »

:lol:

cool geschrieben, euch allen ein Dank!! :-) Regnet zwar nicht mehr, aber so scheint auch im Herzen die Sonne 8)

Weiter so?!! :wink:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
carsten34
2-Step
Beiträge: 28
Registriert: 17.06.2010, 21:26

Dein erstes Motorrad...

Beitrag von carsten34 »

Tach zusammen

Na, dann will ich auch mal was zu diesem Thema beitragen:-)

Es befand sich im Jahr 1993 als ich mit Auto und Moped Führerschein angefangen hab.
Leider bliebs dann erstmal nur beim vollendeten Auto appen, da ich auf dem Weg in meinen Urlaub nen sehr bösen Mopedunfall auf der

Autobahn gesehen hab.Will ich hier aber nicht näher drauf eingehen, soll ja unterhaltsam sein...

Naja, dann war Moped erstmal kein Thema mehr was sich dann aber zwei Jahre später ändern sollte.
Ab zur Fahrschule, den Lehrer gefragt wie lang der Quatsch dauert wenn ich mich nicht allzu dämlich anstelle und genau einen Monat

später hatte ich den Lappen...freu:-)

Zwischendurch mein erstes Moped gekauft, eine 81er Honda CB650...Wenn ich die nochmal haben könnte...

im ersten Jahr fast 30tkm gedreht und viel viel Spaß mit dem Teil gehabt.
Dann wollte ich sie über den Winter wieder richtig hübsch machen und mußte feststellen, das sie nen dicken Riss im Steuerrohr

hatte.Hab dann nächtelang überlegr was ich mit ihr anstellen soll und hab mich dann dazu entschlossen sie zu nem recht

vernünftigen Preis abzugeben und mir was neues zu kaufen.

Das war dann meine Suzuki GSX 600 F.
NAja, war dann was schneller, inzwischen durfte ich ja auch "offen" fahren:-)
Dann kamen die ersten Runden über die Nordschleife und ein paar Renntrainings und irgendwann der Einspruch meiner damaligen

Freundin...Ich sollte meinen Fahrstil mal überdenken.

Gesagt, getan. HAb die Suzi dann verkauft und mir was "ruhigeres" gekauft.
Wieder eine Honda, nur diesmal eine CB 750, RC42.
Allerdings war das "ruhigere" irgenwie nur Schein.

Mit dem passenden Auspuff, Vergaserabstimmung und kurzer Übersetzung machte das ding richtig LAune:-)

tja, jetzt kommts: Dann wurd´s ganz ruhig.
Die Honda ging und eine Kawasaki VN 800 kam und mit ihr viele schöne Kilometer.

Irgendwann kam dann doch der Gedanke nochmal was flotter unterwegs zu sein und es kam eine Kawasaki GPZ 900 R zu mir.
Mit ihr bin ich sehr viel gefahren und hatte mit ihr leider auch meinen ersten Unfall.
---Versucht bitte nicht mit eurem Moped nen Audi 100 von hinten anzuschieben...dat klappt nich und die Kante am Kofferraum kriegt

jede Schulter kaput:-(

Die GPZ hab ich dann in der Bucht in Teilen verkauft und es blieb nach anfänglichen Bauchschmerzen beim ersten Fahren noch die VN

800.

Mittlerweile verheiratet (nicht mit der Kawasaki) bummelte meine Frau so durchs Netz und meinte dann irgendwann, ob dieses gelbe

Ding da nix für mich wäre.
Hm, kurz reingeschaut und da stand sie dann: Laverda 668 Diamante.

Schnell mal die alten MO Hefte gesucht und mal kurz nachgelesen...(wann bekommt man von seiner Frau schonmal so ne Chance???)
Allerdings war ich nicht so wirklich überzeugt.Aber was sind schon Testberichte.Mopedfahren ist ja zum Glück immer noch ne

Herzsache.
Nochmal überlegt...man kann ja mal anrufen, vielleicht ist die ja garnicht mehr da.
Gut, sie war noch da...man kann ja mal gucken fahren. Muß man ja nicht direkt kaufen.

