Schwingengleitschutz 1000er ???

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Moderator: Jürgen W.

elsterracer
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Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Die Schwinge meiner Jota (geschätzte 86tkm Fahrleistung) hat richtig tiefe Schleifspuren von der Kette. Nun würde ich gerne einen Schleifschutz anbringen, wie er bei modernen Motorrädern üblich ist. Das bringt bestimmt zum einen bestimmt 1-2 PS weniger Verlustleistung ;-) und die Schwinge bleibt länger schön.

Gibt es sowas schon?
Welchen Kunststoff von welchem Lieferanten könnte man nehmen?

Wenn es keine besseren Ideen gibt, würde ich es so versuchen: Eine 5-10 mm dicke Kunststoff-Platte machen, die durchbohren und durch die Bohrungen mit Kabelbindern fixieren. ...dann abwarten ob das hält.

Mal wieder vielen Dank, Gruss
Martin
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Laverdalothar
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Moin Martin,

wenn die Kette in der Schwinge Schleifspuren hinterlässt, würde ich vermuten das was am Setup nicht stimmt. Entweder hast Du eine "wilde" Kettenrad/Ritzel Kombination oder die Kette hängt einfach durch, ist also zu schwach gespannt oder Du hast zu lange Stoßdämpfer drin. Gib doch mal ein paar Angaben zu den folgenden Dingen:

-Ritzel (Zähne-Zahl)
-Kettenblatt (dito)
-Kette (630/530/525/520?)
-Stoßdämpferlänge
-Welche 1000er genau (geht um die Jota, oder?)

An sonsten gibt es für die 1000 SFC einen Gummi-Schleifschutz, der wird aber angeschraubt:

https://www.laverda-paradies.de/article-53-92-de.html
LG

Lothar

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1000er
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von 1000er »

Hallo Martin,

die Schleifspuren an u. a. der Schwinge sind eine unschöne Sache. Hatte ich auch an meiner 3CL weil ein Vorbesitzer offensichtlich längere mit loser 630er-Kette gefahren ist. Bei mir waren die so stark das ich sie dann vor einer Neulackierung mit MIG-Schweisspunkten aufgefüllt und verschliffen habe. So stimmt die Wandstärke und die Optik wieder. 8-)
Wie du mit deinen Schleifspuren verfährts musst du selber entscheiden, für einen Gleitschutz eignet sich Polyamid ( Nylon ) gut. Das hat passende mech. und chem. Eigenschaften und gibt es schon schwarz Eingefärbt.
Wo du das bei dir in der Nähe kaufen kannst, googelst du mit "Kunststoffe, Kunststoffverarbeitung usw." .

Übrigens Lothar, was ist eigentlich die "richtige" Kettenspannung?

Grüsse

Florian
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Laverdalothar
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Hängt vom Motorrad und der Beladung ab :mrgreen:

Ernsthaft: bei einer Gelände-Maschine ist die anders als bei einer Straßenmaschine.

gut beschrieben (allerdings eher für eine Gelände-Maschine zutreffend) ist es hier: http://www.motorradonline.de/schraubert ... 04048.html

Ich persönlich mache es meistens so, dass ich mich aufs Motorrad setze und eine 2. Person misst das Spiel. Da stell ich meist so auf 2cm - 3 cm im belasteten Zustand ein. Wenn die Lastwechsel-Reaktionen damit zu groß werden, verkürze ich es etwas. Ich hab lieber etwas zu viel Spiel als zu viel Last auf dem Getriebeausgangs-Lager... Ist aber nur meine persönliche Methode, bis jetzt hab ich so noch kein neues Ausgangslager gebraucht und die Lastwechsel-Reaktionen halten sich in Grenzen.

Wie machst Du es?
LG

Lothar

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1000er
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von 1000er »

Das hängt bei mir eben genau von der Art des Motorrades und Beladungszustand ab! wave

Auch im Ernst: Bei meinem orangen Gerät spanne ich die Kette soweit das in ganz ausgefedertem Zustand der Schwinge und das obere Trum lose ist, gerade so 5mm Luft zwischen Kette und Schwinge sind oder so wie auf dem Foto.
Das habe ich damals beim Neuaufbau ermittelt als ich die Schwinge ohne Federbeine über den ganzen Schwenkbereich bewegen konnte. Dieses Mass hat sich ergeben als auf dem Scheitelpunkt ( Ausgangswelle-Schwingenlager-Hinterachse in einer Linie ) noch etwas Luft in der Kette war.

