Schwingengleitschutz 1000er ???

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Laverdalothar
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

nanana - ma nich bockig werden, wir sind doch alle hier um zu lernen und/oder Wissen weiter zu geben... :-)

Einen Punkt übersiehst Du glaube ich Thorsten: Wenn ein schwerer Mensch auf der Maschine sitzt, muss man auch das Fahrwerk anpassen. Denn letztlich sollte das immer für das entsprechende Gewicht gleich weit einfedern, was man halt über die Federrate einstellt und über Vorspannung noch anpasst.

Darüber hinaus kann es natürlich bei einem leichteren Menschen weniger stark passieren, dass die Kiste voll durchfedert, wenn der die Federn verbaut hat, die für einen schwereren Menschen sein sollten. Dafür bekommt er Rückenschmerzen (gell, André?).

Martin hat letztlich recht, dass der Entscheidende Punkt ist, wo die Kette die maximale Streckung erfährt. Dort darf sie nicht auf Überspannung gehen, sonst längt sie sich oder reißt gar - oder belastet zumindest das Lager im Kettenrad-Träger sowie das der Getriebe-Ausgangswelle. Bei unseren Lavendels ist das schön zu sehen: das Lager des Kettenrad-Trägers wandert dann nämlich nach innen und der Kettenrad-Träger immer weiter nach außen. Entwickelts sich also zwischen Felge und Kettenrad-Träger ein Spalt, ist die Kettenspannung auf DAUER zu hoch gewesen (kann ich ein Lied von singen... :roll: ).

Ich gebe aber auch Dir recht: Deine Einstellmethode ist die, die man wählt wenn man sich den Rest sparen will (Ausbau der Stoßdämpfer). Sie ist die gängigste Methode, bedingt aber, dass man das Fahrwerk auch sauber eingestellt hat (Richtige Federrate, richtige Vorspannung). Wer kann das schon von sich wirklich behaupten für alle Gelegenheiten...?
LG

Lothar

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Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Hollo Lothar,
Laverdalothar hat geschrieben:nanana - ma nich bockig werden, wir sind doch alle hier um zu lernen und/oder Wissen weiter zu geben...
Nun ich habe nix dagegen, was zu lehrnen. Und Danke für den Wissensschub. Verständlich erklärt.

Aaaber, ... nee das lassen wir. Das führt nur wieder zu Be.....

Grüße Thorsten
P.S. Schmal spaßeshalber in den Beitrag anderen Beitrag....
Zuletzt geändert von Thorsten am 07.02.2017, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
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elsterracer
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Laverdalothar hat geschrieben:Moin Martin,

wenn die Kette in der Schwinge Schleifspuren hinterlässt, würde ich vermuten das was am Setup nicht stimmt. Entweder hast Du eine "wilde" Kettenrad/Ritzel Kombination oder die Kette hängt einfach durch, ist also zu schwach gespannt oder Du hast zu lange Stoßdämpfer drin. Gib doch mal ein paar Angaben zu den folgenden Dingen:

-Ritzel (Zähne-Zahl)
-Kettenblatt (dito)
-Kette (630/530/525/520?)
-Stoßdämpferlänge
-Welche 1000er genau (geht um die Jota, oder?)

An sonsten gibt es für die 1000 SFC einen Gummi-Schleifschutz, der wird aber angeschraubt:

https://www.laverda-paradies.de/article-53-92-de.html
Hi Lothar,
ich bin Dir noch Antworten schuldig:
a) Koni 36cm von Augenmitte zu Augenmitte.
Und b) ich habe eine 630er Kette gehabt. Das 530er 40Z Kettenblatt ist im Aussendurchmesser 1,5 bis 2 cm größer als das 630er mit 32 bzw. 31 Zähnen.
(ist Schätzung, weil ich die alten Kettenblätter schon wieder weggeräumt hab. ich weiss nur nicht wohin...)
c) jo, Jota. :-) erst mal eine fertig machen bevor... ;-)