Dann kam der Tag der Besichtigung.Mal für alle Fälle Klamotten und Helm mitgenommen (nur zum Gucken wohlgemerkt:-) )
Bin dann mit ihr und dem Besitzer ne große Runde gefahren und dann kams:-)
Hört sich im Stand an wie ne GS 500 E und ist ne Zicke wenn sie kalt ist, aber sie war sooooo schön...

Aufm Rückweg viel überlegt und dann schließlich beim Besitzer wieder abgestellt.
Und da wars dann zu spät.kurz über den Preis geredet und dann mit meiner Frau mal zurückgezogen und besprochen wie das weitergeht,

weil die VN 800 ja dann auch noch da war.

Gut, die Lavi steht jetzt in unserer Garage und die VN hat keine Woche später nen neuen Besitzer im hohen Norden gefunden.

Ne Zicke ist die Gelbe immer noch wenn sie kalt ist, aber die 3000km für die es diese Jahr noch gereicht hat waren immer wieder

sehr schön.Ist nämlich schon lange her das ich mal mit nem Grinsen im Gesicht Moped gefahren bin.

Mal schauen was die kleine vom Christkind bekommt:-)

sooooooooo, das war mein weg zur Laverda und die wird auch nicht mehr verkauft.Die bleibt hier:-)

Wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr

liebe Grüße aus Eschweiler, Carsten
Benutzeravatar
Laverdalothar
2-Step
Beiträge: 11846
Registriert: 19.05.2007, 20:03
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von Laverdalothar »

Moin Carsten,

das klingt irgendwie nach einer mir bekannten Diamante... Der Verkäufer war nicht zufällig jemand aus Leverkusen oder Burscheid oder so? :wink:
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
nobbe1000
2-Step
Beiträge: 213
Registriert: 18.06.2007, 21:57
Wohnort: stuttgart +/- 25 km

Re: Dein erstes Motorrad...

Beitrag von nobbe1000 »

tja,

habe mit einer deutschen maschine angefangen, nsu max bj 1957, 250 ccm,17 harte ps von der polizei in tübingen, das war 1977,
gleich zerlegt und den rahmen schwarz lackiert, das polizei-grün war doch nicht so toll, wir waren jung und keine freunde der verkehrs-jogis

zu langsam ,da brauchte ich die rd 250, gleich 350 satz drauf,auspuff-krümmer frei gemacht und ab die post....junge junge

dann die erste 1000-er..ich depp habe die kiste auch gleich zerlegt,rahmen rot beschichtet, ein rotes motorrad...könnte mich heute in den arsch beissen,weil ich sie nicht original ließ, aber so war die zeit damals, eine italienerin hatte rot zu sein....das war 1989


die zweite 1000 mit motorschaden in augsburg abgeholt 1992

die dritte 1000 hat mich 4000 dm gekostet und eine woche dicken kopf und kater.....ja.....in einer kneipe bin ich mit jemanden ins gespräch gekommen,der hatte die 1000(1975) im keller liegen, nur gabel weggebaut um den schweren bock den keller hinunterzukriegen...dort fristete sie ihr dasein über 15 jahre.
der typ wollte sie nicht hergeben, aber alte weg, haus weg, job weg ,alles scheiße für den armen teufel..und dann noch ich dazu........
habe jeden tag mit dem einen reingeleert bis zum kotzen, junge junge, bis ich am samstag das motorrad holen konnte (1993)
mir ist heute noch schlecht,ich mußte ja den anderen tag arbeiten...aber für die kleine italienerin habe ich es durchgezogen

gut mittlerweile habe ich alle noch und es sind noch ein paar exoten dazugekommen(bmw 1973,harley 1977,honda xl, honda 650 1980)

ich glaube ich bin etwas süchtig.....mein traum ist noch eine norton

nobbe
Antworten