Benzinpumpe nachrüsten

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Moderator: Jürgen W.

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Uwe H.
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Uwe H. »

Hast du einmal die Durchflussmenge der Benzinhähne geprüft?

Ein Hahn, der u. a. auch an der 1000 SFC eingesetzt wurde, bringt so ca. 1 l / Minute, in der Stellung ON
und mit normalem Benzinschlauch dran. Also 60 l / Stunde.
Nehmen wir nur mal an eine 1000er verbraucht 9 l / 100km. Schafft man durchgängig 200 km/h so gingen
18 l / Stunde an Sprit durch. Das bringt den Benzinhahn also noch nicht ins schwitzen.
Kann man auch anders herum betrachten: ein Tank mit 20 l Inhalt ist durch einen offenen Hahn nach 20 Minuten
leer. Ich kenne keine Laverda bei der man in 20 Minuten den (Serien-)Tank leerfährt. Soviel zur Plausibilität
dieser Zusammenhänge.
Wenn die Spritversorgung das Problem ist, muss wohl irgendwo danach der Engpass sein, oder der betreffende
Hahn war verstopft ...

Passende Benzinpumpen bringen rund 90 l / Stunde. Aber wo soll die Pumpe den Sprit hernehmen, wenn der
Hahn nur 60 l / Stunde hergibt. Die Pumpe läuft ins Leere ...

Die vorgeschlagenen Pumpen sind teilweise mechanische Pumpen, für die sich an der Laverda kein Antrieb
findet ...

Die vorgeschlagenen Relais genügen nicht Automotive-Spezifikation, sondern der niedrigsten, der
kommerziellen Spezifikation für den Einsatz im geschlossenen Räumen. Die Halbleiter für Automotive
müssen einen wesentlich höheren Temperturbereich abdecken, die kompletten Baugruppen müssen u. a.
deutlich höhere Vibrationswerte und elektromagnetische Störfestigkeit aufweisen als die Komponenten für
daheim auf der Huth-Schiene oder im Audio-Verstärker ...
Wen es interessiert: In der Mitte dieses Artikels eine kurze Auflistung der üblichen Temperaturbereiche
https://de.wikipedia.org/wiki/Temperatu ... uelementen

Dioden mit hohen Strom- und Spannungswerten gibt es. Man würde sowas aber nie in die Ladeleitung nach
dem Regler einfügen. Man hat u. a. über eine Diode 0,6 V Spannungsabfall. Aus 13,8 V Ladespannung werden
13,2 V. Entsprechend niedriger ist der resultierende Ladestrom. Wer will das schon? Einen Abgriff (potentialfrei,
nicht direkt auf eine Relaisspule) würde man zwischen Generator und Regler einfügen ...




Die einfachste Lösung ist der Anschluss der Vergaser an beide Benzinhähne, wie man das so bei Laverda
gemacht hat. Gibt 120 l / Stunde und kommt ohne zusätzliche Elemente aus, die eine unnötige weitere
Quelle für einen Ausfall sein können, und die auch nicht an eine Breganze Laverda gehören ...




Oder geht es hier gar nicht um die einfache Lösung? Sondern es soll eben auch noch eine Pumpe an die Karre?




Wenn es denn sein muss! Das gibt es auch, fix und fertig, wie dieses Set hier zum Beispiel:
https://www.csp-shop.de/angebote/benzin ... 4051a.html

Die Pumpe liefert den niedrigen Druck, dass sie für Vergaser (mit Schwimmernadelventilen) geeignet ist.

Das Relais hat alle wichtigen Funktionen und Anschlüsse: Es wird über den Anschluss an Klemme 15 (Zündung An)
angesteuert. Der weitere hochohmige (potentialfreie) Eingang wertet die Spannungsflanken an Klemme 1 aus
(Anschluss Zündspule an Masse, geschaltet über die Kontakt bzw. den Schalttransistor), und schaltet die Pumpe
bei Ausbleiben der Flanken (Motor springt nicht an / stirbt ab / Unfall) nach kurzer, vorgegebener Zeit wieder ab.
Und ist Automotive geeignet ...
Alles schön beschrieben in der Anleitung für dieses Set: https://www.csp-shop.de/technik/pdf/deeng/24051.pdf

Aber am besten natürlich an beide Benzinhähne anschließen, damit die Pumpe genug Saft bekommt.
(So werden aus 120 l / Stunde wieder 90 ... sad )

Nicht nur aus Gründen des Artenschutzes ist das Ganze an einer Breganze-Laverda aber reichlich zweifelhaft. ;-)
Grüße, Uwe


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Thorsten
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Thorsten »

Moin Lothar,

Warum alles neu erfinden. Die Japaner machens doch schon seit einiger Zeit. Oder die von Triumpf um bei Dreizylindern zu bleiben.