Ich versuche das mit dem Schleifschutz mal; ist immer gut. Aber ich denke, der 530er Kettensatz hilft viel.
Ich hatte mich übrigens immer auf die 180GRad Teile konzentriert. Da hab ich ja alle Unterlagen. Aber manb muss wohl auch nach vorne schauen und bei den SFC und RGS Teilen nachsehen...
Hier mal meine aufgearbeiteten Explosionszeichnungen: http://www.friemann24.de/fotoalben/expl ... nails.html
...und der Blog: http://motorrad.friemann24.de

Grüße
Martin
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Hallo Martin,

OK, also.... die 630er Kette mit dem 16/34er Kettenblatt ist ja nicht nur hinten im Durchmesser geringer sondern auch vorne. Dadurch kommt insgesamt die Kette deutlich weiter runter. Genug, um dann offensichtlich zu schleifen...

Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der 630er Kette hatten wir an anderer Stelle schon mal. Ich würde sie aus mehreren Gründen rausschmeißen:

-völlig überdimensioniert bei heutigen Materialien
-viel zu schwer
-belastet sämtliche Lager in dem Bereich unnötig hoch
-kostet oftmals auch noch mehr als vergleichbare 530er oder 525er

ich fahre auf der 1000 SFC eine 520er Z-Ring-Kette sogar, die hält problemlos und ist leicht. Das Motorrad hat mit anderen Vergasern und optimiertem Auspuff 105PS und knapp 100Nm gedrückt. Auf der Jota fahre ich eine leicht versetzte 525er Kette, die Maschine hat ca. 110PS und 110Nm. Die Kette ist inzwischen 20.000Km alt und schaut immer noch gut aus, werde sie aber jetzt im Zuge der Restauration der Maschine ersetzen.

Beide maschinen haben ein 19er Ritzel und ein 40er Kettenblatt. bin auch mal 42er und sogar mal kurz 44er Kettenblatt gefahren, aber das passt einfach nicht. Anzug war brachial, aber bei 120 hast Du im letzten Gang eine Geräuskullisse... :roll:
LG

Lothar

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

Laverdalothar hat geschrieben:... das Lager des Kettenrad-Trägers wandert dann nämlich nach innen und der Kettenrad-Träger immer weiter nach außen. Entwickelts sich also zwischen Felge und Kettenrad-Träger ein Spalt, ist die Kettenspannung auf DAUER zu hoch gewesen...
Hallo Lothar,
entnehme ich Deinen Worten, dass es den Kettenrad-Träger mit nur einem Lager gab?
Bei mir sind nämlich zwei mit einer Hülse innen verbaut.
Grüße
Martin
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Laverdalothar
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Du - ist 20 Jahre her, seit ich es richtig mache hatte ich da keine Probleme mehr... sind wohl 2 mit Hülse, auch lt. Andy Wagner's hervorragendem Online-Katalog:

Bild
LG

Lothar

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Thorsten »

Hallo

Siehe hierzu auch "Lenkkopf zusammenbauen". Hab ich was zu den Lagern des Trägers geschrieben.

Grüße Thorsten
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von FRRRanky »

Laverdalothar hat geschrieben: Denn letztlich sollte das immer für das entsprechende Gewicht gleich weit einfedern, was man halt über die Federrate einstellt und über Vorspannung noch anpasst.
so, und jetzt kann man noch eins draufsetzen, dass genau das nicht der Fall ist, die "Regeln" fuer den Sag (neg/pos Federweg) sind a nicht einheitlich in der Literatur und geben b nur einen Richtwert an, so wie bei der Grundeinstellung f. d. Vergaser. Auf der Renne faehrst einen ganz anderen Sag als beim Rumtouren, dann kommen die persoenlichen Vorlieben, die Gesamtbalance des Fahrwerks bla fasel blubb und vom Gelaendfahren fang mer erst gar nicht an :)
Am Schluss wird dann die Kettenspannung am "persoenlichen Arbeitspunkt" (das ist das, was Thorsten meint) unter Betrachung von ca. 2670 Parametern eingestellt :)
Ich glaub, die einzige Grundgegel ist: Auf keiner Schwingenstellung auf Zug und am "Arbeitspunkt" nicht schlackern (is auch nicht gut f. Lager u. Kette).

