Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

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Moderator: Jürgen W.

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Thomas R.
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Thomas R. »

Hallo Ives,
überprüfe mal die Masseverbindungen.
Das Ohmmeter zeigt dir zwar einen Durchgang an aber der Stromfluss ist nicht gegeben.
Von der Lima zum Motor, Motor zur Batterie(3 - 5mm²) und von der Batterie zum Rahmen.
Den ähnlichen Fehler hatte ich bei meiner 3C nach der Neu - Lackierung und einem neuen Kabelbaum.
Nach einer Fahrt von 2 Stunden war es Dunkel und die Batterie(Neu) war leer.
Achte biete auf die Kontaktfläche zum Rahmen, die sollte blank sein also keine Farbe dran sein.
VG
Thomas
Schrauber
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Schrauber »

Hallo Thomas,
Danke für den Tipp, aber ich kann das Problem der Masseverbindung "leider" auschliessen.

Ich habe den Kabelbaum angefertigt und habe für jedes Bauteil (egal ob am Rahmen oder nicht) eine separate Masseverbindung gelegt.

Der Motor ist mit einem extra 16mm2 Kabel mit dem Rahmen verbunden, bei den Massepunkten habe ich peinlichst genau mit dem Zapfenfräser den Lack abgedreht.

Gruss
Yves
Mirage
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Mirage »

Als Langzeit SF Pilot möchte ich kurz die seitlichen Barrieren stellen zu diesem Thema:
1. Die SF LIMA Anlager ist immer genügend stark um auch mit Licht im moderaten Aglo-gebiet rumzukurven. Ganz anders als bei 3C und Jota180/1 sind kurz oberhalb Leerlaufdrehzahl Ladespannung vorhanden für eine frische Batterie
2. Lima testen: Entweder DF mit Plus verbinden von Hand gedreht muss bereits Spannung messbar sein oder an prof. Messplatz. Das Boschteil ist robust
3.) Die Ladekontrollampe verlischt haben wir schon gelesen (und glimmt nicht nach), das wären schmutzige Kontakte
4.) Der Bosch Regler hat offiz. auch eine Wartungsdoku.. Der Umschaltpunkt sollte korrekt sein sonst entlädt sich deine Batt. über die Lima bei Bummelfahrt
5.)Tests mit Ersatzregler , liegen rum aus VW bis Opel. div. Typen gehen , Die Feldwicklung DF wird vom Spannungsteiler im Regler bedient!, wenige Volt genügen dazu. Deshalb macht die Lima separiert vom Regler nix
Die Batt scheint ja neu n'est-pas?
6.) Die mech Regler haben gebraucht etwas die Eigenschaft dass sie ev zu spät anziehen oder eben Kleben bleiben beim Rückschalten von Laden auf Entladen (Leerlauf). Hier den augebauten Regler an ein Netzteil hängen , Check Umschaltpunkt mit Digitalvoltmeter.
7.) Weil immer der volle Verbrauchsstrom über den Rotor und Kontakte fliesst ist bei Stop und Go fahrten viel Umschalten macht auch mehr Abbrand. Saubere Kontakte sind hier immer positiv (1 mal Reinigen /10 J) zb mit 800er oder feiner Nagelfeile reicht vollends.
8.) Vorsicht mit stark entladene Batterien einbauen. Es fliesst zuerst ein sehr grosser Ladestrom quasi wie ein Kurzschluss via leere Batterie (zB angeschoben). In diesem Zeitpunkt wird die Lima stark belastet und kann bei china-aftermarkt-Schrott gekillt werden, dann wird's dann wirklich teuer
9.) Zum Glück hat Bosch vorgesorgt und im Originalteil eine Strombegrenzung eingebaut die eben die Lima schützt UND GENAU dies tut jeglicher Digitalmüll nicht!
Tuning: Das Geiz-ist-Geil-Tuning wäre dann den Umschaltkontakt simpel durch eine Halbleiter Autodiode (25A) zu ersetzen, dann ist der Umschaltpunkt präzis, 0,4 Volt gehen aber flöten beim Durchfluss, dafür für immer wartungsfrei.
10)Fahre nur noch Gel (zB 20AH HiQ Polo) sind wirklich viel besser bez Selbentladung/Sulfatierung verm kl Innenwiederstand. Fahre sie derzeit in 6SF
Die Regler sind sehr robust und so wie orig aufgehängt ok auch für Weltreisen.
Das schöne Buch 'Kupferwurm' im x-ten Nachdruck von Karl Hertweck?...bald ist Weihnachten
bringe noch Photos

Nachtgruss Andi
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Schrauber
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Schrauber »

Hallo Mirage,

Erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich habe heute die LiMa ausgebaut und zerlegt. Kohlen haben eine Länge von 18mm, die Lager sind nicht soo schlecht, aber werden getauscht. Die Kohlen haben ein bisschen Fett abgekriegt, welches aus dem Bereich des Lagers gekommen ist. Das ist auch nicht gerade förderlich für den Kontakt. Nun wurde alles gereinigt.
Lima Zerlegt.jpg
Die Batterie habe ich über Nacht geladen und das Motorrad hat heute nicht mehr starten wollen. Nun stellt sich heraus, das die Batterie nach 2 Monaten defekt ist, sprich, sie hält ihre Ladung nicht mehr. Ich gehe mal nicht davon aus, dass sie durch die Vibrationen kaputtgeschlagen wurde, weshalb ich nun auf Garantie eine neue verlange.