Mir hat Roger gesagt, als ich mit dem Motor haderte ich solle die Benzinhähne aufbohren um mehr Sprit in die Vergaser zu bekommen.

Und dann ist es heute doch modern alle PKW´s mit Dreizylinder Motoren auszurüsten. Da müsste sich doch was passendes finden was umgenutzt werden könnte.
Bleibt gesund
Thorsten
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v2ventiler
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von v2ventiler »

Offensichtlich geht ja genügend Sprit durch die Benzinhähne, hat ja auch Uwe schon beschrieben.
Ich würde jetzt mein Augenmerk mal auf die Vergaser richten. Richtig sauber machen, alle Düsen nachmessen usw.
Oder ne 500 Watt Lichtmaschine dranbauen und ne 96 Ah Batterie. Dann reichts für alle Pumpen. Rücklauf nicht vergessen biggrin
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stöggi
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von stöggi »

Ihr habt ja alle iwo recht mit der Durchflussmenge. Diese ändert sich aber mit sinkendem Spritniveau. Das geht von laufen bis Rinnen. Ein Beispiel. Ich habe an meinem Setrabus den Tank hinten gekürzt um mehr Gefühl zum Vorderrad zu bekommen. Von da an fing sie schon nach 500m auf der Geraden an abzumagern. Dies änderte sich erst, als ich, nach den üblichen Maßhamen, drei Liter mehr reingetan hatte als sonst. Uwe Witt hat mir mal erzählt dass es ein erheblicher Lamda Unterschied war am Prüfstand, wenn er die Höhe des Tanks änderte.
Ich würde allerdings die einfache Unterdruckpumpe vorziehen. Bei Dellorto bringt es nix die Hähne aufzubohren da da es dann direkt wieder klemmt an den Schlauchanschlüssen am Vergaser. Diese lassen sich nämlich nicht aufbohren. Und wann lieber Lothar sind denn mal die Schwimmerkammern kompl. leer?
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Meine Laverda kann ich mit 5 ltr. auf 100Km fahren. Aber das wäre Benzinverschwendung.
Andre G
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Andre G »

Vielleicht sind auch angewinkelte Ansaugstutzen der Schritt zur Verbesserung, die Vergaser kommen tiefer und es geht mehr Sprit in die Schwimmerkammer?
Gruß Andre
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stöggi
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von stöggi »

Andre G hat geschrieben: 03.09.2019, 13:23 Vielleicht sind auch angewinkelte Ansaugstutzen der Schritt zur Verbesserung, die Vergaser kommen tiefer und es geht mehr Sprit in die Schwimmerkammer?
Gruß Andre
Da machst du die Strömungsverhältnisse noch schlechter damit.
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Laverdalothar
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo zusammen, sorry, war etwas "unter Wasser" mit anderen Dingen (u.a. dem 3. Platz von 92 Teilnehmern einer Orientierungs-Rallye am letzten Sonntag - soll noch mal einer sagen, ich wüsste nicht wo's lang geht... :mrgreen: )

Also nochmals zum Verständnis:
-Eine einfache Änderung auf 2 Spritanschlüsse bringt nicht den Erfolg - habe ich am anderen Motorrad ausprobiert, hat nicht geholfen.
-Aufbohren der Benzinhähne habe ich auch schon hinter mir, hat - wie Stöggi richtig vermutet hat - nicht entsprechend mehr Durchsatz gebracht. Weniger von den Schlauchklemmen her (die drücken ja den Schlauch nur auf den Stutzen des Benzinhahns) sonder einfach von der Fließgeschwindigkeit im Allgemeinen. Ich glaube auch nicht, dass es persé an den Benzinhähnen liegt sondern einfach an mehreren Faktoren, gegen die man teilweise nichts mechanisch machen kann.
-Eine Pumpe sorgt für einen gleichmäßigen Fluß. Sie wird nicht beeinflußt von Tankfüllstand etc., sie fördert einfach. Das was sie weg pumpt, zieht sie automatisch auch nach; dem entsprechend wird bei schwierigen Strömungsverhältnissen und mangelnder Gravitation die Pumpe die Spritmenge zum Vergaser hin deutlich erhöhen.
-Viele japanische Motorräder, die diese Vergaser haben, hatten auch (elektrische) Benzinpumpen.
-Die meisten fertigen Kabelsätze nutzen entweder die Ladekontroll-Leuchte oder einen Öldruck-Schalter als Signal, ob der Motor noch läuft. Beides bei Laverda nicht vorhanden.

@Schrauber: danke für die Zeichnung, soweit waren wir auch schon mal gekommen. Problem ist und bleibt die Abschaltung bei nicht laufendem Motor...

