72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

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Moderator: Jürgen W.

LAVERDA-Knuth
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Re: 72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

Beitrag von LAVERDA-Knuth »

Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für die vielen Ratschläge!
- Werde erstmal testen wieviel Sprit in welchem Zeitraum in den Schwimmerkammern ankommt. Wenn dort ebenso, wie aus jedem der beiden Benzinhähne ca. 1 Ltr./Min. herauskommt, sollte das ok sein.
- Zweiter Test: Moped warmlaufen lassen, auf den Hauptständer stellen, draufetzen und hochdrehen und schauen, ob es einen Unterschied gibt, ob man daneben steht oder draufsitzt.
- Dritter Test: während der Fahrt ab Drehzahl 4.000 upm den Choke mit hinzunehmen und so versuchen über 4.200 upm zu kommen.
- Vierter Test: während der Fahrt ab Drehzahl 4.000 upm Bremsenreiniger einspritzen und weiter beschleunigen.
- Fünfter Test: Stand Nockenwelle zu Kurbellwelle.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man das kontrolliert? Gibt es diesbezügliche Markierungen an NW und KW?
- Sechster Test: KolbenOT zu OT-Markierung auf der KW.
- Siebtens: Motor absenken und Kopfmuttern nachziehen.

Leider muss ich die Fahrtests ins kommende Frühjahr verschieben, wg. Saisonkennzeichen und Streusalzeinsatz in unserer Gegend seit vorletzter Nacht.

Sobald es neue Infos gibt, melde ich mich wieder.

Gruß
Knuth
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rainer
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Re: 72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

Beitrag von rainer »

Hallo Knuth,

da der Motor eh gelöst werden muss,
würde ICH
die beiden letzten Motorbolzen ausbauen,
den Motor rausnehmen und den oberen Deckel abmachen.
Warum,
nur so lässt sich überprüfen, ob Nockenwelle und Kurbelwelle
"richtig" zueinander stehen.

Auf der Kurbelwelle selbst gibt es keine Markierung,
die gibt es nur auf dem Anlasser-Freilauf.
DESHALB der Vorschlag aus dem Forum,
die OT-Markierung zu überprüfen und ggf. neu zu markieren.

Auf den Nockenwellen selbst gibt es keine Markierung,
die gibt es auf dem Zahnrad für die Steuerkette.
Nockenwellen und Zahnrad kann man im Normalfall nicht
falsch zusammenbauen.

Eine Frage aber noch,
was sagt denn Andy zu der Angelegenheit?
Hat er einen Tipp ?

Gruß
Rainer
LAVERDA-Knuth
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Re: 72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

Beitrag von LAVERDA-Knuth »

Hallo Rainer,

Andy hatte ich dazu noch nicht kontaktiert.
Werde ich noch zusätzlich machen, wenn die Tests abgeschlossen sind.
Je mehr Ungereimtheiten zuvor ausgeschlossen/ergründet sind, um so besser.

Gruß Knuth
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Ernesto
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Re: 72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

Beitrag von Ernesto »

Hallo, Knuth.
Hier erstmal die Markierungen auf dem Freilauf:
Markierungen.JPG
PM= OT, A=40°
Da habe ich noch nie erlebt, daß die falsch sind.
Es handelt sich um die Markierungen am Gehäuse, die
schon mal daneben liegen können:
OT_2.JPG
Das zu überprüfen sollest Du zuerst machen (oder nach
Deinem dritten Test)
Wenn Du dann eine korrekte Markierung hast oder die
vorhandene sich als korrekt herausgestellt hat, kannst
Du mit einer Gradscheibe arbeiten und die Steuerzeiten
überprüfen:
SZ4S.JPG
Wenn Du den Deckel abnimmst, geht die ganze Prozedur
wieder von vorne los: sachte fahren, nach 500km Kopf
nachziehen...
Bei Deinem 4. Test handelt es sich um ein Mißverständnis:
nicht während der Fahrt,sondern im Leerlauf oder
bei leicht erhöhter Drehzahl die Gegend um die Isoplatten
zwischen Kopf und Vergaser mit Bremsenreiniger ein-
sprühen. Wenn die Drehzahl dann steigt, ist das ein
Indiz dafür, daß dort Nebenluft gezogen wird.

Ernesto
P.S.: möglich ist Alles, aber ich kann mir kaum vor-
stellen, daß Andy beim Zusammenbau was falsch
gemacht hat.
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Laverdalothar
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Re: 72er 750 SF dreht nur bis ca. 4.100 upm

Beitrag von Laverdalothar »

Kann ich mir auch nur schwer vorstellen...

Ich würde auch nicht den oberen Deckel abnehmen, da der Motor in "Sandwich-Bauweise" zusammengepresst wird. Löst man den oberen Deckel, verlieren alle Dichtungen den Druck und die Kiste läuft Gefahr, sich zukünftig selbst gegen Korrosion zu schützen - zumindest ab der Hälfte des Motorrads... :oops:

Andy würde ich aber auch schon mal anrufen und fragen, was das sein kann. Er ist sehr erfahren und vielleicht hat er einen besseren Tipp als wir alle... think_

Man kann die Ausrichtung der Nockenwellen auch messen anhand der Öffnungszeiten der Ventile. Diese findest Du hier: http://www.laverdamania.net/cams.htm

Du brauchst dafür idealer Weise:
-Gradscheibe
-Kolbenanschlag
-Messuhr mit Magnetfuß

Mit Gradscheibe und Kolbenanschlag wie hier schon beschrieben den echten OT ermitteln, Motor danach in OT bringen und Gradscheibe zum Zeiger dann auf 0°ausrichten. Danach die Messuhr so einrichten, dass sie die Ventilbewegung messen kann (durch die kleine Einstell-Öffnung vorne und hinten; dabei kannst Du gleich das Ventilspiel noch mal nachmessen, vielleicht ist ja auch ein oder mehrere Ventile zu stramm/haben zu viel Spiel). Mit den Werten der o.a. Tabelle kannst Du dann die Einstellung der Nockenwelle prüfen, in dem du die Kurbelwelle In Laufrichtung drehst (geht glaube ich am einfachsten auf der rechten Seite, da ist unter dem L-förmigen Deckel ja u.a. der Keilriemen für die LiMa; am KW-Stumpf ist meine ich eine Mutter, an der Du den Motor drehen kannst).

Öffnen die Ventile zu den angegebenen Steuerzeiten, fluchtet alles und ist alles mechanisch richtig. Wenn nicht, müsste das korrigiert werden... Ich glaub da aber auch noch nicht dran, dass das der Fall ist. Fehler passieren überall mal, aber dass die NW falsch eingehängt wird, kann ich mir bei Andy nur schwer vorstellen. Dennoch sollte man das prüfen. Kompression würde ich aber auch mal prüfen...
LG

Lothar

Betreiber eines Altenpflegeheims für italienische (und zeitweise auch deutsche) Klassiker
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