Die Ladekontrolleuchte verlöscht bereits ab ca. 1200 Umdrehungen, aber ich glaube sie ganz ganz minim nachglimmen gesehen zu haben bei einer Nachtfahrt.

Lässt sich der mechanische Regler öffnen? Ich habe mich bisher noch nicht getraut, da ich befürchte ihn beim Öffnen kaputtzumachen. Kann auch gut sein, dass die Kontakte oxidiert sind, weil das Motorrad ca. 15 Jahre im feuchten Keller stand.

Gruss Yves
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Ernesto
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Ernesto »

4.) Der Bosch Regler hat offiz. auch eine Wartungsdoku.. Der Umschaltpunkt sollte korrekt sein sonst entlädt sich deine Batt. über die Lima bei Bummelfahrt
Das halte ich für ein Gerücht.
Die Verbraucher lutschen die Batterie leer, nicht die Lima.
Die Batterie wird in dem Fall nur nicht (genügend) nachgeladen.

Ernesto
Schrauber
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Schrauber »

Hallo zusammen,

Die Batterie liess sich heute wieder ganz normal laden als wär nix gewesen, habe sie komplett ausgebaut. Nun muss ich sie an einen Batterietester hängen, um defintive Ergebnis über deren Zustand zu erhalten. Säurefüllstand und Platten scheinen in Ordnung.

Ich war heut' beim Bosch Classic Dienst und habe mir neue LiMa Lager mit Kohlen geholt. Sogar einen elektronischen Regler hatten sie an Lager, welcher wie der originale aussieht, sogar die Anschlüsse sind exakt gleich (Bosch F 026 T02 200)
Als Elektroniker will ich diesen Regler mal ausgiebig testen - hat mich gereizt ;-) Kosten lagen bei 150Chf, das geht eigentlich noch.

Den mechanischen Regler werde ich nochmals versuchen zu öffnen. Es könnte auch sein, dass der Rückstromschalter kleben geblieben ist und die Batterie über die LiMa entladen hat. Das aber wiederum sind nur Spekulationen, ich finde wahrscheinlich erst am Wochenende Zeit, um alles ordentlich zu prüfen.

Die LiMa Lager, welche ich erhalten habe, sind wartungsfrei und haben eine Kunstoffabdeckung beidseitig (6202 2RS2). Die vorherig eingebauten Lager hatten Metallabdeckungen und schienen C3 Lager gewesen zu sein. Dort war(wie bereits von mir berichtet) Fett ausgetreten und auf die Kohlen gelangt.
Ob das Fett aus dem Lager kam oder zusätzlich hingeschmiert wurde, konnte ich noch nicht herausfinden.

Yves
Jürgen Franz
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Jürgen Franz »

Hallo,
habe den elektronischen Bosch Nachbau bei meiner 750er verbaut.
Funktioniert perfekt und dank des gleichen Gehäuses und gleicher Anschlüsse wie Plug and Play biggrin

Hier die Produktinfo von Bosch:

"Produktinformation
Ein Generator-Regler hält die vom Generator, auch Lichtmaschine genannt, abgegebene Spannung konstant. Liegt die Generatorspannung niedriger als die Batteriespannung, so schaltet der Regler den Generator von der Batterie ab, um eine Entladung der Batterie über den Regler zu verhindern.
Bei den neu aufgelegten Generator-Reglern handelt es sich um elektronische Regler in historischem Gehäuse. Die Elektronik ermöglicht eine verschleißfreie und damit zuverlässige Regelung von Spannung und Strom. Damit ist die Bordelektrik vor Überspannungen geschützt, ferner wird der Generator nicht überlastet. Ein Überkochen der Batterie wird verhindert.
Das Gehäuse des Reglers ist staub- und druckwasserfest (nach IP69K) und kann somit auch an exponierter Stelle befestigt werden.
Kundennutzen:
-verschleißfreie Technik
-Überspannungs- und Überlastungsschutz
-hohe Startsicherheit, auch im Kurzstreckenbetrieb
-staub- und druckwasserfest (nach IP69K)"
Mirage
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Mirage »

- Bei den gezeigten Lima Arbeiten habe ich ein gutes Bauchgefühl alles nach Plan neue Kohlen auch gut nach 45 Jahren.
-Schnellcheck beim Regler wäre der 1:1 Ersatz (hat niemand im Forum etwas rumliegen) .
-Oeffnen geht immer , oben ist nur die lackgesicherte Schraube freizuschaben, etwas sorge geben den Anschlüssen der Spule
-Kontakte mal reinigen. Unsauberer Kontakt veruracht nachglimmem UND miese Ladung da Uebergangswiederstand zu gross.
-Der Abschaltkontakt ist ebenso sauber zu halten da dort stromführend /funkend getrennt wird.