Als Referenzpunkt an der Schwinge dient das Ende der Verstärkungsrippe auf der Unterseite. Zur schnellen Kontrolle kannst du dir z. B. ein Stück Sperrholz mit einem Ausschitt für die Kette und einer Oberkante die bei richtiger Spannung die Schwinge an besagter Stelle berührt zurechtschneiden.

Cool, gell!

Grüsse

Florian
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Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Hy Leute,

Die Kettenspannung stelle ich bei beiden Diven ein, wenn die Maschinen unbelastet auf dem Hauptständer stehen. Die für mich richtge Kettenspannung haben beide Mopeds, wenn die Kette gerade die unter der Schwinge verlaufende Rahmenquerversteifung touchiert (bei der SFC 1000 der angeschraubte Schleifschutz). Bei einem leicheren oder schwereren Fahrer wird sich diese Einstellart nicht erfoglreich zeigen. Deswegen sagen die Motorradhersteller auch, daß die Maschiene unter der üblichen Belastung auf den Rädern stehen sollte! wie man das ohne zweiten, dritten Mann machen soll war und ist mir bis heute ein Rätsel.

Eine allgemeingültige Empfehlung zur Vorgehensweise bei der Enstellung der richtigen Kettenspannung kann man aus meiner Erfahrung nicht geben. Man muß seine eigene Methode finden.

Wenn man solche Sachen alleine schraubt, muß man sich zu helfen wissen.

Grüße von Thorsten
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cw505
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von cw505 »

gerade so 5mm Luft zwischen Kette und Schwinge sind oder so

Hallo Florian,
da bin ich aber froh, dass ihr in der Schweiz so tolle Meßgeräte habt ;-)
Dachte schon, dass ich meine Kette richtig stramm einstellen muss!
Beste Grüße
Christoph
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Thorsten hat geschrieben:...
Eine allgemeingültige Empfehlung zur Vorgehensweise bei der Einstellung der richtigen Kettenspannung kann man aus meiner Erfahrung nicht geben.
Doch! :-)
Ich habe das an meiner damaligen TDM850 verifiziert, als ich die EndlosKette eingebaut habe und dabei alles auseinander hatten und alle Lager geschmiert habe:
Alles zusammengebaut, ohne Federbein (geht ja bei den Laverda Stereofederbeinen völlig problemlos).
Dann Radachse, Schwingenachse und Ritzelachse auf eine Linie gebracht (passend Klötze unter das Hinterrad legen).

Wie der Kenner weiss, ändert sich die Kettenspannung, je nach Einfedern der Schwinge.
In der oben beschriebenen Position ist die Kette maximal gespannt. Wenn das Rad weiter einfedert, wird die Spannung wieder weniger.
Also: in der Position die Kette so einstellen, dass das Spiel fast Null ist. Also dass man die Kette in der Mitte zwischen Kettenrad und Ritzel nur noch sehr wenige Millimeter bewegen kann (dass also kein Zug auf die Getriebewelle und die Kette selbst kommen kann) - nicht stramm aber mit minimalen Spiel.
Dann alles komplett zusammen und - WICHTIG - das dann vorhandene Kettenspiel auf Hauptständer (oder eben irgendwie für einen selber reproduzierbar) an einer reproduzierbaren Stelle messen. Und aufschreiben, wieviel und wie gemessen! Das kann man dann bei diesem Motorrad genau so immer wieder machen.

Zu meiner und eurer Sicherheit: Bei der TDM war das Ergebnis !exakt! wie die Werksangabe für die Einstellung der Kettenspannung.

PS: Warum Kettenspannung korrekt (das wisst ihr, aber dann hab ich es komplett):
a) zu viel Spiel: Lastwechsel unnötig groß, Kette schleift irgendwo. Beides nix gut!
b) zu wenig Spiel: Zug auf Kette, Biegung auf Getriebeausgangswelle. Beides nix gut!