Martins Schwingenausrichtungsmethode ist eine sehr schoene Idee, v.a. um eine Maximalspannung nie zu ueberschreiten. Man koennte noch drueber nachdenken, dass die Kette staendig longitudinal und transversal schwingt und sich dadurch sozusagen 'lokal verkuerzt' und auch Fahrwerk, Rahmen, Lager etc flexen (grad beim dem alten Rohrbau-G'raffel - denkt an die Gabeldurchbiegungsdiskussion) und damit der Abstand Rad-Ritzel variiert, und man daher auch bei der Ausrichtungs-Einstellung statt 'leicht straff' noch einen Ticken Spiel laesst.

Alternative: man stellts einfach nach Handubuch ein, vielleicht noch 1/2 cm Spiel drauf (mach ich so u. hab in 20 Jahre so ziemlich alles geschrottet, aber noch nie das Ausgangslager _drive )

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

Ja, schöne Beispiele dafür, dass man eh immer alles auf den jeweiligen Fahrer und das Einsatzgebiet anpassen sollte. In der Realität machen das die wenigsten. Hat man in SPA bei den Bikers Classics gesehen, wo halt viele mit der Serien-Maschine mit Straßen-Einstellung auf die Renne gefahren sind. Erinnere mich an eine Begegnung mit einer (ich meine) CBX. Am ende der langen Geraden nach Eau Rouge kommt ja die rechts-links. Dort war ich so ungefähr ab dem 300 Meter Schild rechts neben ihm, er gaaaaanz links außen. Beide haben wir das Gas stehen lassen und uns gegenseitig beobachtet. Als ich dann den Anker geschmissen hab kurz nach dem 100er Schild hat er das auch getan, nur das meine Maschine normal runter bremste, seine halt den wilden Tanz aufführte... Ende vom Lied: ich bin rechts durch die Schikane abgebogen, er hat gerade aus den Notausgang genommen... :shock: Ist ihm aber nix passiert... Schätze er ist danach erst mal ins Fahrerlager gefahren....

toilet

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von FRRRanky »

Laverdalothar hat geschrieben: nur das meine Maschine normal runter bremste, seine halt den wilden Tanz aufführte... Ende vom Lied: ich bin rechts durch die Schikane abgebogen, er hat gerade aus den Notausgang genommen...
und Du meinst, das lag an der Kettenspannung ? _yikes

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abgesehen davon, finde 3 (Offtopic) Fehler ... *grins*
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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von Laverdalothar »

ja genau... an der der kettengeführten Stoßdämpfer... crazy

so ein Winterkoller ist doch herrlich, wenn man ihn zu genießen weiß... :mrgreen:

in dem Sinne

_prost
LG

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Re: Schwingengleitschutz 1000er ???

Beitrag von elsterracer »

so, hier auch Aufklärung (nach fast 2 Jahren endlich gestern Abend eingebaut):
mit der 530er DID Kette + Kettenrad + Ritzel von OCT kommt die Kette - sauber eingestellt - nie im Leben gegen die Schwinge. Alles im tief-grünen Bereich.
Was die Vorbesitzer - noch mit 630er Kette - gemacht haben, will ich nicht wissen.

Selbst die 530er Kette ist für heutige Maßstäbe imho überdimensioniert. Aber es gab sie mit den für die 1000er passenden Zahnrädern. Und optisch passt die dicke Kette besser zu dem "großen Eisen".

Gruss
Martin
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