-Pro Elektronik! Es ist der Umschaltkontakt der eben jedesmal Verluste produziert (es muss jedesmal ein Rückstrom durch die wenigen Windungen der Rückstromspule fliessen welche auf den gleichen Spulenkörper gewickelt ist, erst dann wird das Magnetfeld gekillt und er Umschaltkontakt öffnet wieder. Sprich hin und her bei Bummelfahrt. Ist dieser Punkt nicht so präziese wegen Kontaktabstand, Alter etc fliesst anstelle Ladestrom bereits ein Entladestrom via Limamasse ab.
Elektronische Halbleiter schalten hier Pràziese sebst Zehnerdioden und Dioden sperren sauber und haben Durchbruch sobald möglich.

Teste mal mit Ersatzregler vom Schrottplatz, - bin gespannt
Oder hat jemand was rumliegen?
Messung. Mit eingeschalteter Zündung ohne Motor , sollte ja wirklich nur 2 Zündungen alternierend 3-4A ziehen sonst...
Mirage
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Mirage »

Lima ist es selten aber nichts ist unmöglich
1.) Wichtig, Ladestrom gibts nur in zusammenspiel mit dem im Regler integrierten Spannungsteiler! Macht dort etwas Mist kommt bei der Lima Mist raus...
2) Dass nur bei vollgeladener Batt dort voller Ladestrom Ladestrom herauskommt gibt mit Stirnrunzeln Ladestrom gemessen in -xy A also negativer Strom der in die Batt hineinfliesst.

Empirisches:
Egal, Lima liegen ja selten herum zum probieren aber Regler schon: siehe photo.
--Falls du im kalten Nov mit Regler spielen möchtest, da können wir helfen, die schicken wir forum-intern schon mal in Europa herum!
--Probieren mit anderer OK Batterie ...
--


Cheers Andi
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Schrauber
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Re: Frage zu mechanischem Lichtmaschinenregler

Beitrag von Schrauber »

Hallo zusammen,

Erst einmal Danke für die Antworten.

Die Lichtmaschine ist revidiert, die Lager und die Kohlen sind neu. Da schon jemand die Lichtmaschine revidiert hat, jedoch auf zwei Distanzscheiben verzichten wollte, hat mir die Revision nochmals mehr Arbeit beschert.
Der elektronische Regler von Bosch macht mir einen wertigen Eindruck. Leider sind die Bohrungen an den Haltelaschen nicht für die gepufferte Montage via Gummiaugen vorgesehen, weshalb ich sie umgebaut habe (Vergrösserung der Montage-Augen). Der elektronische Regler ist nun "gefedert" wie der alte mechanische Regler. Den alten mechanischen Regler werde ich noch auseinanderbauen, um den genauen Defekt festzustellen.

Die Ladekontrolleuchte erlischt kurz nach Leerlauf - weiter bin ich in meinem Test nicht gekommen, da die eben gekaufte Batterie die Ladung nicht mehr hält. Sie lässt sich laden, kriegt aber den Motor kaum eine Umdrehung gedreht. Dies wurde dem Batteriehersteller reklamiert, welcher mir vorwarf, die Batterie falsch geladen zu haben...

Nun denn, lassen wir das als Elektroniker mal so stehen - ist zumindest die letzte Batterie, die ich dort gekauft habe ;-)

Es ist bei den jetzigen Temperaturen mühsam, das Motorrad anzukriegen. Ich hadere noch ein Wenig mit dem Choke, da dieser (nur ein paar Milimeter zu weit gezogen) die Kerzen derart durchnässt, dass ich sie ausbauen und reinigen muss.
Die kleine Testbatterie aus einem Scooter macht die Startversuche bei dem Wetter einfach nicht genug lang mit - es ist jedes Mal ein Kampf, das Motorrad zu starten. Ich muss mir einen Booster kaufen...

Die neue Batterie kommt diese Woche, danach kann ich definitv berichten, ob das System ordnungsgemäss funktioniert.

Ich habe Vertrauen in den elektronischen Regler, obwohl dieser eigentlich nicht in einen Oldtimer gehört. Natürlich ist der mechanische Regler gröber aufgebaut und unsensibel gegenüber Spannungspitzen und Ähnlichem, aber auch er hat die eben beschriebenen Nachteile. Wenn dieser elektronische Regler jedoch hochwertig gebaut ist, kann ein elektronischer Regler problemlos mehrere Jahrzehnte störungsfrei funktionieren. Es ist immer die Frage WIE er gebaut ist.

Gruss
Yves
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