Wenn gar nichts anderes geht, werde ich auf Ignitech zurück greifen müssen, da gibt es eine entsprechende Ansteuerung für die Pumpe. Das wäre aber meine letzte Wahl, da noch aufwändiger...
LG

Lothar

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stöggi
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von stöggi »

Ignitech war bei der 120° nicht zum laufen zu bringen. Frag mal H.C.
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stöggi
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von stöggi »

Lothar,
wenn es unbedingt eine elektrische sein muss dann klemm sie doch einfach an die Zündung und hänge einen Rollover Sensor dazwischen. Wo ist das Problem?
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von rainer »

Moin aus Berlin,

unqualifizierter Vorschlag:
Bau ein Luftventil an den Tank und fahr mit Überdruck.
Dann kannste ne Fahradpumpe zum Druckmachen nehmen.
Dann braucht es keine elektrische Pumpe.

Bestenfalls elektrische Benzinhähne, wenn was nicht anspringt oder mal umfällt.

Willst Du echt Dauer-Vollgas fahren?

Gruß
Rainer
Andre G
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Andre G »

"Da machst du die Strömungsverhältnisse noch schlechter damit." Schrieb Michael,
wenn du damit meinst, dass ein gewinkelter Ansaugstutzen die Strömungsverhältnisse des angesaugten Luft/ Benzin Gemisches theoretisch verschlechtert, gebe ich dir recht.

Was aber die Fließgeschwindigkeit bei größerer Fallhöhe des Benzines angeht, kannst du ja mal folgenden Artikel lesen

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... KbyXQ8oL7B

Ok, geht um Wasserleitungen, aber da ist die Physik bestimmt genauso wie bei Benzin.

Musst aber nicht alle Wurzeln und Logarithmen ausrechnen, wichtig ist, dass die Fallhöhe h mit index über dem Bruchstrich steht, d.h. je größer die Fallhöhe ist, desto schneller fließt der Sprit, also mehr Sprit läuft nach.

Wenn die Vergaser jetzt noch so hängen, dass der Sprit in der Schwimmerkammer gerade und nicht schräg steht, kann die Hauptdüse länger Sprit schlürfen und die Kiste magert nicht so schnell ab.

So stell ich mir das vor.

Ob das reicht, habe ich auch noch nicht ausprobiert. So, wie die Mikunis bei mir in Spa mit geraden Stutzen hingen, hat der Sprit die Camel Gerade hoch jedenfalls nicht gereicht....

Gruß
Andre
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stöggi
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von stöggi »

Musst aber nicht alle Wurzeln und Logarithmen ausrechnen, wichtig ist, dass die Fallhöhe h mit index über dem Bruchstrich steht, d.h. je größer die Fallhöhe ist, desto schneller fließt der Sprit, also mehr Sprit läuft nach.

Wenn die Vergaser jetzt noch so hängen, dass der Sprit in der Schwimmerkammer gerade und nicht schräg steht, kann die Hauptdüse länger Sprit schlürfen und die Kiste magert nicht so schnell ab.

So stell ich mir das vor.

Ob das reicht, habe ich auch noch nicht ausprobiert. So, wie die Mikunis bei mir in Spa mit geraden Stutzen hingen, hat der Sprit die Camel Gerade hoch jedenfalls nicht gereicht....

Gruß
Andre
[/quote]

Da bin ich ganz bei dir. Lothar könnte sich den Tank aufn Buckel binden. Dann isser hoch genug. biggrin
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Andre G »

thumbup
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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von Laverdalothar »

stöggi hat geschrieben: 04.09.2019, 14:47 Ignitech war bei der 120° nicht zum laufen zu bringen. Frag mal H.C.
Red bekommt auch die ans fliegen und ich weiß von mindestens 2 deutschen 120° Maschinen, die mit Ignitech laufen (allerdings mit original-Pickups). Keine Ahnung was das Problem war, ich könnte da nur mutmaßen...
stöggi hat geschrieben: 04.09.2019, 14:49 Lothar,
wenn es unbedingt eine elektrische sein muss dann klemm sie doch einfach an die Zündung und hänge einen Rollover Sensor dazwischen. Wo ist das Problem?
Weil das nicht den Punkt verhindert, dass bei eingeschalteter Zündung die Pumpe weiter läuft, auch wenn der Bock nicht anspringt. Kann ihn ja nicht jedes mal nach 10 Sekunden umschmeißen, nur damit die Pumpe aufhört zu laufen... _yikes

Vielen Dank für eure mehr oder minder guten Vorschläge, aber irgendwie ist noch keine Lösung in Sicht. Ich versuchs mal bei einer Quelle, die mir Stöggi genannt hat, vielleicht weiß ne Fachfrau einen Rat... _help
LG

Lothar

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Re: Benzinpumpe nachrüsten

Beitrag von rainer »

..... Kann ihn ja nicht jedes mal nach 10 Sekunden umschmeißen, nur damit die Pumpe aufhört zu laufen... _yikes

Warum eigentlich nicht? klopf_

Gruß
Rainer
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