Meine 2 Cent, Gute Nacht,
Martin
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von stöggi »

Zurück zur Eingangsfrage. Alternativ zu einem Schleifschutz, KTM Einzylinder z.B., gibt es ja auch diese Graphitklötze über die die Kette laufen soll und sie dabei schmiert. Die aktuelle Horex hat die dran. Weiß leider gerade nimmer den Hersteller.
www.sport-connection.de

Meine Laverda kann ich mit 5 ltr. auf 100Km fahren. Aber das wäre Benzinverschwendung.
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Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Hallo Martin,

dann setz mal einen 100 kg schweren Fahrer auf ein Moped mit einer Kettenspannung für einen 80 kg schweren Fahrer. Mal sehen was passiert

Grüße Thorsten
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Thorsten
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Laverdalothar
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Theoretisch nix, Thorsten. Es gilt ja letztlich, eine Überspannung vor allem, aber auch eine Unterspannung zu vermeiden. Wenn Du es so machst wie Martin es beschreibt, wird beim schwereren Menschen lediglich die Lastwechsel-Reaktion geringer.
LG

Lothar

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Thorsten hat geschrieben:dann setz mal einen 100 kg schweren Fahrer auf ein Moped mit einer Kettenspannung für einen 80 kg schweren Fahrer. Mal sehen was passiert
Hallo Thorsten,
Du kannst auch eine 40kg Frau draufsetzen oder einen 200kg Mann. Die Stelle mit der größten Spannung ist immer die, wenn die Schwinge so weit ein- oder ausfedert, dass Radachse, Schwingenachse und Ritzel auf einer Linie sind.

Jetzt noch unterstellt, dass die beiden mit den Standardfedern fahren: Bei der dünnen Frau muss ein dicker Stein auf der Straße liegen, dass die Federung so tief einfedert. Bei dem Dicken muss ein heftiger Absatz nach unten kommen, dass es soweit ausfedert. Völlig egal, wie weit die Federung im normalen Fahrbetrieb bei topfebener Fahrbahn eingefedert ist. (Es sei denn, du fährst nur und ausschliesslich auf topfebener Bahn und baust Stangen statt Federbeine ein). Die größe Kettenlänge wird immer wie oben beschrieben benötigt. Und wenn Du nicht willst, dass die Kette unnötig gelängt wird und kein Biegemoment auf die Getriebewelle kommt, dann stellst Du die Kette so ein.

Oder welche Randbedingungen ziehst Du in Betracht, wenn Du die Kette für einen 80kg Fahrer und einen 100kg Fahrer unterschiedlich einstellen würdest?

Gruss
MArtin
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Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Also, wenn ich vorraussetze, daß die gleichen Parameter gelten, ist wohl klar, daß die Federung bei einem 100 kg scheren Fahrer tiefer eintaucht als bei einer 50 kg schweren Fahrerin, gell?

Also ist, wenn ich die Vorgaben der Hersteller einhalte, das Spiel im unbelastetem Zustand bei einem schweren Fahrer anders als bei einer leichten Fahrerin, oder?

Mein geschildetes Vorgehen bei der Ketteneinstellung ist auf mein Gewicht abgestellt und daher nicht allgemein anwendbar. Ich habe in der Anfangszeit bei meiner 3CL die Kette in unbelastetem Zustand nach Werkvorgabe eingestellt und immer wieder, nachdem ich mich auf die abgebockte Maschine gesetzt habe, festgestellt, daß die Kette viel zu stramm war. Irgendwann habe ich dann festgestellt: wenn ich die Kette in unbelastetem Zustand einstelle, diese gerade so über den unteren Quersteg läuft.

Wenn ich die Kette in unbelasteten Zustand einstelle, muß ich damit rechnen, daß die Kette zu stramm ist! Diesen Umstand muß man bei der Einstellung berücksichtigen.

Versuch macht kluch.

So stehts auch im Zug-Verlag-Reparaturhandbuch: "Zum Einstellen der richtigen Kettenspannung soll eine Person auf der Maschine sitzen, während die Maschine auf ihren Rädern steht. Mit einiger Erfahrung kann man die Spannung auch an der aufgebockten Maschine einstellen."

Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Hallo Thorsten,
ich weiss nicht, wie ich noch argumentieren soll. Vielleicht sehen wir uns mal persönlich und ich kann Dir das eingehender erklären.
Viele Grüße
Martin
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Danke, Aber ich verzichte!
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